Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Teilnahme am Scharfschießen des Kampfhubschraubers Apache

11. Jänner 2004 - 

Ein Bericht von Major Watschinger

Am 28.12. hatten österreichische Soldaten die Möglichkeit am Scharfschießen des Kampfhubschraubers Apache teilzunehmen. 24 Soldaten der Task Force-Dulje wurden von der unter amerikanischer Führung stehenden MNB E (Multinational Brigade East) eingeladen. Vor allem für die Soldaten der mechanisierten Truppe war das die Möglichkeit, einen der modernsten Kampfhubschrauber der Welt im scharfen Schuß zu sehen.

Um 0930 Uhr trafen die Teilnehmer im amerikanischen Camp Bondsteel, dem größten Camp im Kosovo ein (zum Vergleich - eine Camprunde in Bondsteel sind ca. 23 km, im Camp Casablanca ca. 1,7 km) und wurden von Major R. Thomas am Eingang empfangen. Wegen dichten Bodennebels wurde erst um 12.00 Uhr auf die nahe gelegene Schießbahn verlegt. Diese liegt gleich hinter einem kleinen Dorf und bei Betrachtung der Anlage wird man eher an die Durchführung eines Schießens im freien Gelände erinnert als an eine Schießbahn.

Gegen 1230 Uhr tauchten dann zwei Apache-Helikopter am blauen Himmel auf. Während Major Thomas den Ablauf des Schießens erklärte, flogen die beiden Helikopter einen Geländeorientierungsflug. Als Ziele wurden drei LKWs auf eine geschätzte Entfernung von 2000-3000m aufgebaut und diese sollten mit der 30mm Bordkanone (Gatling) und in weiterer Folge mit ungelenkten Raketen (Typ Hydra) bekämpft werden.

Nach etwa 15 Minuten eröffnete der erste Helikopter aus dem Schwebeflug mit seiner Maschinenkanone das Feuer auf das erste Ziel. Der zweite stellt, etwas seitlich und dahinter versetzt, die Beobachtung und Sicherung der Umgebung sicher. Während der etwa vier bis fünf Feuerstöße (jeder zu zehn Schuß und auf verschiedene Ziele) war keinerlei Bewegung des Hubschraubers - mit Ausnahme der Maschinenkanone - erkennbar. In weiterer Folge kam etwas mehr Bewegung in das Scharfschießen, als aus niedriger Höhe in Rottenformation (zwei Hubschrauber) angeflogen wurde und die Maschinen über den Köpfen der Zuschauer (gleichzeitig auch die Feuereröffnungslinie) das Feuer auf die Ziele eröffneten. Hier war vor allem die Trefferquote der Maschinenkanone sowohl im Anflug als auch während des Abdrehens sehr überzeugend. Durch die über die Zieloptik im Helm des Bordschützen gesteuerte, beweglich gelagerte Maschinenkanone kann ein Ziel auch dann noch erfolgreich bekämpft werden, wenn der Hubschrauber beim Abflug für kurze Zeit seine Breitseite zeigt.

Spätestens während dieser Übung war klar warum alle Teilnehmer am Scharfschießen Kugelschutzweste und Helm tragen müssen. Knapp nach dem Überflug und der Feuereröffnung prasselten die ausgeworfenen Hülsen der Maschinenkanone herab. Als Höhepunkt wurde dann aus der Sonne heraus angreifend sowohl mit ungelenkten Raketen als auch mit der Maschinenkanone geschossen. Hiezu ist anzumerken, dass die Treffer mit den ungelenkten Raketen eher dürftig ausfielen. Mit 1200 Schuß 30mm-Granaten/Geschossen und 38 ungelenkten Raketen (oder noch viel unangenehmer, mit Laser-gelenkten Hellfire-Raketen) pro Hubschrauber, kann dieser Waffenträger gewaltige "Unordnung" in einen mechanisierten Verband bringen.

Landung für anschließende Einweisung der Teilnehmer. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Landung für anschließende Einweisung der Teilnehmer.

Apache vor der Feuereröffnungslinie. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Apache vor der Feuereröffnungslinie.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle