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"Draken"-Farewell

Das Österreichische Bundesheer hat die Saab 35OE "Draken", die über 17 Jahre lang in der Luftraumsicherung über Österreich eingesetzt waren, mit 22. Dezember 2005 endgültig in Pension geschickt. 27 518 Starts, davon 245 Alarmstarts, und 23 600 Flugstunden absolvierten die Doppeldeltajäger im Laufe ihrer Dienstzeit beim Bundesheer; kein einziger "Draken" ging dabei durch Unfall verloren - eine im internationalen Vergleich beachtliche Leistung der Piloten und Techniker der österreichischen Luftstreitkräfte.

Die letzten noch beim Bundesheer eingesetzten Saab 35OE "Draken", deren offizielle Außerdienststellung mit 22. Dezember 2005 erfolgte, wurden am 25. November 2005 feierlich in Zeltweg verabschiedet. Zu diesem Zweck war einer der zuletzt noch sieben flugfähigen "Draken" mit einer Sonderbemalung - dem "Dragon Knights"-Motiv auf schwarzem Grund - versehen worden. Die "Dragon Knights" sind ein vom schwedischen Geschwader F-13 in Tullinge gegründeter Ritter-Orden, dem die - mittlerweile ehemaligen - "Draken"-Piloten Dänemarks, Finnlands, Österreichs und Schwedens angehören, in deren Luftstreitkräften der "Draken" eingeführt war.

Die 24 "Draken" des Bundesheeres haben im Laufe ihrer über 17 Jahre dauernden Dienstzeit in Österreich insgesamt 27 518 Starts (davon 245 Alarmstarts "Priority Alpha") und 23 600 Flugstunden geleistet. In dieser Zeit ist es zu keinem schweren Unfall gekommen. Der Hauptgrund dafür sei neben der hervorragenden Qualifikation der Techniker des Bundesheeres vor allem, dass mit dem Ankauf der damals rund 20 Jahre alten "Draken" auch die sehr fundierte und langjährige Betriebserfahrung der schwedischen Luftstreitkräfte mit diesem Typ mit übernommen werden konnte, betonte Oberstleutnant Doro Kowatsch in seiner Festansprache. Damit hob er auch die seit vielen Jahrzehnten bestehenden, guten Verbindungen mit Schweden hervor. Oberstleutnant Kowatsch, heute Kommandant des Fliegerregiments 2 und "Draken"-Pilot der ersten Stunde, ist mit rund 1 400 Flugstunden auf diesem Typ einer der erfahrensten österreichischen "Draken"-Piloten.

Neben Jan Germundsson als Vertreter der Herstellerfirma Saab und Verteidigungsminister Günter Platter sowie seinen Vorgängern, Dr. Friedhelm Frischenschlager, Dr. Helmut Grünes und Herbert Scheibner, war auch Hofrat Dr. Robert Lichal bei dem Festakt zugegen. Wie er in seiner pointierten Ansprache ausführte, war er damals vom ersten Tag seiner Amtszeit an mit heftigem Widerstand, auch aus den Reihen der eigenen Partei, gegen die "Draken"-Einführung konfrontiert. Letztendlich war es der Konsequenz und Beharrlichkeit Robert Lichals zu verdanken, dass das System "Draken" damals erfolgreich in Österreich eingeführt werden konnte.

Der letzte Flug eines "Draken" erfolgte schließlich am 22. Dezember; Pilot war Oberstleutnant Kowatsch. Damit ist nun - 50 Jahre nach dem Erstflug des "Draken"-Prototyps in Schweden - die Ära dieses auch von Experten als formvollendet anerkannten Jagdflugzeuges, das damals zu den fortschrittlichsten Konstruktionen seiner Zeit zählte, endgültig zu Ende. Die ausgeschiedenen "Draken" werden größtenteils an Museen im In- und Ausland abgegeben, von denen es bereits zahlreiche Anfragen gibt.

___________________________________ __________________________________ Autor: Amtsdirektor Ing. Gerald A. Simperl, Jahrgang 1962. Ausbildung an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Mödling/Höhere Abteilung für Feinwerktechnik. Anschließend als Projektsachbearbeiter in der Industrie tätig; ab 1987 im Amt für Wehrtechnik/Abteilung Mathematik, Chemie, Physik. Seit 1985 freier Mitarbeiter und seit 1992 Redakteur der Zeitschrift TRUPPENDIENST; Mitverfasser von Fachpublikationen sowie Verfasser zahlreicher Beiträge in militärischen Fachzeitschriften im In- und Ausland.

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