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Wanderausstellung: "50 Jahre Bundesheer -
50 Jahre Sicherheit: gestern - heute - morgen"

Übersicht: Aufstellungsorte und –termine der Wanderausstellung
Übersicht: Aufstellungsorte und -termine der Wanderausstellung.

Die Ausstellung wurde am 3. Mai im Arsenal eröffnet und ist bis zum 17. Mai 2005 in Wien zu sehen. Die Ausstellung wird anschließend durch Österreich "wandern" und wird im gesamten Bundesgebiet bei verschiedenen ressorteigenen Veranstaltungen untergebracht sein. Abschließend soll die von Mag. Thomas Reichl (HGM) gestaltete Ausstellung im Oktober 2005 wieder ins Arsenal nach Wien zurückkehren.

Einsatzplan der Wanderausstellung "50 Jahre Bundesheer"

Auf einer Fläche von rund 200 m2 wird die Geschichte des Österreichischen Bundesheeres der Zweiten Republik in einer vorwiegend zweidimensionalen Form veranschaulicht. Dabei soll dem Wirken und den herausragenden Leistungen der österreichischen Soldaten der letzten 50 Jahre Rechnung getragen werden. Sicherungs-, Assistenz- und Katastrophenschutzeinsätze werden ebenso behandelt, wie das internationale Engagement im Rahmen von UN-Missionen und friedenserhaltenden Einsätzen.

Neben 50 Jahren Geschichte des Bundesheers der Zweiten Republik trifft der Besucher in der Ausstellung auch auf 50 Jahre österreichische sowie 50 Jahre Weltgeschichte zwischen 1955 und 2005. Denn, das Ende des Warschauer Pakts hatte ebenso Folgen für die Entwicklung des Bundesheeres wie das Lawinenunglück von Galtür 1999. Diese Querverbindungen darzustellen ist eines der wesentlichen Ziele dieser Präsentation.

In fünf voneinander unabhängigen Modulen lässt die Ausstellung vor den Augen der Besucher 50 Jahre Bundesheer Revue passieren. Während die ersten vier Module einen chronologischen Abriss liefern ("Die Gründerjahre" 1955-59; "Schild ohne Schwert" 1960-69; "Abhaltung als Ziel" 1970-89; "Frieden erhalten, Zukunft gestalten" 1990-2005), beschäftigt sich das fünfte Modul mit dem Titel "Hilfe ohne Grenzen - die Auslandseinsätze" sowohl mit den UNO- als auch den Katastropheneinsätzen des Bundesheeres außerhalb Österreichs.

Chronikseiten - auf denen die Geschichte der Welt, die Geschichte Österreichs und jene des österreichischen Bundesheers gegenübergestellt werden - lassen die Besucher in die verschiedenen Epochen eintauchen. Die Geschichte des Bundesheers wird so nicht als isoliertes Einzelereignis gezeigt, sondern es werden die verschiedenen Querverbindungen zu anderen Ereignisse sowie die Auswirkungen, die dadurch für das Bundesheer entstanden sind, aufgezeigt.

Uniformfiguren, zentrale Schlüsseldokumente zur Geschichte des Bundesheers sowie Zeitungsausschnitte und Fotos sollen den Besucher erinnern und begleiten. Große Photowände stellen bekannte Ereignisse aus den verschiedenen Zeitabschnitten dar. Höhepunkt der einzelnen Module ist aber sicher der Medien-Corner wo eine Auswahl an bisher kaum gezeigtem historischen Video- und Tonmaterial aus den jeweiligen Zeiträumen gezeigt werden.

Streifzug durch die Module

Die Gründerjahre 1955-1959

Am 8. Juli 1955, fast zwei Monate nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere, hob der Alliierte Rat das am 10. Dezember 1945 verhängte Verbot von militärischen Aktivitäten auf. Der Weg zur Aufstellung des Österreichischen Bundesheeres war geebnet. Bereits eine Woche später erfolgte die Errichtung des Amtes für Landesverteidigung, das am 11. Juli 1956 in das Bundesministerium für Landesverteidigung umgewandelt wurde. Am 15. Juli 1956 wurde Ferdinand Graf als erster Bundesminister für Landesverteidigung angelobt. Im Oktober rückten die ersten Präsenzdiener ein.
Der Ausbruch der Kämpfe in Ungarn am 23. und 24. Oktober 1956 sollte die erste Bewährungsprobe für das noch junge Bundesheer sein. Rund 3000 Mann wurden an die Grenze verlegt. Die Wiedereröffnung der Militärakademie am 14. Dezember 1958 bildete gleichsam den versöhnlichen Abschluss der Gründerzeit des Bundesheeres der Zweiten Republik.

