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Europäische Streitkräfte vertrauen auf österreichische Gebirgskampfspezialisten

Salzburg, 14. Juni 2006  - Von 12. bis 14. Juni 2006 fand an der Jägerschule in Saalfelden das 4. Europäische Infanterie Seminar statt. An diesem Seminar nahmen 41 Kommandanten von Infanterieschulen aus 20 europäischen Nationen und Kanada teil um die Themen Gefechtstechniken und Kampf im Gebirge zu bearbeiten. Ziel ist ein gemeinsamer Erfahrungssaustausch über Ausbildung, Entwicklung sowie technischer Neuerungen der Infanterie der Europäischen Armeen.

Umfangreiche Aufgaben

Im Stoissengraben bei Saalfelden wurde den Teilnehmern ein mögliches Szenario einer Patrouille im friedenserhaltenden Einsatz vorgeführt. Die Soldaten der Jägerschule Saalfelden zeigten dabei, dass die Erfüllung des Auftrages im Hochgebirge spezielle Ausbildung, Vorbereitung und Durchführung benötigt. Anders als im Flachland ist hier auch besonders der Einsatzwille jedes einzelnen Soldaten gefordert, da der Einsatz im Hochgebirge außergewöhnliche körperliche und geistige Leistungsfähigkeit erfordert.

Sei es beim Überwinden von Gebirgsbächen mit Seilstegen oder Seilrutschen, bei Verwundetenbergungen mittels Hubschrauber oder dem Materialtransport mit den Tragtieren aus Hochfilzen: Die Soldaten der Jägerschule beherrschen diese Aufgaben bis ins kleinste Detail.

Als spezielle Herausforderung mussten die Teilnehmer des Seminars natürlich auch selbst eine tiefe Schlucht mit einem reißenden Gebirgsbach mit Seilstegen und Seilrutschen überwinden.

Panzer, Hubschrauber und Tragtiere im Hochgebirgseinsatz

Da die Lage bei friedenssichernden Einsätzen auch eskalieren kann, ist es notwendig entsprechend starke Elemente für die Unterstützung der eingesetzten Friedenssoldaten bereitzuhalten.

Am Schießplatz Hochfilzen wurde dabei vorgeführt, wie Konfliktparteien notfalls auch unter Einsatz schwerer Waffen getrennt werden können.

Im Einsatz waren dabei auch schwere Waffensysteme des Bundesheeres, angefangen vom Kampfpanzer "Leopard 2 A4" über den Kampschützenpanzer "Ulan" bis hin zur Luftunterstützung durch Bell OH-58 "Kiowa". Drei "Black Hawk"-Hubschrauber setzten Soldaten auf einem Bergkamm ab um den kurzfristig geräumten Stützpunkt zurückzuerobern. Abseilen in eine Steinschlucht war dabei noch die leichteste Übung. Mit Feuerunterstützung durch Panzerabwehrlenkwaffen und mittlere Granatwerfer konnte der Stützpunkt dann wieder unter die Kontrolle der "Friedenstruppen" gebracht werden.

Hohes Niveau

Die Infanterieoffiziere der teilnehmenden Nationen zeigten sich mehr als beeindruckt vom Können der Österreicher.

"Österreich ist mit der Jägerschule Saalfelden und dem zukünftigen Gebirgskampfzentrum führend was die Qualität der Ausbildung im Gebirgskampf anbelangt", so Brigadegeneral Johann Berger, Kommandeur der Infanterieschule der deutschen Bundeswehr.

Auch die Teilnehmer aus den Beneluxstaaten sind sich einig über den Sinn der Gebirgskampfausbildung: „"Auch Holland hat Truppen in Gebirgsregionen im Einsatz, derzeit zum Beispiel auch in Afghanistan. Da zeigt sich schnell, dass nur eine umfangreiche, professionelle Ausbildung den Kampf gegen die Bedrohungen des Terrorismus ermöglicht", meint dazu Oberstleutnant Bas van Hoof aus Holland.

Jägerschule als Gebirgskampfzentrum

LH-Stellvertreter Wilfried Haslauer betonte anlässlich des Empfanges der Seminarteilnehmer in der Alten Residenz in Salzburg die Notwendigkeit einer so qualifizierten Ausbildungsstätte im Bundesland.

"Ich bin überzeugt, dass sich die Jägerschule Saalfelden mit ihrem ausgereiften und anerkannten Ausbildungsprofil damit auch für weitere Spezialisierungsangebote künftiger nationaler, europäischer und internationaler Herausforderungen etablieren kann. Kooperationen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik sind ein wichtiges Fundament für erfolgreiche stabile Friedensprojekte und internationale Friedensmissionen", so Haslauer.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg

Den Teilnehmern werden Gurte angelegt...

Den Teilnehmern werden Gurte angelegt...

...und sie begeben sich in die erfahrenen Hände der Saalfeldener Ausbilder.

...und sie begeben sich in die erfahrenen Hände der Saalfeldener Ausbilder.

Kein Gebirgsbach ist zu reißend...

Kein Gebirgsbach ist zu reißend...

....und keine Wand zu steil.

....und keine Wand zu steil.

Ein Verletzter wird gesichert, erstversorgt...

Ein Verletzter wird gesichert, erstversorgt...

...und mit dem Hubschrauber per Seilwinde geborgen.

...und mit dem Hubschrauber per Seilwinde geborgen.

Eine letzte helfende Hand, dann hat es dieser Teilnehmer geschafft.

Eine letzte helfende Hand, dann hat es dieser Teilnehmer geschafft.

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