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Aufklärer im Einsatz für Europa

19. Mai 2006 - 

Die Salzburger Aufklärer vom Aufklärungsbataillon 2 aus der Schwarzenberg-Kaserne in Wals sind von Jänner bis August 2006 in Bosnien-Herzegowina stationiert. Im Rahmen der EUFOR-Mission ist die 107 Mann starke Truppe vor allem für Beobachtungsaufgaben verantwortlich. Stationiert sind die Soldaten im österreichischen Camp in Tuzla.

Krisenregion unweit der österreichischen Grenze

"Aus unserer Sicht scheint es unvorstellbar, dass sechs Autostunden von unserer Heimat entfernt vor rund zehn Jahren ein so grausamer Krieg herrschen konnte", beschreibt Hauptmann Franz Rieckh, was die Österreicher vor Ort empfinden. Auch wenn die Lage nunmehr unter Kontrolle sei, wären die Narben der Vergangenheit noch immer allgegenwärtig. "Unsere jungen Soldaten erleben in den Gesprächen mit Einheimischen sehr viel Aufgeschlossenheit gegenüber dem Nachbarn und dem Projekt Europa. Andererseits stellen wir auch Probleme im Umgang mit der Vergangenheit fest", erzählt der Kompaniekommandant.

Die Herausforderung für seine Aufklärer bestehe darin, das zivilisierte Leben der Bevölkerung zu fördern und dennoch nicht auf die vorhandenen militärischen Bedrohungen zu vergessen. Ganz nach dem Motto "die größte Gefahr ist die unterschätzte Gefahr" müssten Routineabläufe wie Befragungen und Beobachtungsmissionen immer mit der nötigen Vorsicht durchgeführt werden.

Gemeinsam zum Ziel

Zunehmend werden Aufgaben gemeinsam mit der örtlichen Polizei oder dem Grenzschutz erfüllt. Die Selbständigkeit dieser Institutionen ist bereits sehr weit fortgeschritten. Eine Gefahr, die aber nach wie vor präsent ist, sind die tausenden Minen, die während des Bürgerkriegs von allen Konfliktparteien verlegt wurden.

Erfreulich sei, so Rieckh, dass die Menschen in Bosnien zusehends freiwillig ihre Waffen und Kampfmittel abgeben. "Immer öfter bringen unsere Patrouillen 'Beute' mit ins Camp, welche dann von den Kampfmittelbeseitigern vernichtet wird."

Fern der Heimat

In "Camp Eagle Base" leben die Österreicher gemeinsam mit Soldaten aus 14 weiteren Nationen. Obwohl dies sehr gut funktioniert, kommt dennoch ab und zu Heimweh auf. Weitab von zuhause fehlen Familie und Freunde. Um so mehr freuen sich die Peacekeeper, wenn sie ihren Heimaturlaub - liebevoll auch "Österreich-Rallye" genannt, antreten können.

Die Halbzeit des Einsatzes wurde vor wenigen Wochen erreicht. Rieckh: "Wir arbeiten fest daran, dass unsere gute Reputation innerhalb der verschiedenen Kontingente aber auch in der Bevölkerung und bei allen zivilen Institutionen weiter aufrecht bleibt. Wir sind überzeugt, dem europäischen Friedensprojekt und damit auch der Sicherheit Österreichs zu dienen. Vor allem aber freuen wir uns auf ein gesundes Wiedersehen im August zu Hause."

Die Aufklärer erhalten von der Bevölkerung gefundene Handgranaten. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Aufklärer erhalten von der Bevölkerung gefundene Handgranaten.

Alltag: Eine Fahrzeug-Patrouille durch die Berge Bosniens. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Alltag: Eine Fahrzeug-Patrouille durch die Berge Bosniens.

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