Schild ohne Schwert 1960-1969

In den Jahren 1960 bis 1969 galt es, die im Einsatz an der ungarischen Grenze gewonnen Erfahrungen sowohl in die Heeresgliederung als auch in den Landesverteidigungsplan einfließen zu lassen. Die unter dem neuen Bundesminister Dr. Karl Schleinzer 1961 begonnene und vom Ministerrat 1962 beschlossene Reform des Heeres wurde im Herbst 1965 in einem groß angelegten Manöver erstmals erfolgreich getestet. Ab 1964 führte Bundesminister Dr. Georg Prader die Reformen seines Vorgängers fort.
Nachdem es im Jahr 1967 in Südtirol zu mehreren Bombenanschlägen gekommen war, musste das Bundesheer zwischen Juli und Dezember Dienst an der österreichisch-italienischen Grenze versehen. Nach dem Einmarsch von Verbänden des Warschauer Paktes in der CSSR im Sommer 1968 kam es zur Alarmierung großer Teile des Bundesheeres. Die Heereskräfte wurden jedoch nicht an die Grenze verlegt.

Abhaltung als Ziel 1970-1989

Im Jahr 1970 wurde der Präsenzdienst von neun auf sechs Monate verkürzt. Eine Reformkommission sollte die Grundsätze einer Heeresreform beraten. Die Realisierung dieses Konzepts sollte in Etappen durchgeführt werden. Es sah die "Gesamtraumverteidigung" vor.
Die Heersgliederung 72 zielte darauf ab, das Schwergewicht der Friedensorganisation auf die Landwehr zu verlegen, die entweder raumgebunden oder mobil de Bereitschaftstruppe zur Seite stehen sollte.
Am 10. Juni 1975 wurden sowohl die Umfassende Landesverteidigung (ULV) als auch die Allgemeine Wehrpflicht als Artikel 9a in die Bundesverfassung aufgenommen. In groß angelegten Raumverteidigungsübungen sollte die Tauglichkeit des neuen Konzepts unter Beweis gestellt werden. Nach den Bundesministern Johann Freihsler, Karl Lütgendorf, Otto Rösch, Dr. Friedhelm Frischenschlager und Dr. Helmuth Krünes oblag es ab 1987 dem neuen Verteidigungsminister Dr. Robert Lichal, die einzelnen Reformschritte umzusetzen.

Frieden erhalten, Zukunft gestalten 1990-2005

Nach dem Ende der kommunistischen Systeme in Mittel- und Osteuropa im Jahr 1990 kam es im Frühjahr und Sommer zu einem drastischen Anwachsen der illegalen Grenzübertritte und der Schlepperkriminalität. Da diese Flut durch Zollwache und Gendarmerie nicht mehr zu bewältigen war, ersuchte das Innenministerium um Unterstützung durch das Österreichische Bundesheer. Der Einsatz an der ungarischen Grenze, der ursprünglich mit maximal zehn Wochen befristet war, dauert bis heute an. Nachdem es im Juni 1991 an der slowenisch-österreichischen Grenze zu Kampfhandlungen zwischen jugoslawischen Bundestruppen und der slowenischen Territorialverteidigung gekommen war, ordnete Verteidigungsminister Dr. Werner Fasslabend den Einsatz des Bundesheeres entlang der Grenze zu Slowenien an.
Mit der Unterzeichnung der Rahmendokumente zur NATO-Partnerschaft für den Frieden (PfP) im Dezember 1995 wurde die Möglichkeit für eine künftige engere Zusammenarbeit mit der NATO geschaffen. Unter Bundesminister Herbert Scheibner kam es 2001 nicht nur zur Änderung der Spitzengliederung des Heeres, sondern auch zur Öffnung des Bundesheers für Frauen. Durch die Schaffung einer "Bundesheer-Reformkommission" durch Verteidigungsminister Günther Platter, die im Sommer 2004 ihre Arbeit beendete, wurden die Weichen für ein modernes Bundesheer gestellt.

Hilfe ohne Grenzen - die Auslandseinsätze

Neben vielen Einsätzen im Inland haben zahlreiche Angehörige des Österreichischen Bundesheeres in den letzten 45 Jahren auch im Ausland Hilfe geleistet. Seit dem ersten UN-Einsatz im Kongo 1960 haben rund 60.000 Soldaten ihren Dienst im Rahmen von UNO-Einsätzen abgeleistet, 44 von ihnen haben ihn mit dem Leben bezahlt. Von Guatemala bis Kambodscha, von Afghanistan bis in die Westsahara reichte das Einsatzgebiet der österreichischen Blauhelme.
Neben den UNO-Truppen sind es vor allem Katastrophenschutzeinheiten des Bundesheeres, die bei Erdbeben und Hochwasser zu Hilfe gerufen werden. Auch nach dem Tsunami in Südostasien 2004 sandte das Österreichische Bundesheer umgehend eine Spezialeinheit nach Sri Lanka, die sich dort um die Wiederaufbereitung von Trinkwasser bemühte.

Einsatzplan der Wanderausstellung "50 Jahre Bundesheer"

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