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"Sage mir, wo die Soldaten sind ..."

von Frank Heinz Bauer

Kurzfassung

◄ War im August 1945 auf der Potsdamer Konferenz die vollständige und immerwährende Entmilitarisierung Deutschlands noch erklärtes Kriegsziel alller Alliierten gewesen, so änderte sich diese Einstellung mit dem Ausbruch des Kalten Krieges. Erste halboffizielle halboffizielle Überlegungen zur Sicherheit der westlichen Besatzungszonen stellte ein Gremium an, das am 15. April 1947 mit Zustimmung der US-Regierung von den Ministerpräsidenten der amerikanischen Besatzungszonen ins Leben gerufen worden war: das so genannte Deutsche Büro für Friedensfragen (DBfF). Alle militärischen Berater Adenauers stimmten bereits vor Gründung der Bundesrepublik und der Wahl Adenauers zum Regierungschef darin überein, dass die Initiative für einen westdeutschen Verteidigungsbeitrag eindeutig von den Westmächten auszugehen habe, wobei die politische, militärische und wirtschaftliche Gleichberechtigung als von den Westmächten zu konzedierende Gegenleistung für die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte genannt wurde.

Adenauer bemühte sich zwar um eine Annäherung an die ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht, doch auf Grund der Tatsache, dass sich die Bundesregierung offiziell immer noch nicht mit Fragen der Landesverteidigung befassen durfte, fand die Arbeit des "Büro Schwerin" und der später so genannten "Zentrale für den Heimatdienst" zunächst weiter im Verborgenen statt. Dem Wunsch des Bundeskanzlers entsprechend entwarf Graf Schwerin sofort unterschiedliche Konzeptionen für den Aufbau einer mobilen Bundesgendarmerie.

Der Beginn des Koreakrieges am 25. Juni 1950 wirkte auf die sicherheitspolitische Diskussion wie ein Katalysator, denn der Krieg in Korea wurde in der westlichen Welt als Beginn einer neuen globalen sowjetischen Offensive empfunden. Der US-Generalstab empfahl dem Präsidenten bereits 48 Stunden nach Kriegsbeginn in Korea die frühestmögliche Aufstellung westdeutscher Streitkräfte und forcierte damit die Geschwindigkeit der sich bislang im Schneckentempo fortbewegenden sicherheitspolitischen Diskussion über die Bundesrepublik erheblich. Der Arbeitsstab Schwerin bemühte sich derweil gezielt um die Erfassung aller gedienten Wehrmachtsangehörigen, da diese als unverzichtbar für alle Remilitarisierungsmaßnahmen angesehen wurden.

Noch im Spätherbst 1950 installierte der Bundeskanzler seinen politischen Vertrauten Theodor Blank zu seinem "Beauftragten für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen". Damit wurde ein Zeichen gesetzt, dass die Zeit des geheimen Planens eines westdeutschen Militärbeitrags ihrem Ende entgegenging. Mit der Aufstellung des Bundesgrenzschutzes (BGS) am 16. März 1951 gelang es Adenauer, einen militärischen Personalkader für eine künftige bundesdeutsche Armee zu schaffen. Aus sicherheitspolitischen Überlegungen unterstützten die USA und Großbritannien den sofortigen NATO-Beitritt der Bundesrepublik, doch stieß eine derartige Konzeption auf entschiedenen französischen Widerstand, weil Paris die Idee einer Europaarmee im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) favorisierte.

Der Wahlsieg Adenauers am 6. September 1953 bestätigte den eingeschlagenen Kurs der Westbindung und gab Adenauers militärischen Ratgebern eine sichere Planungsperspektive. Nach dem Scheitern der EVG wurden am 23. Oktober 1954 die so genannten Pariser Verträge unterzeichnet, die der Bundesrepublik die Aufstellung von nationalen Streitkräften von 500.000 Mann gestatteten. Knapp elf Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht standen sich damit zwei deutsche Staaten mit zwei Armeen in antagonistischen Bündnissystemen gegenüber.

Von einer gegenüber der Aufstellung von Streitkräften misstrauisch und in weiten Teilen den Aufrüstungsplänen gegenüber ablehnend eingestellten parlamentarischen und außerparlamentarischen Öffentlichkeit kritisch beäugt, entwickelten die militärischen Planer Adenauers mit der Konzeption der Inneren Führung mit ihrem Leitbild des Staatsbürgers in Uniform ein innovatives Modell, das den Status des einzelnen Soldaten und der Armee als Teil des demokratischen Rechtsstaats widerspiegelte. ►


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"Sage mir, wo die Soldaten sind ..."

Frühe Überlegungen zum personellen Neuaufbau westdeutscher Streitkräfte bis 1956

War die vollständige und immer währende Entmilitarisierung Deutschlands auf der Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs im Sommer 1945 noch eine unstrittige Zielvorstellung aller Konferenzteilnehmer gewesen, so führten die zunehmenden ideologischen Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion sehr schnell zu einer Neuorientierung und Neubewertung der künftigen sicherheitspolitischen Rolle des in Besatzungszonen aufgeteilten Deutschlands.

Charakteristikum dieser Neuausrichtung unter den Bedingungen der globalen Systemauseinandersetzung zwischen Ost und West war v.a. die Tatsache, dass die Alliierten in ihren offiziellen Verlautbarungen der deutschen Öffentlichkeit sehr bewusst und überaus eindringlich den Eindruck vermittelten, dass es im Interesse des Weltfriedens unter keinen Umständen wieder deutsches Militär geben dürfe. Allerdings hatte die Operationsabteilung der US-Armee bereits seit 1947 in internen Studien immer wieder auf die Nützlichkeit westdeutscher Truppen im Rahmen der Verteidigung Westeuropas hingewiesen. Somit unterschied sich in den westlichen Regierungskreisen sehr bald inoffizielles Denken über den Nutzen eines deutschen Verteidigungsbeitrags von offiziellen Verlautbarungen und der Stimmung in der Bevölkerung der ehemaligen Kriegsgegner des Deutschen Reichs.

Länger als sechs Jahre musste sich dementsprechend der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, in einem Minenfeld der sicherheitspolitischen Widersprüchlichkeiten und politischen Rücksichtnahmen bewegen, bis mit dem Beitritt Westdeutschlands zur NATO und dem Beginn der Aufstellung der Bundeswehr im Jahr 1955 die Dekade ohne Militär in Deutschland zu Ende ging. Mit der Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland als gleich berechtigten sicherheitspolitischen Partner des Westens und mit der Ernennung der ersten 101 Soldaten der neuen Streitkräfte am 12. November 1955 fand eine Entwicklung ihren Abschluss, die am Ende des Zweiten Weltkriegs kaum jemand für denkbar gehalten hatte. Die schnelle Aufstellung der Bundeswehr, konzipiert als Wehrpflichtarmee mit einem personellen Friedensumfang von knapp einer halben Million Soldaten, konnte naturgemäß nicht ohne planerische Vorarbeit realisiert werden.

