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Rundschau

Österreich: Präsentation des Bodensensorsystems UMRA

Am 26. September 2006 fand an der Panzertruppenschule in Zwölfaxing eine Präsentation des Bodensensorsystems Underrättelse Multisensor Radio (UMRA) der schwedischen Firma Exensor statt. Dabei wurden Einzelfahrzeuge (Kraftfahrzeuge und Panzer), Fahrzeugkolonnen mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen sowie Einzelpersonen und Personengruppen (Infanteriegruppe) aufgeklärt bzw. identifiziert.

Das UMRA-System besteht aus - der Signatur Management Database, - einer Basisstation, bestehend aus einem Laptop als Auswertestation einschließlich Sender/Empfänger, sowie - mehreren Feldstationen, bestehend aus einem Field Computer mit Stromversorgung und zwei Multisensoren bzw. einem passiven Infrarot-Sensor.

Ein System umfasst üblicherweise eine Basisstation mit sechs Feldstationen. Die Basisstation kann tragbar (gehärteter Laptop) ausgeführt oder in ein Fahrzeug integriert sein. Die Aufklärungsmeldungen können direkt in ein Waffeneinsatzsystem/Führung übertragen und weitergeleitet werden (Übertragungsreichweite bis zu 10 Kilometer).

Die Einsatzmöglichkeiten umfassen die Aufklärung einschließlich des Truppenschutzes, die Lagersicherung, den Schutz wichtiger Objekte und Räume sowie die Grenzsicherung. Die Einsatzarten umfassen Fahrzeugerkennung, Personenerkennung und Überwachung mit passiven Infrarot-Sensoren.

Die wichtigste Erweiterung des UMRA-Systems, die derzeit in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Firma Textron umgesetzt wird, ist die Einbindung einer Kamera. Denn eine sichere Identifizierung ist nur mittels Bild möglich und insbesondere vor der Auslösung eines Wirkmittels unumgänglich notwendig. Weitere Verbesserungen beinhalten die Einbindung in einer digitalisierten Karte sowie flexible Stromversorgungslösungen, um die Einsatzdauer zu verlängern.

Das UMRA-System steht derzeit in Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Finnland, Frankreich, Norwegen und den USA in Erprobung bzw. Einführung.

-chp- Österreich: Brigadier Spath neuer Militärkommandant von Kärnten

Seit 1. Dezember 2006 ist Brigadier Mag. Gunther Spath neuer Militärkommandant von Kärnten. Er folgt damit Generalmajor Mag. Gerd Ebner nach, der seit 1997 die Führung des Militärkommandos überhatte.

Brigadier Mag. Gunther Spath, Jahrgang 1951, stammt aus Villach. Nach der Berufsoffiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt von 1970 bis 1973 wurde er zum damaligen Luftlandebataillon 25 nach Klagenfurt ausgemustert, wo er bis 1979 als Zugskommandant sowie als Adjutant und als Kompaniekommandant diente. Von 1979 bis 1982 absolvierte Spath den 9. Generalstabskurs an der Landesverteidigungsakademie in Wien. Danach war er von 1983 bis 1987 als G3 und stellvertretender Chef des Stabes beim Militärkommando Kärnten tätig; 1987 bis 1997 war Spath Chef des Stabes und stellvertretender Militärkommandant beim Militärkommando Kärnten. 1991 nahm er als Leiter des Einsatzstabes in Kärnten am Sicherungseinsatz des Bundesheeres zur militärischen Landesverteidigung anlässlich der kriegerischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien teil.

Von 1997 bis 1999 war Brigadier Mag. Spath Leiter des selbstständigen Referates für Umfassende Landesverteidigung, zivil-militärische Zusammenarbeit und Kulturgüterschutz in der Führungsabteilung im Verteidigungsministerium (1998 umbenannt in Abteilung für Militärstrategie) und von 1999 bis 2002 G3 des Korpskommandos I in Graz. Seit Dezember 2002 war er wieder als Chef des Stabes und als stellvertretender Militärkommandant beim Militärkommando Kärnten tätig. Am 1. Dezember übernahm Brigadier Mag. Spath nun die Funktion des Militärkommandanten von Kärnten.

Brigadier Spath ist den Lesern von TRUPPENDIENST auch als Kolumnist in guter Erinnerung.

-si- Österreich/Moldau/NATO: NATO-PfP-Übungen "COOPERATIVE LONGBOW/LANCER 2006" in Moldau

Vom 11. bis zum 29. September 2006 fanden in der Republik Moldau zwei Großübungen statt: die Brigadestabsübung "COOPERATIVE LONGBOW 2006" und die unmittelbar anschließende Truppenübung "COOPERATIVE LANCER 2006". Während die Brigadestabsübung in den Räumlichkeiten des Verteidigungsministeriums in der Hauptstadt Chisinau abgehalten wurde, war der 40 Kilometer südostwärts der Hauptstadt gelegene Übungsplatz Bulboaca der Schauplatz der thematisch und organisatorisch darauf aufbauenden Truppenübung. Insgesamt waren 42 österreichische Offiziere und Unteroffiziere aus den Bereichen des Bundesministeriums für Landesverteidigung, der 3. Panzergrenadierbrigade und der 7. Jägerbrigade daran beteiligt.

