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Abzeichenverleihung an der Heeresunteroffiziersakademie

21. Mai 2014 - 

Die Teilnehmer des 10. Lehrganges "Militärische Führung 2" haben den Namensgeber für ihre derzeit laufende Ausbildung zum Unteroffizier gewählt: Offiziersstellvertreter Oskar Löwy vom Infanterieregiment Nr. 76 wurde im Ersten Weltkrieg mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet und dient den 116 angehenden Unteroffizieren nun als Vorbild.

Traditionspflege

Seit 1995 werden sämtliche Grundausbildungslehrgänge zum Unteroffizier an der Heeresunteroffiziersakademie nach Tapferkeitsmedaillenträgern benannt. Die Soldaten versuchen, die Tugenden des Namensgebers zu leben. Das Abzeichen des Lehrganges zeigt den Torso eines Löwens sowie den Namenszug "Löwy" mit dem Schriftzug IR 76.

Der Namensgeber

Offiziersstellvertreter Oskar Löwy wurde am 13. September 1894 im burgenländischen Mattersburg als Mitglied der dortigen jüdischen Gemeinde geboren. Löwy beschloss aktiv in den Militärdienst einzutreten und rückte zum Infanterieregiment Nr. 76 ein. Der großgewachsene Korpal Löwy war bereits für seine Schneidigkeit bekannt und wurde schon mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet.

Außergewöhnliche Leistungen und Vorbildwirkung

Während des Ersten Weltkrieges erhielt Löwy den Befehl, mit zwölf Mann das Vorterrain mit den vor der Stellung verlaufenden Eisenbahngleisen abzusuchen. Im Zuge dessen stieß Löwy auf feindliche Soldaten in der Stärke von ca. 80 Mann. Aufgrund seiner Beobachtung, dass der russische Gegner im Begriff war die Eisenbahngleise zu zerstören, fasste er einen schnellen Entschluss und griff den überlegenen Gegner an.

Trotz der erheblichen Übermacht zwangen Löwy und seine Mannschaft den Gegner zum Rückzug und nahmen zusätzlich 18 Mann gefangen. Korporal Löwy verfolgte anschließend den weichenden Gegner bis hin zur gegnerischen Stellung und nahm dort noch eine Feldwache gefangen.

Im Mai 1915 wurde ein großer Teil des 2. Bataillons/IR Nr. 76 gefangen genommen. Unter den Gefangenen befand sich auch Oskar Löwy. Nach erfolgreicher Flucht beim Abtransport sammelte er die Reste verschiedener Verbände von ca. 180 Mann, übernahm das Kommando und griff rasch entschlossen wieder den Gegner an. Es gelang ihm den Feind zu werfen, 120 Mann gefangenzunehmen und viele seiner 76er-Kameraden zu befreien. Nach einem schweren gegnerischen Gegenangriff musste sich Löwy wieder bis zur eigenen Stellung zurückziehen, forderte dann Reserven an, um mit ihnen abermals den Gegner zurückzuschlagen.

Für dieses außerordentliche wie eigeninitiative Verhalten erhielt Oskar Löwy die Goldene Tapferkeitsmedaille und wurde außerdem zum Feldwebel befördert. Doch Feldwebel Oskar Löwy konnte sich darüber nicht lange freuen, da wenige Monate später ein Kopfschuss zur totalen Erblindung führte.

Höhepunkt des Festaktes mit Würdigung des Lehrgangsnamensgebers

Nachdem der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Christian Ortner, in seiner Laudatio die besonderen Leistungen des Namensgebers sehr bildhaft und eindrucksvoll schilderte, forderte Brigadier Nikolaus Egger als Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie in seiner Festrede die Unteroffiziersanwärter auf: "Tragen wir das militärische Andenken Oskar Löwys gemeinsam in die Zukunft! Nehmen wir diesen außergewöhnlichen Soldaten als Vorbild, insbesondere wenn es um Kühnheit und entschlossenens Vorgehen geht. Bemühen wir uns gemeinsam, dass nie wieder irgendeine Ideologie es schaffen kann, das Leben und Werk eines großartigen Menschen zu zerstören, wie dies bei Ihrem Namensgeber der Fall war. Halten wir den Menschen Oskar Löwy in guter Erinnerung und ehren wir ihn als österreichischen Soldaten und Kameraden." Nach der Verleihung der Abzeichen verlieh der Lehrgangssprecher, Zugsführer Mike Jeschko, das neue Abzeichen an den Akademiekommandanten Brigadier Nikolaus Egger und Laudator Christian Ortner.

Die Lehrgangsteilnehmer bekommen ihre Abzeichen verliehen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Lehrgangsteilnehmer bekommen ihre Abzeichen verliehen.

Akademiekommandant Egger, r., erhält es vom Lehrgangssprecher. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Akademiekommandant Egger, r., erhält es vom Lehrgangssprecher.

Das neue Lehrgangsabzeichen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Das neue Lehrgangsabzeichen.

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