Seit welchem Zeitpunkt, unter welchen Bedingungen und in welchen Strukturmodellen eigenständige westdeutsche Sicherheitspolitik zwischen 1945 und 1955 möglich war, soll in diesem Beitrag skizziert werden. Der Schwerpunkt der Betrachtung wird hierbei auf den frühen Überlegungen hinsichtlich der personellen Auffüllung der geplanten westdeutschen Streitkräfte liegen. Das als unverzichtbar angesehene Schlüsselpersonal hatte abhängig von Alter und Dienstgrad vereinzelt noch in der kaiserlichen Armee, in vielen Fällen in der Reichswehr und fast durchgängig in der Wehrmacht gedient und sollte nun den Neuanfang in einer der Werteordnung des Grundgesetzes verpflichteten Armee gestalten. Hierbei standen die Planer um Adenauer vor einem dreifachen Dilemma: Zum einen hatten die Kriegserfahrungen und die vielfältigen Diskriminierungen, denen sich zahlreiche Offiziere und Unteroffiziere der Wehrmacht beim Aufbau einer zivilberuflichen Existenz nach Kriegsende ausgesetzt sahen, deren Bereitschaft, sich erneut den Risiken des Soldatenberufs auszusetzen, erheblich gemindert. Zum anderen bedeutete das militärische Vakuum zwischen 1945 und 1955, dass jede Verzögerung in der Aufstellung zu einer spürbaren Überalterung der für die Ausbildung künftiger Rekruten unverzichtbaren kriegsgedienten Offiziere v.a. auf der Ebene der Zug- und Kompanieführer führen musste, während sich im krassen Gegensatz hierzu Fragen zur altersgerechten Verwendung von Stabsoffizieren und Generalen, bedingt durch die schnellen Beförderungen namentlich der jüngeren Generalstabsoffiziere in den Kriegsjahren, für die Militärexperten der Bundesregierung in dieser drängenden Form zunächst nicht stellten. Der dritte und wohl heikelste Punkt blieb jedoch die Entscheidung darüber, nach welchen Kriterien die Personalauswahl des künftigen Führungspersonals zu erfolgen haben würde.

Immerhin hatte sich die Generalität der Wehrmacht teils wissentlich und vorsätzlich, teils unwissentlich und widerstrebend, unübersehbar in die Verbrechen des Nationalsozialismus verstricken lassen. Die auf einer Menschen verachtenden rassenideologischen Grundlage basierenden Expansionspläne des "Dritten Reichs" waren von der Militärelite weitgehend und bis zur bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs mitgetragen worden. Die bereits am 3. Februar 1933 der damaligen Generalität der Reichswehr von Hitler persönlich eröffnete Zielsetzung der "Eroberung neuen Lebensraumes im Osten und dessen rücksichtsloser Germanisierung" (Fußnote 1/FN1) sowie die am 26. August 1936 vorgelegte Denkschrift(FN2) des Diktators, in der dieser unmissverständlich die Herstellung der Kriegsfähigkeit von Wirtschaft und Wehrmacht innerhalb der nächsten vier Jahre eingefordert hatte, war vor dem Zweiten Weltkrieg nur von wenigen Angehörigen der Militärelite in Frage gestellt worden.(FN3) Außerdem hatte sich der Oberbefehlshaber des Heeres Walther von Brauchitsch in seiner geheimen Weisung betreffend die Erziehung des Offizierkorps vom 18. Dezember 1938(FN4) veranlasst gesehen, den unterstellten Bereich darauf hinzuweisen, dass seiner Ansicht nach " ... Wehrmacht und Nationalsozialismus desselben geistiges Stammes [sind] ..." (FN5) und sich das Offizierskorps deswegen in der "Reinheit und Echtheit nationalsozialistischer Weltanschauung von niemandem übertreffen lassen darf". (FN6) Obwohl die Existenz eines solchen Befehls bereits den Schluss nahe legt, dass die Distanz zwischen Wehrmacht und Nationalsozialismus offensichtlich auch fünf Jahre nach der Machtergreifung noch nicht gänzlich überwunden werden konnte, machte es sich der Generalstab des Heeres am 7. Oktober 1940 zur Aufgabe, "... die Soldaten neben der Waffenausbildung auch weltanschaulich und nationalpolitisch zu erziehen". Der Generalstab stellte hierzu ergänzend fest, dass die "Ausbildung des Soldaten zu einem entschlossenen Kämpfer von einer lebendigen nationalsozialistischen Erziehung nicht zu trennen ist". (FN7) Der im Nachgang zur Weisung Hitlers vom 14. Mai 1941 am 6. Juni 1941 den Oberbefehlshabern der Armeen schriftlich gegebene Befehl über die "Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare",(FN8) in dem die Schonung und völkerrechtliche Rücksichtnahme gegenüber den Kommissaren der Roten Armee ausdrücklich als falsch bezeichnet wurde, zeigte schlaglichtartig auf, wie sehr sich die Führung der Wehrmacht bereits im Vorfeld des Angriffs auf die Sowjetunion zum Instrument des nationalsozialistischen Unrechtsregimes hatte degradieren lassen. Selbst der einschränkende Zusatz des Oberbefehlshabers des Heeres, dass das Vorgehen gegen einen politischen Kommissar der Roten Armee zur Voraussetzung haben müsse, dass "der Betreffende durch eine besonders erkennbare Handlung oder Haltung sich gegen die deutsche Wehrmacht stellt oder stellen will" und die "Erledigung der politischen Kommissare bei der Truppe nach ihrer Absonderung außerhalb der eigentlichen Kampfzone unauffällig auf Befehl eines Offiziers" (FN9) zu erfolgen habe, stellte die völkerrechtliche Rechtmäßigkeit der Weisung Hitlers ebenfalls nicht grundsätzlich in Frage.

Obgleich sich bis zum Kriegsende zahlreiche Generäle und sogar Feldmarschälle mit Hitler überworfen hatten und von dem Diktator zur Aufgabe ihrer Dienstposten oder gar zum Selbstmord gezwungen worden waren, musste unter diesen Umständen jede erneute Verwendung eines ehemaligen Spitzenmilitärs bereits in der Phase der konzeptionellen Vorbereitung eines westdeutschen Verteidigungsbeitrags von einer genauen Einzelprüfung abhängig gemacht werden, um nicht im In- und Ausland auf Kritik zu stoßen und latent vorhandene Befürchtungen zu schüren. Das gescheiterte Attentat der Offiziere um den Obersten im Generalstab Graf Stauffenberg auf Hitler vom 20. Juli 1944 hatte der Weltöffentlichkeit zwar die Existenz eines bedeutungsvollen militärischen Widerstandes eindrucksvoll vor Augen geführt, doch konnte auch diese Tat nicht die Ängste in der Bevölkerung vor einer Rückkehr des deutschen Militärs zerstreuen.

Dies galt auch für die Generation der jungen Frontoffiziere des Zweiten Weltkrieges, aus denen sich langfristig eine westdeutsche Militärelite entwickeln würde, die schon allein auf Grund ihres Lebensalters nicht in die Entscheidungszentralen und Schlüsselstellungen des "Dritten Reiches" vorgedrungen war.

Sicherheitspolitische Überlegungen im Vorfeld der Gründung der Bundesrepublik Deutschland

Erste halboffizielle Überlegungen zur Sicherheit der westlichen Besatzungszonen stellte ein Gremium an, das am 15. April 1947 mit Zustimmung der US-Regierung von den Ministerpräsidenten der amerikanischen Besatzungszonen ins Leben gerufen worden war: das so genannte Deutsche Büro für Friedensfragen (DBfF). Ursprünglich allein dazu bestimmt, die Vorstellungen der Besatzungsmächte im Hinblick auf die Entmilitarisierung Deutschlands umzusetzen, wurde kurze Zeit später sicherheitspolitisches Neuland betreten. Unter Einbeziehung mehrerer hoher Offiziere der Wehrmacht wurde bereits im Juni 1948 unter Federführung des Generalleutnants a.D. Dr. Hans Speidel ein erstes "Gutachten zur Sicherheit Westeuropas"(FN10) erstellt. Die Verfasser des Memorandums stellten abschließend fest, dass die militärische Sicherheit Westeuropas ohne Nutzung westdeutscher Ressourcen nicht zu gewährleisten sei. Die Autoren der Denkschrift erreichten mit ihrer Lagebeurteilung im Herbst 1948 den damaligen Vorsitzenden des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer, der sich gegenüber Fragen der äußeren Sicherheit überaus aufgeschlossen zeigte.

Alle militärischen Berater Adenauers stimmten bereits vor Gründung der Bundesrepublik und der Wahl Adenauers zum Regierungschef darin überein, dass die Initiative für einen westdeutschen Verteidigungsbeitrag eindeutig von den Westmächten auszugehen habe, wobei die politische, militärische und wirtschaftliche Gleichberechtigung als von den Westmächten zu konzedierende Gegenleistung für die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte genannt wurde.

Trotz dieser Festlegung seiner Berater erkannte Adenauer nach seiner Wahl zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik am 15. September 1949 - wie in seinen Memoiren nachzulesen ist -, dass die "Zeit für eine Bewaffnung Westdeutschlands noch nicht reif war". (FN11) Immerhin konnte der 73-Jährige davon überzeugt sein, dass die Westmächte über kurz oder lang nicht auf einen deutschen Beitrag zur einer wirkungsvollen und glaubwürdigen militärischen Verteidigung Westeuropas verzichten konnten und deshalb die heikle Thematik ohnehin aus eigenem Antrieb aufgreifen würden. Zunächst einmal zog der Regierungschef jedoch den Groll der Besatzungsmächte und der deutschen Öffentlichkeit auf sich, als er in einem Interview für den "Cleveland Plain Dealer" am 4. Dezember 1949 überraschend erklärte, dass die Sicherheit Europas und Westdeutschlands im Besonderen seiner Auffassung nach durch den internationalen Kommunismus bedroht sei. Die Bundesrepublik sei bereit, einen Beitrag zur Verteidigung Europas im Rahmen einer gesamteuropäischen Streitmacht zu leisten.

Obgleich der Bundeskanzler auf Grund der ihm vorgelegten Sicherheitsmemoranden deutscher Militärexperten die tatsächliche Haltung der Anglo-Amerikaner zu diesem Thema zu erahnen vermochte, mussten Stellungnahmen zu Fragen der äußeren Sicherheit ohne alliierte Aufforderung einen Tabubruch ersten Grades bedeuten. Schließlich konnte der Kanzler nicht wissen, dass sich US-Präsident Truman bereits im Frühsommer 1948 im engsten Führungskreis auf eine spätere deutsche Mitgliedschaft in einer amerikanisch-europäischen Verteidigungsorganisation festgelegt hatte.

Die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte sollte laut einem Geheimpapier des State Departement vom 23. März 1949 allerdings erst dann erfolgen, wenn "... die wichtigsten Mitglieder des westeuropäischen Verteidigungssystems nicht unter derzeit unvorhersehbaren, veränderten Umständen zu der Überzeugung gelangen, dass ein gewisses Maß deutscher Bewaffnung die Sicherheit Westeuropas im ganzen eher stärken als schwächen würde". (FN12) Der Koreakrieg als Katalysator der westdeutschen Wiederbewaffnung

Erst im Mai 1950 wurde Adenauer von den Hohen Kommissaren informell signalisiert, dass man seitens der Alliierten nunmehr nichts mehr einzuwenden habe, wenn sich die Bundesrepublik mit Fragen der inneren Sicherheit beschäftigte. Adenauer nutzte die sich bietende Chance und ernannte den bekannten General der Panzertruppe a.D. Gerhard Graf von Schwerin zum "Berater des Bundeskanzlers in Sicherheitsfragen". Bei seinem Antrittsbesuch erfuhr Schwerin, dass der Kanzler einen "sachverständigen Berater in militärischen und in Sicherheitsfragen" benötige und an einem "geräuschlosen Aufbau" einer Bundespolizei interessiert sei. Zudem erbat sich Adenauer eine Liste ehemaliger deutscher Generäle, die er "gelegentlich empfangen wolle, um auch nach außen zu dokumentieren, dass eine Diffamierung des Teiles der ehemaligen deutschen Wehrmacht, der nicht nazihörig gewesen sei und nur seine nationale Pflicht erfüllt habe, nicht gebilligt werden könne". (FN13) Damit bemühte sich Adenauer zwar um eine Annäherung an die ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht, doch auf Grund der Tatsache, dass sich die Bundesregierung offiziell immer noch nicht mit Fragen der Landesverteidigung befassen durfte, fand die Arbeit des "Büros Schwerin" und der später so genannten "Zentrale für den Heimatdienst" zunächst weiter im Verborgenen statt. Dem Wunsch des Bundeskanzlers entsprechend entwarf Graf Schwerin sofort unterschiedliche Konzeptionen für den Aufbau einer mobilen Bundesgendarmerie. In seinem als streng geheim eingestuften Eckpunkteprogramm vom 29. Mai 1950 ging der ehemalige General davon aus, dass "... in jedem Fall mit dem Versuch einer Okkupation Westdeutschlands durch sowjetische Streitkräfte gerechnet werden muss". Mit Blick auf die sowjetische Überlegenheit auf dem konventionellen Sektor wies der General darauf hin, dass seiner Ansicht nach eine "grundsätzliche Veränderung der Lage nur mit Hilfe einer deutschen Wiederaufrüstung herbeigeführt werden könne". Hierfür hielt der Sicherheitsberater des Kanzlers zehn bis zwölf Panzerdivisionen für erforderlich.(FN14) Bei seinen militärischen Überlegungen übersah Schwerin allerdings nicht, dass es sich nicht primär um die Lösung eines militärischen Organisationsproblems handelte, sondern die erfolgreiche Verwirklichung seiner sicherheitspolitischen Konzeptionen vielmehr "... weitgehend von allseitigem guten Willen, engster Zusammenarbeit und eindeutig klaren Befehlen der alliierten Besatzungstruppen abhängig." (FN15) war.

Einen ähnlich klaren Blick für die politische Dimension der Aufgabe zeigte Generaloberst a.D. Franz Halder, der ehemalige Chef des Generalstabs des Heeres, der nicht zuletzt wegen seiner Beteiligung an Staatsstreichplänen gegen das nationalsozialistische Regime und der mehrmonatigen Inhaftierung im Konzentrationslager im Anschluss an seine Amtsenthebung durch Hitler v.a. auch in anglo-amerikanischen Militärkreisen als politisch tragbar galt. Halder, der bereits seit Januar 1946 auf Betreiben der Historical Division als Leiter der Operational History (German) Section für die U.S. Army tätig war,(FN16) hatte das im Zuge des Kalten Krieges gewachsene Informationsbedürfnis der Amerikaner nicht nur bezüglich der historischen Aufarbeitung der Operationen des Zweiten Weltkriegs, sondern auch deren zunehmendes Interesse an Studien ehemaliger deutscher Offiziere zur aktuellen militärischen Lage in Europa sehr genau verfolgen können. Von Adenauer um seinen Rat gebeten, bestätigte Halder, dass die USA inzwischen offensichtlich ein vitales Interesse an der Nutzung des westdeutschen Potenzials hätten. Als Kernproblem der in Gang gekommenen sicherheitspolitischen Diskussion sah der ehemalige Generalstabschef jedoch die Personalrekrutierung an.