Während das Brigadekontingent bereits ab 7. September mit zivilen Flugzeugen anreiste, verlegte das Kontingent aus Straß mit einer C-130 "Hercules" des Bundesheeres nach Moldau.

Ziel der Brigadeübung war das Trainieren eines multinationalen Brigadestabes von Landstreitkräften in einer Crises Response Operation. Dies erfolgte unter Einbindung von Fliegerkräften und unter Anwendung der Einsatzart Schutz bei - zivilen Evakuierungen, - Gegenmaßnahmen bei Terror sowie - humanitären Maßnahmen in einem - laut Übungsszenario - vom Krieg zerrütteten Land.

An der Brigadestabsübung nahmen knapp 300 Soldatinnen und Soldaten aus 26 Staaten teil.

Am 21. September reisten die Brigadestabsteilnehmer ab, und das österreichische Kontingent für die Truppenübung, bestehend aus einer Infanteriegruppe, mehreren Trainern und einem Militärarzt, trat in Aktion. Ziel war das Üben der Abläufe beim Einsatz eines multinationalen Verbandes bei einer Crises Respose Operation. Das Schwergewicht lag auf der Herstellung von Ruhe, Sicherheit und Ordnung nach einer kriegerischen Auseinandersetzung. Am Übungsplatz Bulboaca waren rund 1 000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz; das zu beübende multinationale Bataillon bestand aus 378 Soldatinnen und Soldaten aus 19 Staaten.

Lesen Sie mehr über diese beiden NATO-PfP-Übungen in unserer nächsten Ausgabe von TRUPPENDIENST.

-mm- Österreich/Ukraine/NATO: NATO-PfP-Übung "RAPID TRIDENT 06" in der Ukraine

Der Übung "RAPID TRIDENT 06", die vom 10. bis zum 22. Juli 2006 stattfand, lag als Übungsszenarium die Durchführung einer Peace Support Operation (PSO) unter UN-Mandat in einem fiktiven Land namens "Bayraq" zugrunde. Austragungsort dieser Stabsrahmen-Übung war - wie jedes Jahr - die moderne Simulationsanlage an der Nationalen Verteidigungsakademie der ukrainischen Streitkräfte in Kiew. Etwa 400 Übungsteilnehmer aus 18 Nationen, darunter neben Österreich und der Ukraine auch Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bulgarien, Deutschland, Kanada, Kirgisistan, Lettland, Litauen, Moldau, Polen, Schweden, die Slowakei Tschechien und die USA, nahmen an der zwei Wochen dauernden Übung teil. Die 18 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres haben im Wesentlichen in der Übungsleitungsorganisation mitgewirkt.

Vor dem aktuellen Hintergrund der politischen Konfrontation zwischen prowestlichen und prorussischen Kräften in der Ukraine lieferte diese Übung im Vorfeld Stoff für innenpolitische Auseinandersetzungen. Die Übung selbst wurde durch diesen Konflikt jedoch nicht beeinflusst; auch die Übungsanlage hatte keinerlei aktuellen Bezug dazu.

"RAPID TRIDENT 06" brachte bei den Verantwortlichen eine auffallende Bewusstseinsbildung bezüglich der begleitenden Informationsoperationen. Solche Informationsoperationen, die bei einer PSO meist als zielführend und erfolgversprechend beurteilt werden, müssen mit vertrauensbildenden Maßnahmen bei der betroffenen Bevölkerung einhergehen und im Sinne der strategischen Absicht auch auf der operativen und taktischen Ebene vollzogen werden. Erkannt wurde auch, dass die Kommandanten der Divisions- und der Brigadeebene befähigt sein müssen, in jeder Phase des Einsatzes sinnvolle PsyOps-Maßnahmen (PsyOps - Psychological Operations) und CIMIC-Aktivitäten zu setzen, um radikale Elemente zu isolieren.

-sge- Österreich: Die "Männer der ersten Stunde" in Krems

50 Jahre nachdem die 1. Kompanie des damaligen Feldjägerbataillons 9 am 28. September 1956 Quartier in Krems bezogen hatte, fand dort zu Ehren dieser "Männer der ersten Stunde" ein Festakt statt: 30 Kameraden der "ersten Stunde" wurden vom Kremser Vizebürgermeister Mag. Wolfgang Derler willkommen geheißen und durch die Verleihung von Erinnerungsurkunden geehrt. Anschließend an die Kranzniederlegung wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Entstehung der neuen Garnison Krems vor 50 Jahren enthüllt.

Den Grundstock für das Feldjägerbataillon 9 in Krems und Horn und damit für die 3. Brigade in Niederösterreich bildeten im Jahre 1956 Kärntner Soldaten. Für sie war es damals keine leichte Entscheidung, sich mehrere hundert Kilometer versetzen zu lassen. Aber es war jedem klar, dass nach dem lang ersehnten Abzug der Besatzungsmächte das neue Bundesheer rasch aufgebaut werden musste.

So erreichte die 1. Kompanie des Feldjägerbataillons 9 mit einem Vorkommando am 4. September 1956, aus Spittal an der Drau kommend, die neue Garnison Krems an der Donau; das Hauptkontingent folgte am 9. September 1956 nach. Unter ihrem Kommandanten Hauptmann Colerus-Geldern und dem Ausbildungsoffizier Oberleutnant Franz Juster wurde die Kompanie offiziell am 28. September 1956 in einem Festakt durch die Stadtverwaltung und die Bevölkerung freundlich willkommen geheißen.

Der zweite Teil der Gedenkfeier galt der 3. Brigade, die am 1. September 1956 in Wien entstanden ist und schon am 15. Oktober 1956 in Krems am Bahnhofplatz ihren Kommandobereich beziehen konnte. Der Brigade gehörten das Feldjägerbataillon 9 in Spittal an der Drau an, das bereits nach wenigen Tagen nach Krems und Horn übersiedelte, sowie das Infanteriebataillon 10 in Klagenfurt, welches 1957 nach St. Pölten bzw. mit Teilen nach Spratzern wechselte. Die Brigadeartillerieabteilung 3 folgte 1958, aus Salzburg kommend, und bezog Garnison in Allentsteig. Der Kader rekrutierte sich aus der ehemaligen B-Gendarmerie bzw. aus den so genannten "provisorischen Grenzschutzabteilungen".

Landtagspräsident Ing. Johann Penz, selbst jahrelang im Kommando der 3. Panzergrenadierbrigade beordert, betonte in seiner Ansprache die regionale und überregionale Bedeutung der fünfzigjährigen Entwicklung der Brigade und die seit 1983 bestehende Partnerschaft mit der Stadt Krems.

Die abschließende Einladung in den Kremser Brauhof förderte die kollektive Erinnerung, mussten doch die Soldaten der 1. Kompanie des Feldjägerbataillons 9 in den ersten Wochen ihrer Garnisonierung ihre Mahlzeiten im Kremser Brauhof einnehmen, da in der Herbert-Kaserne noch keine Truppenküche zur Verfügung stand.

-sl-/-pj- ___________________________________ ___________________________________ Eurofighter-Untersuchungsausschuss

Bei der Nationalratssitzung am 30. Oktober wurde auch ein Eurofighter-Untersuchungsausschuss eingesetzt. Unter dem Vorsitz des Grün-Abgeordneten Dr. Peter Pilz soll der 17-köpfige Ausschuss u. a. klären, ob der Eurofighter bei der Ausschreibung bevorzugt wurde. Zur Frage der politischen Verantwortung der Typenentscheidung soll erhoben werden, ob und welche Einflussnahmen es auf oder durch Regierungspolitiker gegeben haben könnte.

Langenlebarn: Flieger- und FlA-Schule

Im Zuge der Heeresreform wird in Langenlebarn die Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule als waffengattungs- und fachrichtungsübergreifende "Zentralschule der Luftstreitkräfte" eingerichtet. An den beiden Standorten Langenlebarn und Zeltweg wird damit die gesamte Ausbildung der militärischen Luftfahrt, der Fliegerabwehr und der Luftfahrttechnik gebündelt. Die neue Schule unter dem Kommando von Bgdr Mag. Günter Schiefert wird 2007 den Ausbildungsbetrieb aufnehmen.

Modernisierung der Fliegerkräfte

Wie der Oberbefehlshaber der russischen Luftstreitkräfte, General Wladimir Michailow, berichtete, schreite die Modernisierung der russischen Fliegerkräfte trotz der nach wie vor geringen Dotierung voran. Neben der beginnenden Serienfertigung des Angriffsflugzeuges Su-34 und des Kampfhubschraubers Mi-28N hob der General noch die Erprobung der Trainer Jak-130 und MiG-AT sowie die Entwicklung der Transporter Il-112 und Il-214 hervor.

Neue US-Weltraumdoktrin

In ihrer neuen, am 31. August von Präsident George W. Bush unterzeichneten Weltraumdoktrin erheben die USA unter Berufung auf die nationale Sicherheit Anspruch auf uneingeschränkten Handlungsspielraum im Weltraum. Damit betrachtet die US-Regierung den Weltraum künftig offiziell als Teil ihres Einflussbereiches. Gleichzeitig soll Staaten, die aus amerikanischer Sicht als feindlich eingestuft werden, der Zugang zum Weltraum verwehrt werden.

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