Österreich unterstützt die neuen Streitkräfte von Bosnien-Herzegowina
Wien, 24. März 2006 - Es gehört zu einem der wichtigsten Ziele der österreichischen EU-Präsidentschaft, die Länder des Westbalkans sicherheitspolitisch zu unterstützen. Durch diese Hilfe hofft man, eine Stabilisierung der Region zu erreichen, was die Aufnahme in die Europäische Union beschleunigen soll.
Balkanpaket
Das österreichische Verteidigungsministerium arbeitet derzeit an einem Balkanpaket. Der Schwerpunkt dieses Pakets liegt auf Ausbildungsthemen, einem Erfahrungsaustausch und einem Wissensangebot über die Arbeitsweisen moderner Streitkräfte. Darüber hinaus soll das Paket Möglichkeiten aufzeigen, wie Streitkräfte in demokratische Staatsstrukturen eingebunden werden können. Diese Unterstützung wird besonders Bosnien-Herzegowina angeboten.
Unter diesen Vorzeichen besuchte der Generalstabschefs der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina, Generaloberst Sifet Podzic, seinen österreichischen Kollegen Generalstabschef Roland Ertl.
Ziel: Volle Integration in Europa
Während des Besuches von 20. bis 23. März tauschten die beiden Generäle Erfahrungen und Informationen über das Unterstützungsprogramm aus. Außerdem planten sie das Folgetreffen der Verteidigungsminister, das nächste Woche stattfindet.
Das Ziel der österreichischen Unterstützung ist eine verbesserte Ausrichtung der Reform der bosnischen Streitkräfte auf europäische und transatlantische Sicherheitsstrukturen. Dabei steht die Erreichung der Standards, die die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik vorgibt, im Vordergrund.
Hilfe, um selbst helfen zu können
General Podzic betonte, wie wichtig die Unterstützung für die Planung und Ausbildung von Katastrophenhilfskräften und der Aufbau eines allgemeinen Ausbildungssystems seien. Für ihn sei es maßgeblich, auch Kapazitäten für friedenserhaltende Einsätze zu schaffen. "Wir wollen in Zukunft in der Lage sein, die Hilfe, die wir bekamen, auch anderen zukommen zu lassen", so Podzic. Der Generaloberst besuchte auch das Kommando für Internationale Einsätze in Graz und die Ausbildung beim Zentrum für Einsatzvorbereitung in Götzendorf (NÖ).
Österreichs Engagement in Bosnien
Ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung von Bosnien-Herzegowina ist der Einsatz österreichischer Truppen im Rahmen der EUFOR-Mission. Mit Brigadier Karl Pronhagl übernahm heuer erstmals ein österreichischer Offizier die Führung der multinationalen Task Force North für das Jahr 2006. Auch Brigadier Rudolf Striedinger, der für die zweite Jahreshälfte 2006 vorgesehene Kommandant dieser Task Force, nahm an den Gesprächen teil.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Generalstabsbüro