Der Beginn des Koreakrieges am 25. Juni 1950 wirkte auf die sicherheitspolitische Diskussion wie ein Katalysator, denn der Krieg in Korea wurde in der westlichen Welt als Beginn einer neuen globalen sowjetischen Offensive empfunden. Weil davon ausgegangen wurde, dass der Angriff auf Befehl oder zumindest mit der Zustimmung Stalins erfolgt war, löste er gerade in dem geteilten Deutschland Befürchtungen vor einem dritten Weltkrieg aus.(FN17) Der US-Generalstab empfahl dem Präsidenten bereits 48 Stunden nach Kriegsbeginn in Korea die frühestmögliche Aufstellung westdeutscher Streitkräfte(FN18) und forcierte damit die Geschwindigkeit der sich bislang im Schneckentempo fortbewegenden sicherheitspolitischen Diskussion über die Bundesrepublik erheblich. Bereits am 17. Juli 1950 schlug Graf Schwerin in einer Unterredung mit General George Hays, dem stellvertretenden Hohen Kommissar der USA für Deutschland, die baldige Einberufung der von den Westalliierten als politisch tragbar angesehenen ehemaligen Truppenführer und Generalstabsoffiziere der Wehrmacht im Rahmen einer Expertenkommission zur Genehmigung vor. Hays akzeptierte die vorgeschlagenen Experten, achtete jedoch gleichzeitig darauf, dass die Begriffe "Generalstab" und "Generalstabsoffizier" offiziell nicht verwendet wurden.(FN19) Inzwischen hatte Schwerins Arbeitsstab die Einberufung eines "Studienausschusses für deutsche Sicherheitsfragen" vorbereitetet.

Als Präsident der Versammlung wurde Generaloberst Heinrich von Vietinghoff, als Vizepräsident General Gustav von Wietersheim und als Generalsekretär General Adolf Heusinger - der spätere erste Generalinspekteur der Bundeswehr - vorgeschlagen. Als Ausschussmitglieder wurden außerdem die ehemaligen Generale Dr. Speidel, Leo Geyr von Schweppenburg, Fridolin von Senger und Etterlin, Hans Röttiger und Graf Schwerin benannt.(FN20) Bei der personellen Zusammensetzung des Gremiums wurde damit bewusst auf Generale zurückgegriffen, die mehr als andere ehemalige deutsche Offiziere Distanz zum Nationalsozialismus gewahrt hatten und trotz unübersehbarer personeller Kontinuität einen Neuanfang bei der Aufstellung westdeutscher Streitkräfte ermöglichen sollten. Innenpolitisch gestaltete sich die Situation für Adenauer hingegen weitaus schwieriger, denn der auf einer Innenministerkonferenz der Länder formulierte Vorschlag, möglichst viele ehemalige Wehrmachtsangehörige in die geplante Bundespolizei einzustellen, stieß bei vielen Innenministern auf Widerspruch und löste parteiübergreifend Angst vor dem "militanten Charakter" der Polizei aus. Auch der dezente Hinweis des Verhandlungsführers aus dem Bundesinnenministerium, dass es sich hierbei um einen "ausdrücklichen Wunsch" des Vorsitzenden der Alliierten Kommission handelte, der geäußert habe, "... in die mobilen Länderpolizeien möglichst viele fronterfahrene ehemalige Soldaten einzustellen",(FN21) konnte die Befürchtungen der Innenminister nicht zerstreuen, zumal diese zudem über den wahren Sachstand der in Gang gekommenen militärischen Überlegungen keine Kenntnis besaßen.

Der Arbeitsstab Schwerin bemühte sich derweil gezielt um die Erfassung aller gedienten Wehrmachtsangehörigen, da diese als unverzichtbar für alle Remilitarisierungsmaßnahmen angesehen wurden. Hierzu wurde die Verlegung der unter Viermächte-Kontrolle stehenden Kartei der Wehrmachtsauskunftsstelle von Berlin nach Koblenz vorgeschlagen, um das "wertvolle Material eventuellem sowjetischen Zugriff zu entziehen". (FN22) Adenauer entwickelte sich zu diesem Zeitpunkt zunehmend zum sicherheitspolitischen Solisten, der nicht einmal das Kabinett in seine Pläne einweihte. Dies führte am 31. August 1950 zum Rücktritt des damaligen Innenministers und späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Heinemann, der sich als Ressortminister und auch persönlich gedemütigt fühlte, stand zudem mit seiner Ansicht, dass eine zu enge Westbindung der Bundesrepublik zur Vertiefung der Spaltung Deutschlands und eine Wiederbewaffnung angesichts des sowjetischen Sicherheitsbedürfnisses unweigerlich zu einem Krieg auf deutschem Boden führen müsse, in der deutschen Gesellschaft nicht allein.

Trotzdem legte Schwerin schon im Sommer 1950 die Kriterien für die Einstellung künftiger Offiziersanwärter fest, wobei grundsätzlich die Forderung nach dem Besitz des Reifezeugnisses aufgestellt wurde. Für bewährte Mannschaften und Unteroffiziere aus der Truppe sollte hingegen im Einzelfall auf das Abitur verzichtet werden können.(FN23) Damit war die Wiederverwendung von Unteroffizieren, die unter dem Eindruck der überhöhten Offiziersverluste seit Herbst 1942 auch ohne Abitur zum Offizier befördert worden waren, nicht generell ausgeschlossen und der Zugang zur Offizierslaufbahn darüber hinaus auf eine breitere soziale Basis gestellt.

Die im Oktober desselben Jahres tagenden Mitglieder des Studienausschusses für deutsche Sicherheitsfragen beschäftigten sich an ihrem geheimen Tagungsort - dem Eifelkloster Himmerod - nicht nur mit operativen Fragen, sondern diskutierten vielmehr auch das Themenfeld der Einordnung künftiger Streitkräfte in Staat und Gesellschaft in der Demokratie. Auch Fragen der Integration dieser Kontingente in eine europäische Streitmacht standen auf der Agenda.(FN24) Die aus Tarnungsgründen von Schwerin als "Zusammenziehung der Versicherungsagenten"(FN25) bezeichnete Arbeitsgruppe hielt die Aufstellung von zwölf westdeutschen Heeresdivisionen mit Luftwaffen- und Marinekontingenten bei gleichzeitiger Verzahnung mit alliierten Truppen zur Verteidigung Europas für unabdingbar. Damit knüpften die Experten in operativer Hinsicht an bereits entwickelte Konzeptionen an. Von den Westmächten erwarteten die "Versicherungsagenten" als Gegenleistung für den deutschen militärischen Beitrag die volle Souveränität, militärische Gleichberechtigung, die Aufhebung alliierter Gesetze über die Entmilitarisierung und die Rehabilitierung des deutschen Soldaten.

Noch im Spätherbst 1950 ernannte der Bundeskanzler seinen politischen Vertrauten und ehemaligen Gewerkschaftssekretär Theodor Blank zu seinem "Beauftragten für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen". Mit der Installation der Dienststelle Blank und der Auflösung der Zentrale für Heimatdienst wurde ein Zeichen gesetzt, dass die Zeit des geheimen Planens eines westdeutschen Militärbeitrags ihrem Ende entgegenging. Die besondere Aufmerksamkeit Blanks galt jetzt der "Ausarbeitung von Vorschlägen zur Gewährleistung einer nach demokratischen Grundsätzen gesteuerten Personalpolitik",(FN26) was den Stellenwert, den die politische Führung v.a. der Personalplanung für das Gelingen der Wiederbewaffnung einräumte, unterstrich.

Von großer Symbolkraft für das gewandelte Verhältnis der Bundesrepublik zu den Westalliierten war die erste offizielle Begegnung des Kanzlers zusammen mit seinen militärischen Beratern Heusinger und Dr. Speidel mit General Dwight D. Eisenhower, die am 21. Februar 1951 im Rahmen eines Empfangs im hessischen Bad Homburg stattfand. Die beiden Deutschen hatten sich zunächst geweigert, mit dem NATO-Oberbefehlshaber zusammenzutreffen, da dieser aus seiner Aversion gegen das deutsche Militär niemals einen Hehl gemacht hatte, und bestanden nun darauf, dass Eisenhower seinerseits seine negative Einstellung zum deutschen Militär öffentlich bedauern sollte. Tatsächlich erschienen die drei Generäle nach einem halbstündigen Gespräch unter sechs Augen in einem Zimmer der Villa des amerikanischen Hochkommissars wieder zu der Veranstaltung, und Eisenhower entschuldigte sich vor den Anwesenden.

Die Rolle des Bundesgrenzschutzes und die Konzeption der Inneren Führung bis 1953

Mit der Aufstellung des Bundesgrenzschutzes (BGS) am 16. März 1951 war es Adenauer gelungen, einen militärischen Personalkader für eine künftige bundesdeutsche Armee zu schaffen, auf den man zurückgreifen würde können, wenn die politische Entwicklung dies eines Tages möglich machen sollte. Mit der Berufung des ehemaligen Generals der Infanterie Gerhard Matzky zum ersten Inspekteur des 10.000 Mann umfassenden Verbandes und der bewussten Konzentration auf ehemalige Offiziere und Unteroffiziere der Wehrmacht, die sich laut Aussage ihres Inspekteurs in ihrer überwiegenden Mehrheit als "Soldaten und nicht als Polizeiangehörige" (FN27) fühlten, war eine solche Option offen gelassen worden.

Einstweilen standen derartige Überlegungen außerhalb der Realität, denn während die USA und die britische Regierung den sofortigen NATO-Beitritt der Bundesrepublik unterstützten, stieß eine derartige Konzeption auf entschiedenen französischen Widerstand.

Vielmehr favorisierte Paris die Idee einer Europaarmee im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG), die eine multinationale Durchmischung und Führung der deutschen Verbände bereits auf unterer und mittlerer Ebene vorsah. Frankreich wollte zudem im Gegensatz zu Deutschland lediglich die Hälfte seiner Verbände in die EVG einbringen, was den Grundsatz der Gleichberechtigung nicht allein in den Augen der deutschen Opposition in Frage stellte. Adenauer zeigte sich trotzdem sofort bereit, den französischen Forderungen nachzugeben. Diese Entscheidung fiel dem Kanzler jedoch sehr leicht, weil der Militärische Chefdelegierte der Bundesregierung bei der NATO, General Dr. Speidel, seinem Regierungschef bereits im Jänner 1952 versichern konnte, dass die USA in der EVG lediglich eine "Aushilfslösung" sahen und keinesfalls den "militärischen Idealfall". (FN28) Am 26. Mai 1952 wurde der so genannte Deutschlandvertrag(FN29) von den Außenministern der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland und einen Tag später der Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft,(FN30) der ab 1954 eine Truppenstärke von 18 französischen, 16 italienischen, sechs belgisch-luxemburgischen, vier niederländischen und zwölf deutschen Divisionen vorsah, unterzeichnet. Damit nahm nicht nur die Sicherheitspolitik Adenauers immer festere Gestalt an, sondern auch die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte rückte zeitlich näher. Vor diesem Hintergrund standen die Angehörigen des Bundesgrenzschutzes als möglicher Personalpool erneut im Blickpunkt des Interesses. Das Amt Blank besuchte im Sommer 1952 die Grenzschutz-Schule in Lübeck und beschäftigte sich gezielt mit den Erfahrungen, die der BGS mit Offiziersbewerbern ohne allgemeine Hochschulreife gemacht hatte. Unter den Bewerbern hatten sich auch ein Hauptmann und Ritterkreuzträger und zwei ehemalige Oberleutnante der Wehrmacht befunden, denen "ein Mindestmaß an Allgemeinbildung und die elementarsten Grundkenntnisse der deutschen Rechtschreibung und Grammatik, die von dem künftigen Offizier zu fordern sind, fehlte[n]" (FN31) und das Lehrgangsziel deswegen nicht erreicht hatten. Vertraulich wurde der Dienststelle Blank mitgeteilt, dass von den bisher 450 eingestellten Offizieren des BGS inzwischen 85 wegen mangelnder Eignung wieder entlassen worden waren und es sich bei dem Lehrgang zudem um einen einmaligen Versuch gehandelt hatte, die Nachwuchslücke der Jahre 1945-1952 zu schließen. Blank folgerte aus dem Besuch, dass "... auch junge, bewährte Frontoffiziere mit hohen Auszeichnungen nicht den an den Friedensoffizier zu stellenden Anforderungen gewachsen sind". (FN32) Demnach waren die militärischen Planer um Adenauer offensichtlich weit davon entfernt, allein in der formellen Zugehörigkeit zum Offizierskorps der Wehrmacht die Garantie für eine erfolgreiche Wiederverwendung in den neuen deutschen Streitkräften zu erkennen, obwohl man sich bei der Aufstellung gerade auf diesen Personenkreis stützen wollte.

Aber damit eilten die Planer der Realität weit voraus, denn innenpolitisch war die Stellung Adenauers auf Grund der Tatsache, dass neben den Sozialdemokraten nicht wenige bürgerliche Kreise in Westdeutschland einer wie auch immer durchgeführten Wiederbewaffnung ablehnend gegenüberstanden, erneut schwierig geworden.

Zwar hatte die neue US-Regierung unter Eisenhower Anfang 1953 im Rahmen ihrer New Look Strategy nochmals informell ihr Interesse an der alsbaldigen Aufstellung von zwölf deutschen Divisionen als Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Sicherheit in Westeuropa bekundet, doch brachte erst der Staatsbesuch Adenauers in Washington im April 1953 Bewegung in die festgefahrene Situation.(FN33) Adenauer und Eisenhower diskutierten miteinander die durch den Tod Stalins seit März eingetretenen Veränderungen der sowjetischen Politik und den Sachstand bezüglich des EVG-Vertragswerks. Der Wandel des deutsch-amerikanischen Verhältnisses, der seit der ersten Begegnung Adenauers mit Eisenhower in Bad Homburg knapp zwei Jahre zuvor eingetreten war, konnte kaum deutlicher sichtbar gemacht werden.

Der Wahlsieg Adenauers am 6. September 1953 bestätigte den eingeschlagenen Kurs der Westbindung und gab Adenauers militärischen Ratgebern eine sichere Planungsperspektive. General a.D. Erich Dethleffsen entwickelte Ende September 1953 "Grundsätze für die soldatische Erziehung", die auf großes Interesse in der Dienststelle Blank stießen, denn Dethleffsen stellte hierin Überlegungen über die Bildung eines neuen Offiziers- und Unteroffizierskorps an. Der General ging davon aus, dass es im Jahr 1953 nicht länger "... den ehemaligen Offizier oder den ehemaligen Unteroffizier, sondern nur eine Vielzahl von Individuen, die früher einmal Berufssoldaten gewesen sind", gab und Offizier- und Unteroffizierkorps der Wehrmacht bereits zerbrochen gewesen waren, als sich "die Tore der Kriegsgefangenenlager öffneten". (FN34) Die Studie teilte die ehemaligen Soldaten zudem in verschiedene Kategorien ein und nannte hier zunächst die Uninteressierten, die genug davon hätten, "als Helden ausgezogen und als Verbrecher heimgekehrt zu sein" (FN35) und vermutete besonders viele unter den Soldaten, deren Existenz in einem neuen Beruf sichergestellt sei. Eine weitere Kategorie war die Gruppe der "Unbelehrbaren", zu denen der General diejenigen rechnete, "die sich jeder Selbstkritik verschließen und es ablehnen, sich über die Entwicklung des deutschen Soldatentums, besonders in der Hitlerzeit, Rechenschaft abzulehnen. Sie wittern in jeder Anregung, darüber nachzudenken, wie weit die Haltung des deutschen Soldaten selbst zur Katastrophe von 1945 beigetragen hat, den neuen Versuch einer Diffamierung oder eine faule Konzession gegenüber der vox populi." (FN36) Zwar zeigte sich der Verfasser der Studie zuversichtlich, dass die Zahl der "Unbelehrbaren" mit zunehmender zeitlicher Distanz geringer werden könnte, doch gehörten seiner Ansicht zur Zeit noch zu dieser Gruppe "die mit sich selbst ebenso wie mit ihrem Schicksal unzufriedenen ehemaligen Soldaten, denen es noch nicht geglückt ist, sich eine sichere berufliche Position zu verschaffen oder die als Landsknechtstypen und ewige Soldaten gar nicht den ernsten Willen dazu haben". (FN37) Zur Gruppe der "Positiven" zählte das Amt Blank die ehemaligen Berufssoldaten, die "bereit sind, sich Rechenschaft darüber abzulegen, wie sehr das soldatische Ethos im Dritten Reich verwässert worden war und die Grundlagen des Soldatentums überhaupt erschüttert worden waren".

Den zahlenmäßigen Anteil dieser Gruppe erkannte Dethleffsen "erfreulicherweise" als im ständigen Ansteigen begriffen und er sah in diesem Personenkreis "die stärksten Ansatzmöglichkeiten für eine künftige Erziehung". (FN38) Damit war klar, dass sich künftighin die Rekrutierungsversuche auf diese Personengruppe konzentrieren würden. Graf Baudissin konkretisierte zu dieser Zeit seine Konzeption der Inneren Führung, in der er die Stellung des Soldaten und die Stellung der Streitkräfte definierte. In einem Vortrag am 1. November 1953 ging er von der These aus, dass isolierte Streitkräfte nicht in der Lage sein könnten, ihren Auftrag zu erfüllen, und negierte die Autonomie des Soldatischen. Die Folgen einer solchen Autonomievorstellung hatten seiner Auffassung nach die Soldaten der Wehrmacht "... in der unbestreitbaren, allerdings nicht etwa juristisch oder moralisch gesehenen Mitschuld des unpolitischen Soldaten am Werden des Dritten Reiches und in der bedauerlichen Tatsache, dass Wehrmacht wie Soldat vereinzelt durch das System geschlagen werden konnten" (FN39), erlebt. Baudissin forderte deshalb für die neuen Streitkräfte eine Übereinstimmung der Staats- und Wehrform und für den einzelnen Soldaten staatsbürgerliche Rechte ein. Mit seiner Konzeption des "Staatsbürgers in Uniform" (FN40) entwickelte Baudissin ein neues und tragfähiges Bild des Soldaten und der Armee in der Demokratie, an dem sich die weiteren Planungen verbindlich orientieren konnten.

Vom Scheitern der EVG bis zur Aufstellung der Bundeswehr

Nachdem der Deutsche Bundestag am 25. Februar 1954 die Wehrhoheit mit den Stimmen der Koalition grundgesetzlich verankert hatte, wurde Adenauer klar, dass Paris im Frühjahr 1954 immer deutlicher dazu überging, die europäisch-integralen Elemente aus dem Vertragswerk zu eliminieren und die Unterzeichnung bewusst zu verzögern. Der Bundeskanzler musste die westdeutsche Bevölkerung langsam mit dem Scheitern der EVG vertraut machen, ohne in Verdacht zu geraten, außen- und sicherheitspolitisch gescheitert zu sein. Tatsächlich strich die französische Nationalversammlung die Abstimmung über die EVG am 30. August 1954 von der Tagesordnung und ließ das Projekt scheitern. Einen Monat später sollte die Londoner Neunmächtekonferenz, an der neben den Staaten, die an der gescheiterten EVG beteiligt gewesen waren, auch die USA, Großbritannien und Kanada teilnahmen, zur Klärung des Problems der deutschen Wiederbewaffnung im Rahmen der NATO beitragen. Die wichtigsten Ergebnisse der Konferenz waren die Liquidation der alliierten Besatzungsherrschaft, die Aufnahme der Bundesrepublik mit einem nationalen Verteidigungsbeitrag in dem für die EVG vorgesehenen Umfang in die NATO sowie die Erweiterung des bereits bestehenden Brüsseler Paktes durch die Aufnahme Italiens und Westdeutschlands zur Westeuropäischen Union. Mit der Zusage der amerikanischen und britischen Regierungen, weiterhin Truppen auf dem Kontinent zu belassen, und der Versicherung Adenauers, niemals die bestehenden Grenzen in Europa anzutasten und auf die Herstellung atomarer, biologischer und chemischer Waffen zu verzichten, konnte schließlich auch die Zustimmung der Franzosen zum NATO-Beitritt erreicht werden. Obwohl Ende 1954 bereits über 5.000 freiwillige Meldungen von Angehörigen des BGS auf Übernahme in die Streitkräfte vorlagen,(FN41) kam die Dienststelle Blank mit Vertretern des Bundesinnenministeriums überein, Angehörige des BGS bis zur endgültigen Klärung der zukünftigen Aufgaben der Bundespolizei nicht zum Dienst in den Streitkräften heranzuziehen.(FN42) Unter großem Zeitdruck wurden schließlich am 23. Oktober 1954 die so genannten Pariser Verträge unterzeichnet, die der Bundesrepublik die Aufstellung von nationalen Streitkräften von 500.000 Mann gestatteten.

Vor dem Hintergrund dieser gewaltigen Größenordnung rückte der BGS erneut in das Visier Blanks, der seinen Mitarbeitern den Auftrag gab, dass "... ein Weg gefunden werden [muss], der die sehr guten Kräfte des Bundesgrenzschutzes den Streitkräften zuführt". (FN43) Obwohl der Bundestag am 27. Februar 1955 den Beitritt zum Nordatlantikpakt billigte, machten die Proteste gegen die Wiederaufrüstung deutlich, dass die Rekrutierung der künftigen Soldaten alles andere als eine leichte Aufgabe sein würde.

Am 4. November 1955 empfahl der Bundesverteidigungsrat der Bundesregierung, den BGS geschlossen in die neuen Streitkräfte zu übernehmen. Die Bundesregierung sah sich eine Woche später zu der Entscheidung veranlasst, den BGS auf der Grundlage der freiwilligen Entscheidung der Polizeibeamten zur beschleunigten Aufstellung der militärischen Verbände zu verwenden. Die Ernennung von 101 Freiwilligen aller Dienstgrade, darunter die Generalleutnants Heusinger und Dr. Speidel, in der Kraftwagenhalle der Bonner Ermelkeilkaserne am 12. November 1955 - dem 200. Geburtstag Scharnhorsts - wurde intern als "politischer Akt, als Schaunummer für die Presse" bezeichnet, und Heusinger vertrat seinerseits sogar die Ansicht, dass "die Ernennungszeremonie nicht als die Geburtsstunde der neuen Wehrmacht anzusehen sei". (FN44) In der Tat konnte erst mit der Überführung des Bundesgrenzschutzes in die Bundeswehr, die am 1. Juli 1956 wirksam wurde, das personelle Planungsziel, drei Rumpfdivisionen aufzustellen, die ab Herbst mit ungedienten Freiwilligen aufgefüllt werden sollten, erreicht werden. Obgleich von 16.614 BGS-Beamten letztendlich lediglich 9.572(FN45) in die seit 22. Februar 1956 als Bundeswehr bezeichneten Streitkräfte überwechselten, verfügten die Personalplaner damit über einen personellen Nukleus, der den weiteren Aufbau überhaupt erst ermöglichte.

Schluss

Dass die Einbindung und Integration ehemaliger Soldaten in die neuen Streitkräfte des demokratischen Deutschlands v.a. bei der Besetzung militärischer Spitzenfunktionen durch ehemalige Offiziere der Wehrmacht menschliches wie auch politisches Fingerspitzengefühl und Lernfähigkeit der Wiederverwendeten erfordern würde, war Konsens im neu geschaffenen Bundesministerium für Verteidigung. Die intensiven personellen Überlegungen im Vorfeld der Aufstellung westdeutscher Streitkräfte belegen, welche Bedeutung Adenauer und seine Berater gerade der Personalauswahl als Garantie für die Umsetzung ihrer von der Werteordnung des Grundgesetzes getragenen sicherheitspolitischen Vorstellungen einräumten. Nichtsdestotrotz blieben die Westalliierten, namentlich die USA, während des gesamten Prozesses der Aufstellung von westdeutschen Streitkräften die entscheidenden Bezugsgrößen, deren sicherheitspolitischen Interessen sich im Zuge des Kalten Krieges grundlegend änderten. Gleichwohl irritierte der Widerspruch zwischen der für Regierungskreise in den westlichen Hauptstädten schnell sichtbar werdenden Notwendigkeit zur Einbeziehung des westdeutschen Militärpotenzials bei gleichzeitiger offizieller Betonung der im Einvernehmen mit der Sowjetunion gefassten Entmilitarisierungsbestimmungen die Bevölkerung in den Staaten Westeuropas. Problematisiert wurde die Wiederbewaffnungsdiskussion zudem durch ihre unmittelbare Verquickung mit der deutschen Teilung. Knapp elf Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht standen sich zwei deutsche Staaten mit zwei Armeen in antagonistischen Bündnissystemen gegenüber.

Der 1951 aufgestellte Bundesgrenzschutz erwies sich in personeller Hinsicht als unverzichtbare Ressource, das durch die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz hinsichtlich der dauerhaften Entmilitarisierung Deutschlands entstandene und für die Aufstellung westdeutscher Streitkräfte überaus problematische Vakuum zumindest zu mildern. Offiziere und Unteroffiziere der ehemaligen Wehrmacht konnten ab 1951 militärisches Kaderpersonal heranbilden. Ohne diesen personellen Nukleus wäre die schnelle Aufstellung der Bundeswehr als Wehrpflichtarmee mit einem personellen Umfang von knapp einer halben Million Soldaten nicht möglich gewesen.

Von einer gegenüber der Aufstellung von Streitkräften misstrauisch und in weiten Teilen den Aufrüstungsplänen gegenüber ablehnend eingestellten parlamentarischen und außerparlamentarischen Öffentlichkeit kritisch beäugt, entwickelten die militärischen Planer Adenauers mit der Konzeption der Inneren Führung mit ihrem Leitbild des Staatsbürgers in Uniform ein innovatives Modell, das den Status des einzelnen Soldaten und der Armee als Teil des demokratischen Rechtsstaats widerspiegelt. Damit bewiesen die vereinzelt noch durch den Dienst in der kaiserlichen Armee und fast durchgängig in der Reichswehr und der Wehrmacht stark geprägten Offiziere im Umfeld des Regierungschefs insgesamt betrachtet eine erstaunlich große Bereitschaft, die Rolle der Armee in Staat und Gesellschaft selbstkritisch zu reflektieren, und die Fähigkeit - trotz offenkundiger personeller Kontinuitäten -, bei der Konzeption des westdeutschen Verteidigungsbeitrags völlig neue Wege zu beschreiten.

ANMERKUNGEN:

(Fußnote 1/FN1) Vgl. Deutsche Militärgeschichte in 6 Bänden 1648 - 1938, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt von Friedrich Forstmeier u. a. Lizenzausgabe 1983, Bd. 4, S.22 - 25.

(FN2) Denkschrift vom 26.08.1936, Text in: Ibid, S.152.

(FN3) Zum Gesamtkomplex militärischer Widerstand: Walle, Heinrich (Hrsg.): Aufstand des Gewissens. Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933 - 1945, 4. Auflage, Herford 1994.

(FN4) Der Oberbefehlshaber des Heeres betreffend Erziehung des Offizierkorps Nr. 7600/38 P A (2) (Ia) vom 18.12.1938, Bundesarchiv-Militärarchiv (BA-MA), RH 19 I/57 a, Bl. 69 - 73.

(FN5) Ibid, Bl. 69.

(FN6) Ibid, Bl. 71.

(FN7) Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht/Generalstab des Heeres Nr. 500/40 g vom 07.10.1940 (Anlage 4), BA-MA, RH 19 I/57 b, Bl. 102.

(FN8) Oberkommando der Wehrmacht WFSt/Abt. L (IV/Qu) Nr. 44822/41 vom 06.06.1941, Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare, BA-MA, RH 2/ 2082, Bl. 43 - 46.

(FN9) Der Oberbefehlshaber des Heeres, betr. Behandlung politischer Kommissare Nr. 91/41 vom 08.06.1941, BA-MA, RH 2/2082, Bl. 42. "Besonders erkennbare Handlung oder Haltung" und "außerhalb der eigentlichen Kampfzone auf Befehl eines Offiziers" sind in der Quelle unterstrichen.

(FN10) Text in: Speidel, Hans: Aus unserer Zeit. Erinnerungen. Berlin, Frankfurt, Wien 1977. S.454-465.

(FN11) Adenauer, Konrad: Erinnerungen 1945-1965, 4 Bde. Frankfurt am Main 1965-1968, Bd. 1, S.439.

(FN12) FRUS 1949, III, S.123 (23.3.1949).

(FN13) Handakte Schwerin, Persönliche Aktennotiz: Verlauf des Besuchs beim Herrn Bundeskanzler am 24.5.1950, BA-MA, Bw 9/3105, Bl. 12.

(FN14) Gedankenbeitrag für den Aufbau einer mobilen Bundesgendarmerie vom 29.5.1950, BA-MA, Bw 9/3106, Bl. 7 - 11.

(FN15) Handakte Schwerin, Skizzierung praktischer Möglichkeiten für den Aufbau von Cadre-Einheiten im Rahmen der Vereinigten Westeuropäischen Streitkräfte, Mai 1950, BA-MA, Bw 9/3105, Bl. 18.

(FN16) Vgl. Burdick, Christoph: Vom Schwert zur Feder. Deutsche Kriegsgefangene im Dienst der Vorbereitung der amerikanischen Kriegsgeschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg. Die organisatorische Entwicklung der Operational History (German) Section in: Militärgeschichtliche Mitteilungen, 2/1971, S.69-80.

(FN17) Vgl. Morsey, Rudolf: Die Bundesrepublik Deutschland. Entstehung und Entwicklung bis 1969, München 1987, S. 27 f.

(FN18) FRUS 1950, IV, S. 686 ff.

(FN19) Handakte Schwerin, Aktennotiz vom 17.07.1950, BA-MA, Bw 9/3105, Bl. 35.

(FN20) Handakte Schwerin, Studienausschuss für deutsche Sicherheitsfragen, BA-MA, Bw 9/3105, Bl. 43. In der Quelle wird "General Senger von Eltlin" genannt. Gemeint ist jedoch General Fridolin von Senger und Etterlin.

(FN21) Aktenvermerk über die Besprechung mit Herrn Präsident Egidi, Innenministerium, und den Herren von Kienle und Fischer, Zentrale für den Heimatdienst, am 11.8.1950, BA-MA, Bw 9/3106 Bl. 73.

(FN22) Handakte Schwerin, Vortrag für Herrn Min.Dir. Blankenhorn zur Vorlage beim Bundeskanzler vom 21.8.1950, BA-MA, Bw 9/3105, Bl. 218.

(FN23) Studie VIII 1950 (Offizierergänzung Truppenoffizierlaufbahn), BA-MA, Bw 9/1369, Bl. 6 f.

(FN24) Vgl. Rautenberg, Hans-Jürgen und Wiggershaus, Norbert: Die "Himmeroder Denkschrift" vom Oktober 1950. Politische und militärische Überlegungen für einen Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur westeuropäischen Verteidigung, in: MGM 1/77, Textedition der Denkschrift des militärischen Expertenausschusses über die Aufstellung eines deutschen Kontingents im Rahmen einer übernationalen Streitmacht zur Verteidigung Westeuropas vom 9. Oktober 1950, S.168-189.

(FN25) Handakte Schwerin, Aktenvermerk betreffend Unterredung mit Bundesminister Wildermuth am 04.08.1950, BA-MA, Bw 9/3105, Bl. 91.

(FN26) Aktennotiz Blank vom 02.11.1950 "Aufgabengebiete der Prüfstelle für pers. Erfassung Godesberg", Bw 9/3105, Bl. 321 und 232, hier Bl. 231.

(FN27) Vgl. Vortrag des Inspekteurs des BGS (Gerhard Matzky) vor dem Ausschuss für Fragen der europäischen Sicherheit am 13.7.1953, BA-MA, Bw 9/68, Bl. 84.

(FN28) Aufzeichnung über die Gespräche mit Feldmarschall Montgomery und General Gruenther am 23.1.1952 im Hauptquartier SHAPE, BA-MA, Bw 9/81, Bl. 30.

(FN29) Text des Generalvertrags in: Dokumente und Berichte des Europa-Archivs, Bd. 10, S. 1 ff.

(FN30) Vertrag über die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, Text in: BGBl. 1954, Teil II, S.342-436.

(FN31) Bericht über den Besuch beim Kommando der Bundesgrenzschutz-Schulen in Lübeck-St. Hubertus am 31.7. und 1.8.1952, BA-MA, Bw 9/71588 Bl. 18 - 25, hier Bl. 22.

(FN32) Ibid. Bl. 24.

(FN33) Zusammenfassender Bericht der Dienststelle Blank über den Aufenthalt in Washington vom 7.-10.4.1953 in der Delegation des Bundeskanzlers, BA-MA, Bw 9/50, Bl. 4-9.

(FN34) Dethleffsen, Erich: Die gegenwärtige geistige und soziale Situation der ehemaligen Offiziere und Unteroffiziere, BA-MA, Bw 9/157, Bl. 4 - 20, hier Bl. 4.

(FN35) Ibid.

(FN36) Ibid, Bl. 15.

(FN37) Ibid.

(FN38) Ibid, Bl. 16.

(FN39) Vom Bild des künftigen Soldaten. Vortrag von Graf Baudissin am 1.11.1953, BA-MA, Bw 9/57, Bl. 51.

(FN40) Ibid, Bl. 59.

(FN41) Stellungnahme zu der Auffassung des Bundesinnenministeriums in der Frage Grenzschutz und bodenständige Verteidigung (Heimatvert.) vom 7.10.1954, BA-MA, Bw 9/3597, Bl. 96.

(FN42) Ibid, Bl. 100, Notiz für General Heusinger über II/1 vom 19.10.1954.

(FN43) Ibid, Bl. 105, Stellungnahme Blank zur Notiz Nr. 68/54 vom 4.11.1954.

(FN44) Tagebuch Blank, 14.11.1955, BA-MA, Bw 9/2527, Bl. 62; ebenfalls Tagebucheintrag vom 17.11.1955, ibid, Bl. 68.

(FN45) Ibid, Bl. 75 ff.

Dr. Frank Heinz Bauer (M.A.)

Geb. 1965; Major der Reserve (Bundeswehr); 1984 Abitur in Offenbach am Main; 1984-1992 Ausbildung und Einsatz als Offizier der Heeresflugabwehrtruppe (Waffensystem FlakPanzer Gepard) der Bundeswehr (Batterieoffizier, Zugführeroffizier, Batteriechef); 1992-1996 Studium der Mittleren und Neuen Geschichte, Alten Geschichte und Politikwissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; 1996-1999 Promotion im Fachbereich Geschichtswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; Neueste Veröffentlichung: Stiefgeschwister des Kalten Krieges - Bundeswehr und Nationale Volksarmee in der Aufstellungsphase 1947-1956, Mönch-Verlag Essen 2004; seit 1999 Tätigkeit in der wissenschaftlichen Politikberatung und als freier Journalist mit zeithistorischem Arbeitsschwerpunkt; Träger der US-Army Achievement Medal.



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