Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Aufgaben und Leitbild Abwehramt

Die Veränderungen der Aufgabenstellungen des Abwehramtes lassen sich von der Ent­wick­lungsgeschichte bis hin zur Umsetzung der Empfehlungen der Bunderheer-Reformkommission 2010 bis zur Durchführung eines Leitbildprozesses anschaulich nachvollziehen.

Entwicklungsgeschichte

"Die Kunst des Krieges lehrt uns, nicht darauf zu hoffen, dass der Feind nicht kommt, sondern darauf zu bauen, dass wir bereit sind, ihn zu empfangen." Dieses Zitat von Sunzi aus dem Buch "Die Kunst des Krieges", ca. 500 v. Ch., untermauert die Notwendigkeit einer Vorsorge zur Verteidigung im Allgemeinen. Dies schließt auch die "nachrichtendienstliche Abwehr" im Sinne des Militärbefugnisgesetzes mit ein.

Aufklärung und Abwehr als Kernbereiche der militärischen Nachrichtendienste fanden seit der Aufstellung des Österreichischen Bundesheeres in der Organisation ihren Niederschlag. Über fast drei Jahrzehnte hinweg erfolgte die Wahrnehmung beider Aufgaben aus einer gemeinsamen Dienststelle heraus, dem Heeresnachrichtenamt. 1985 erfolgte die Trennung von "Aufklärung" und "Abwehr" und die Abbildung der jeweiligen Kompetenzen in zwei selbstständigen Ämtern.

Das Abwehramt fokussierte in den Anfangsjahren das Schwergewicht seiner Tätigkeiten auf die konkrete Abwehr von Spionage-, Sabotage- und Subversionsversuchen potenzieller Gegner. Mit dem Fall der Berliner Mauer und den Veränderungen der militärstrategischen Rahmenbedingungen im österreichischen Umfeld ging eine sukzessive Anpassung der Aufgabenbereiche einher. Die Änderung der Zentralstellenorganisation, der Beitritt zur EU und die Beteilung an der NATO/Partnerschaft für den Frieden führten schon in den neunziger Jahren zu einer Erweiterung der bestehenden Kompetenzen in Fragen der Unbedenklichkeitsbescheinigungen, der Verpflichtungen im Umgang mit klassifizierter Information und zu Grundsatzfragen der Militärischen Sicherheit. Als Meilensteine im Sinne der Schaffung von rechtlichen Rahmenbedingungen trat 2001 das Militärbefugnisgesetz (MBG) und 2003 das Informationssicherheitsgesetz mit seinen Verordnungen (InfoSiG, InfoSiV, SUBV) in Kraft. Die dort definierten Aufgaben, Befugnisse und Kontrollmechanismen bilden heute die Grundlagen des Handelns des Abwehramtes. Die Umsetzungen der Empfehlungen der Bundesheer-Reformkommission 2010 schufen schließlich die Basis für die aktuelle Struktur und die Aufgaben der nachrichtendienstlichen Abwehr und somit des Abwehramtes.

Aktuelle Aufgaben

Die aktuellen Herausforderungen bedingen vor allem eine laufende Optimierung der bestehenden Regelungen für die Militärische Sicherheit, eine Anpassung der Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine verstärkte Kooperation mit innerstaatlichen und auch europäischen Partnern. Ein besonderes Schwergewicht wird seit Jahren in den Auf- und Ausbau der Beherrschung der Methoden und Werkzeuge zur Sicherstellung einer funktionierenden Vernetzung von Informations- und Kommunikationstechnologie-Systemen gelegt. Die Aufgabenerfüllung der Aspekte der Informationssicherheit verlangt eine effiziente interne Aufbau- und Ablauforganisation. Daher hat das Abwehramt in den letzten Jahren ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit des IT- und IKT-Bereiches gesetzt. Dabei bildet die Prävention einen wesentlichen Eckpfeiler der eigenen Bemühungen. Ziel ist es die Sensibilisierung des Personals des Bundesheeres im Sicherheitsbereich zu erhöhen. Die laufende Betreuung der eigenen Intranetplattform und die Veröffentlichung von Beiträgen in Fachzeitschriften zählen dabei zu den wirkungsvollen Umsetzungen.

Das Einsatzspektrum des Abwehramtes umfasst weiterhin, in Erfüllung der dauerhaften Aufgabe der "Abwehr von vorsätzlichen Angriffen gegen militärische Rechtgüter", das gesamte Spektrum eines militärischen Nachrichtendienstes. Insbesondere wurde in jüngster Vergangenheit den Bedrohungen aus dem "Cyber Spektrum" und der Mitwirkung in Einsätzen des ÖBH im Ausland besonderes Augenmerk geschenkt.

Leitbildprozess

Um den weiteren dynamischen Entwicklungen und Anforderungen vorausschauend gerecht zu werden, wurde durch das Abwehramt im Vorjahr ein Leitbildprozess in Gang gesetzt, der dem Amt mittel- und langfristig Ausrichtung und Rahmen bieten soll. Die hierzu erforderlichen Schritte wurden unter Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einer professionellen Begleitung konsequent umgesetzt und mündeten in die Formulierung einer Vision von Leitsätzen und in ein mittelfristig angelegtes Umsetzungsprogramm. Sichtbares Produkt war die Entwicklung eines Logos inklusive eines kurzen, markanten Mottos. Im Design des neuen Abzeichens finden sich unter anderem die Hauptaufgaben im In- und Ausland, die Bedeutung der Beherrschung der Cyber-Bedrohungen und die Einordnung in das bewährte Rechtssystem der Republik Österreich wieder. Die integrierte Wortfolge "KOMPETENT" - "VERLÄSSLICH" - "SICHER" streicht den eigenen Anspruch und Willen zum ständigen Ausbau der fachlichen und menschlichen Qualität sowie das Bemühen, den Vorgesetzten sowie den Angehörigen des ÖBH ein Garant für treffsichere und transparente Ergebnisse zu sein, besonders heraus.

Die Zielvereinbarung und die Festlegung der Rahmenbedingungen zur Zielerreichung sind wesentliche Voraussetzung für die Gestaltung einer erfolgversprechenden Weiterentwicklung der eigenen Dienststelle. Entscheidend sind aber die Motivation zur Umsetzung und die Bereitschaft zu einer kritischen Begleitung des erzielten Fortschritts.

Das Abwehramt hat mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Herausforderungen der Zukunft angenommen und ersucht auch alle Angehörigen des Bundesheeres um eine Fortsetzung der intensiven Kooperation und Mitwirkung zur Sicherstellung einer wirkungsvollen "Abwehr". Sicherheit gibt es nur, wenn das ich einen verlässlichen Teil des Gesamten bildet.

Logo

Der spanische Halbrundschild bringt die Abwehrfunktion, das rot-weiß-rote Grunddesign mit dem Logo des ÖBH, den Nutzen für die Sicherheit des ÖBH sowie der Republik zum Ausdruck. Der bogenförmig ausgeführte Schenkel des A in Verbindung mit der roten waagrechten Linie symbolisiert eine in die Zukunft gerichtete Dynamik und Flexibilität und hat - je nach Betrachtungsweise - die Form eines stilisierten Augapfels oder eines @.


Autor: Generalmajor Mag. Anton Oschep; Leiter des Abwehramtes

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle