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Chronik der österreichischen Streitkräfte 1970 - 1979

Jahr 1970

  • 1. Jänner: Rückgliederung der Garnison Lienz in die 6. Jägerbrigade (Tirol) und damit in den Befehlsbereich der Gruppe III.
  • 22. April: Übergabe der Amtsgeschäfte durch Bundesminister Dr. Prader an seinen Nachfolger, Brigadier Johann Freishler.
  • 3. Juli: Wehrgesetznovelle über Organisation und Kompetenzen des Landesverteidigungsrates.
  • 31. Dezember: Generaltruppeninspektor General der Infanterie Erwin Fussenegger tritt in den Ruhestand. General der Infanterie Otto Seitz wird mit der Führung der Agenden des Generaltruppeninspektorates betraut.

Jahr 1971

  • 1. Jänner: Das neue österreichische Militärstrafgesetz vom 30. Oktober 1970 setzt alle bisherigen Bestimmungen, die zum Teil noch auf das Militärstrafgesetzbuch von 1855 zurückgehen, außer Kraft.
  • 3. Februar: Rücktritt von Verteidigungsminister General der Infanterie Freishler aus gesundheitlichen Gründen. Sein Nachfolger wird am 10. Februar Brigadier Karl F. Lütgendorf.
  • 1. August: Wehrgesetznovelle (Bundesgesetz vom 15. Juli) Festlegung des Grundwehrdienstes in der Dauer von sechs Monaten und Festsetzung von Truppenübungen im Ausmaß von 60 Tagen; Schaffung der Möglichkeit der Ableistung eines freiwillig verlängerten Grundwehrdienstes in der Dauer von bis zu drei Jahren.
  • 1. Dezember: Generalmajor Anton Leeb wird als Nachfolger von General der Infanterie Otto Seitz neuer Generaltruppeninspektor.

Jahr 1972

1972: Das Vorkommando des österreichischen UN-Bataillons (U.N. Austrian Bataillon/U.N. Forces in Cyprus - UNAB/UNFICYP) fliegt nach Zypern ab. (Zum Vergrößern anklicken!)

1972: Das Vorkommando des österreichischen UN-Bataillons fliegt nach Zypern ab.

  • 7. März: Grundsatzerklärung des Landesverteidigungsrates unter Vorsitz des Bundeskanzlers über Verteidigungsdoktrin: Die Republik Österreich bekennt sich zur umfassenden Landesverteidigung.
  • 24. März: Das Vorkommando des österreichischen UN-Bataillons (U.N. Austrian Battalion/U.N. Forces in Cyprus - UNAB/UNFICYP) fliegt nach Zypern ab. Die Masse des Bataillons (283 Mann) trifft am 25. April im Raum Paphos im Westteil der Insel ein. Beim Hauptquartier/UNFICYP war österreichisches Personal schon seit dem 26. Juni 1968 eingesetzt.
  • 6. Juni: Die Bundesregierung beschließt die Heeresgliederung 72. Trennung zwischen Bereitschaftstruppe und Landwehr sowie Umgliederung der Zentralstelle. Die Stärke der Bereitschaftstruppe wird mit 15.000 Mann festgelegt (26 Bataillone).
  • 1. Oktober: Bildung des Aufstellungsstabes Bereitschaftstruppe unter Generalmajor Emil Spannocchi.

Jahr 1973

  • 1. Juli: Errichtung des Armeekommandos (AK), das dem Ministerium unmittelbar unterstellt ist. Auflösung des Gruppenkommandos I und des Kommandos der Luftstreitkräfte. Dem AK sind die Gruppenkommanden II (Burgenland, Niederösterreich und Steiermark) und III (Oberösterreich, Tirol, Kärnten, Salzburg und Vorarlberg), das Militärkommando Wien, die Fliegerbrigade sowie die bisherigen Heeres- und Gruppentruppen der Gruppe I unmittelbar unterstellt.
  • 7. August: Im Bundesministeriengesetz 1973 werden die Kompetenzen des Bundesministeriums für Landesverteidigung neu festgelegt.
  • 19. Oktober: Anstelle des am 18. Oktober 1973 aufgelösten Feldlazaretts (AHF) wird eine österreichische Feldambulanz (UNFICYP Medical Center = UMC) eingerichtet (bis 10 04 76). Im AFH wurden seit 1964 ca. 65.000 Patienten behandelt.
  • 26.-30. Oktober: Verlegung von Teilen des österreichischen Zypern-Bataillons an den Suezkanal als Teil der United Nations Emergency Force (UNEF). Die komplette Auffüllung der Bataillone in Zypern und Ägypten erfolgt bis 16. November. Das Zypern-Bataillon wird seit 3. Dezember im Distrikt Larnaka (Südostteil) eingesetzt.

Jahr 1974

1974: Verlegung des österreichischen UN-Bataillons AUSBATT/UNEF vom Suezkanal nach Syrien auf die Golanhöhen als Teil der UNDOF. (Zum Vergrößern anklicken!)

1974: Verlegung des österreichischen UN-Bataillons AUSBATT/UNEF vom Suezkanal nach Syrien auf die Golanhöhen als Teil der UNDOF.

  • 1. Jänner: Errichtung der Korpskommanden I und II in Graz bzw. Salzburg aus den Gruppenkommanden II und III. Unterstellung der Ausbildungsregimenter unter die Militärkommanden.
  • 3.-19. Juni: Verlegung des österreichischen UN-Bataillons (Austrian Battalion/United Nations Emergency Force - AUSBATT/UNEF) vom Suezkanal nach Syrien auf die Golanhöhen als Teil der United Nations Disengagement Observer Force (Austrian Battalion/United Nations Disengagement Observer Force - AUSBATT/UNDOF). 40 Fahrzeuge fahren 190.000 Kilometer ohne Ausfälle. Insgesamt waren 720 Österreicher Angehörige der UNEF.
  • 1. Juli: Beginn der Aufstellung von Landwehrabteilungen in jedem Bundesland (ohne Vorarlberg) und Ernennung je eines Landwehrkommandanten zur Führung der aufzustellenden Reservebrigaden.
  • 14. August: Drei Angehörige des österreichischen UN-Bataillons auf Zypern kommen bei einem türkischen Luftangriff ums Leben.
  • Dezember: Nationalrat beschließt das 1. Zivildienstgesetz.

Jahr 1975

  • 1. Jänner: Das Zivildienstgesetz tritt in Kraft. Bis dahin bestand nur die Möglichkeit der Verweigerung des Waffendienstes. 1956 - 1974 wurden von insgesamt 3277 Anträgen 3266 genehmigt (0,45 Prozent der Wehrpflichtigen).
  • 10. Juni: Aufnahme der Verteidigungsdoktrin der umfassenden Landesverteidigung und der Allgemeinen Wehrpflicht in die Bundesverfassung als Artikel 9a.
  • 1. Juli: Umgliederung der Heeresfliegerkräfte im Sinne der Heeresgliederung 72 in eine Fliegerdivision mit drei Regimentern.
  • 15. Juli: Fortsetzung der organisatorischen Umgliederung: Aufstellung der 1. Panzergrenadierdivision (3., 4. und 9. Panzergrenadierbrigade) mit Kommando in Baden. Im Zuge des Aufbaues der Landwehr soll jedem Militärkommando eine Jägerbrigade unterstellt werden; nur in Vorarlberg untersteht das Jägerbataillon 23, das bisher zur 6. Jägerbrigade (Tirol) gehörte, direkt dem Militärkommando.
  • 6. September: Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Bundesheeres findet ein Großflugtag in Langenlebarn sowie ein Großer Zapfenstreich auf dem Heldenplatz in Wien statt.
  • 28. Oktober: Der Ministerrat beschließt die Ausarbeitung eines Landesverteidigungsplanes.
  • 13. Dezember: Einführung des Kampfanzuges 75 (Anzug und Rüstung 75, nach der Farbbezeichnung RAL-7013 auch RAL Garnitur genannt) als Ersatz der bisherigen Uniform sowie des als Übergangslösung getragenen mausgrauen Drillichs.

Jahr 1976

  • 19. Jänner: Aufnahme des Probebetriebs in der ersten permanenten Stellungsstation in St. Niten (definitive Inbetriebnahme am 25. März 1976).
  • 4.-15. Februar: Abhaltung der XII. Olympischen Winterspiele in Innsbruck mit Unterstützung durch Einheiten des Bundesheeres.
  • 10. April: Auflösung der österreichischen Feldambulanz auf Zypern (UNFICYP Medical Center - UMC), die seit 1973 bestand und ca. 14.200 Patienten betreute.
  • 9.-12. Mai: Hilfseinsatz des Bundesheeres im Erdbebengebiet von Friaul (Italien).
  • 1. August - 20. September: Pionier-Assistenzeinsatz nach dem Einsturz der Reichsbrücke in Wien.
  • 17. November - 10. Dezember: Pionier-Assistenzeinsatz beim Bau der Straßenersatzbrücke für die Wiener Reichsbrücke.

Jahr 1977

  • 31. Mai: Rücktritt von Brigadier Karl F. Lütgendorf als Verteidigungsminister. Sein Nachfolger, Otto Rösch, wird am 8. Juni angelobt.
  • 29. Juni: Verabschiedung der Wehrgesetznovelle 1977, die am 1. August 1977 in Kraft tritt. Diese wesentliche Änderung seit der Wehrgesetznovelle 1971 regelt den Ausbau des Reservekaders sowie die Neugestaltung des Stellungswesens (Diagnosestraße). Verbesserung der rechtlichen Stellung der Soldatenvertreter, sowie der beruflichen Weiterbildung freiwillig verlängerter Grundwehrdiener.
  • 31. Dezember: Generaltruppeninspektor General der Infanterie Anton Leeb tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird General der Infanterie Hubert Wingelbauer.

Jahr 1978

1978: Neue Heeresgliederung. (Zum Vergrößern anklicken!)

1978: Neue Heeres- gliederung.

  • 1. Juni: Eingliederung des Armeekommandos als Sektion III in das Ministerium. Der Armeekommandant, General der Panzertruppen Emil Spannocchi, hat die bisherige Sektion III schon seit 1. Jänner 1978 interimistisch geleitet. Umstellung der Friedensorganisation der Landwehr gemäß des Ministerratsbeschlusses vom 28. Februar 1978. Aufstellung von zusätzlich 28 (Ziel: 30) Landwehrstammregimentern, die die Ausbildungs- und Mobilmachungsbasis darstellen. Im Mobilmachungsfall sollen aus diesen Landwehrstammregimentern sowohl die Truppenkörper der acht Jägerbrigaden der mobilen Landwehr, als auch die 26 (Ziel: 33) Landwehrregimenter der raumgebundenen Landwehr aufgestellt werden.
  • 1. Juli: Integration der 5., 6. und 7. Jägerbrigade in die jeweiligen Militärkommanden (Steiermark, Tirol, Kärnten), damit Verzicht auf die in der Heeresgliederung 72 vorgesehene 2. Division der Bereitschaftstruppe.
  • 31. August - 30. September: Abschlussübung Enzian 78 des Modellversuches Koordinierte Führungsstruktur, der seit 1977 im Bezirk Lienz/Osttirol das Zusammenwirken des Bundesheeres mit den zivilen Behörden im Krisenfall erprobte.
  • 9. September: 3. Großflugtag aus Anlass des 15-jährigen Bestehens des JaBo-Geschwaders des Bundesheeres in Hörsching.

Jahr 1979

  • 19.-22. November: Raumverteidigungsübung 79 im niederösterreichischen Alpenvorland. An diesem Manöver sind ca. 32.000 Mann des I. Korps mit 480 Ketten- und 4.200 Räderfahrzeugen beteiligt.

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