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Abfangjäger-Hersteller sollen konkrete Angebote vorlegen

Wien, 10. Oktober 2001  - Das Verteidigungsministerium gibt heute die schriftliche Aufforderung zur Legung eines konkreten Angebotes über den Kauf neuer Abfangjäger an die Herstellerfirmen aus.

In dem Schreiben werden die Firmen EADS (Eurofighter Typhoon), Saab (JAS-39 Gripen), Dassault (Mirage 2000) sowie - über das US-Verteidigungsministerium - Lockheed Martin (F-16) und Boeing (F/A-18) aufgefordert, bis spätestens 23. Jänner 2002 verbindlich 24 Abfangjäger (Einsitzer) sowie optional weitere 6 Abfangjäger (Zweisitzer) anzubieten.

Nach Auswertung dieser Angebote wird sich herausstellen, ob mit den bisher veranschlagten Gesamtkosten von insgesamt 25 Milliarden Schilling (inklusive Abgaben) für die Beschaffung der neuen Flugzeuge, Waffenausrüstung und Anpassungsmaßnahmen der Infrastruktur das Auslangen gefunden werden kann. Entsprechend dem vorgesehenen Einführungsplan wäre der Budgetbedarf über einen Zeitraum von 10 Jahren zu bedecken.

Auf Grundlage der Angebote soll noch in der ersten Jahreshälfte 2002 ehestmöglich eine Typenentscheidung fallen. Die Typenwahl wird unter anderem auf einem umfangreichen Pflichtenheft basieren, aus dem Fachleute des BMLV Muss- und Soll-Anforderungen abgeleitet haben. Nach der militärischen Bewertung werden auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen, da Gegengeschäfte zu Gunsten unserer Wirtschaft in der Höhe von zumindest 200% des Kaufpreises erwartet werden. Der Kaufvertrag soll jedenfalls im Sommer 2002 errichtet werden.

Bisher dienten Flugzeuge der Typen Saab 105 Ö und Saab 35 OE Draken zur Souveränitätssicherung im österreichischen Luftraum. Die Draken müssen im Zeitraum 2002 bis 2005 außer Dienst gestellt werden. Daher ist parallel dazu eine Zwischenlösung geplant, bei der 12 Flugzeuge (davon 6 Doppelsitzer) bis zur vollen Einsetzbarkeit aller neuen Abfangjäger verfügbar sind. Die neuen Abfangjäger sollen im Zeitraum 2005-2012 geliefert werden und stehen dann mehr als 30 Jahre im Dienst.

Die dringend notwendig gewordene Nachbeschaffung von Abfangjägern läuft seit Jahren. Bereits 1984 und 1985 wurde im Landesverteidigungsrat zur Verbesserung der österreichischen Luftraumüberwachung und zur Vorbereitung eines modernen Sicherheitsinstrumentes für die Wahrung der Lufthoheit das sogenannte "Zwei-Generationen-Konzept" beschlossen. Im Rahmen dieses Konzepts wurden die Saab 35 OE Draken als Zwischenlösung beschafft. Damit sollte der Einstieg in die derzeit am letzten Stand der Technik stehende neueste Generation von Kampfflugzeugen ermöglicht werden.

Auch im Regierungsübereinkommen 2000 wurde die kostengünstige Nachbeschaffung von Abfangjägern während der Legislaturperiode als klares politisches Ziel festgelegt.

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