Österreichische KFOR-Soldaten helfen im Norden des Kosovo
In Mitrovica, der nördlichsten Stadt des Kosovo, entluden sich zu Jahresbeginn soziale Spannungen. Das Einsatzbataillon Dulje stellte deswegen für acht Tage eine Infanteriekompanie ab, um für die Menschen vor Ort wieder Sicherheit und Ruhe zu schaffen.
Spannungen in Mitrovica
Oberstleutnant Manfred Hofer, der Kommandant des Infanterieverbandes, beschreibt die Hintergründe der Truppenabstellung: "Während des Jahreswechsels kam es in Mitrovica zu gewaltsamen sozialen Spannungen. Vor allem jugendliche Gruppen gingen aufeinander los. Es gab mehrere verletzte Einheimische, Geschäfte und Autos wurden in Brand gesteckt." Die vor Ort eingesetzten KFOR-Truppen, so Hofer, konnten die gefährliche Situation aber schnell beruhigen, indem sie sich zwischen die rivalisierenden Streitparteien stellten.
Unterstützung für KFOR-Kameraden
Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigten jedoch, dass die KFOR-Soldaten auch nach Unruhen auf jedes erdenkliche Szenario vorbereitet sein müssen. Das Einsatzbataillon Dulje entsandte aus diesem Grund von 12. bis 19. Jänner eine Infanteriekompanie des Bundesheeres in den Norden des Landes. Dort unterstützten die Österreicher ihre KFOR-Kameraden aus insgesamt sieben Nationen.
Gut vorbereitet
Hauptmann Martin Greifeneder, der Kommandant der Einsatzkräfte, erklärte: "Meine Kompanie ist seit Langem auf solche Einsätze vorbereitet. Neben der umfassenden Ausbildung verfügen wir über bestmöglichen Schutz durch unsere bewährten 'Pandur'-Radpanzer." Darüber hinaus wurden Greifeneder und seine Soldaten speziell für diese Aufgabe mit einem eigenen österreichisch-schweizerischen Notarztteam verstärkt. Und bei Verständigungsproblemen mit der Bevölkerung half ein einheimischer Dolmetscher.
Österreicher sorgen für Sicherheit
Greifeneder über den Einsatz seiner Soldaten in Mitrovica: "Unsere Aufgabe bestand darin, Sicherheit für die Menschen der Stadt zu schaffen. Durch gut sichtbare Fußpatrouillen, Verkehrskontrollen und Präsenz an zentral gelegenen Beobachtungspunkten gelang es uns schnell, die angespannte Lage zu beruhigen und bis zu unserem Abrücken einen gewaltfreien Alltag der Bewohner zu gewährleisten."
Vielseitige Professionalität
Hauptmann Christian Lackner, der Verbindungsoffizier der Bundesheer-Einheit zum vorgesetzten Kommando in Mitrovica, fasste zusammen: "Der Einsatz in dem spannungsgeladenen Umfeld zeigte die vielseitige Professionalität unserer österreichischen Kompanie. Einerseits gelang es den Soldaten die schwierige Situation durch das Eingehen auf die Eigenheiten der Menschen vor Ort zu stabilisieren, und andererseits erkannten gewaltbereite Gruppierungen durch die gezeigte Stärke von KFOR schnell, dass vorhandene soziale Probleme nur friedlich zu lösen sind."