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Soldaten im Hochgebirge (V)

Heeresbergführerausbildung

Rund 30 Wochen an Ausbildungszeit benötigt ein Soldat, bis er die Qualifikation zum Heeresbergführer "in der Tasche hat". Aber nach diesen sieben Monaten ist er ein hochqualifizierter Fachmann, dessen Kenntnisse und Fertigkeiten nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt anerkannt und geschätzt werden.

Am 14. November 1906 leitete Hauptmann Karl Freiherr von Bienerth mit seinem Antrag an das Landesbeschreibungsbureau des k.u.k. Generalstabes in Wien die Militärbergführerausbildung ein. Am 3. Juli 1907 folgte der erste Befehl zur Abhaltung von Bergführerkursen: "… Es ist anzustreben, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre /1907-1908/ jede Kompagnie über mindestens einen Offizier oder längerdienenden Unteroffizier verfüge, welcher den erwähnten Anforderungen vollauf entspricht … Um die bezüglichen Bestrebungen zu unterstützen, ist in jedem Landesschützenregiment je ein ‚Bergführerkurs’ zu errichten, welcher, am 23. Juli beginnend, am 13. August abzuschließen ist …" Persönlichkeiten wie Oberleutnant Georg Bilgeri, Oberleutnant Hermann Czant oder Mathias Zdarsky, um nur einige zu nennen, gelang es durch ihren persönlichen Einsatz, ihre Vorgesetzten von der Wichtigkeit gebirgsbeweglicher Soldaten zu überzeugen. Wenige Jahre später wurden all jene, die einen Einsatz im Gebirge als Unfug oder als nicht zeitgemäß bezeichnet hatten, von der grausamen Wirklichkeit des Ersten Weltkrieges eingeholt.

Trotz der kriegsgeschichtlichen Erfahrungen wurde in der Folge die Ausbildung von Truppen im Gebirge immer wieder neu diskutiert. Auch im Österreichischen Bundesheer wurde gerade in der Ära der Raumverteidigung diese Ausbildung als "Hobby" abgetan und stand einige Male knapp davor, eingestellt zu werden. Wieder lag es in der Hand einzelner Persönlichkeiten, diese wichtige Ausbildung zu retten bzw. ihr den richtigen Stellenwert zu geben.

Ausbildungsmodell des Österreichischen Bundesheeres

Derzeit gibt es etwa 23 Konflikte in aller Welt, bei denen Einsätze im gebirgigen Gelände erforderlich sind (Afghanistan, Kaschmir, …). Deshalb ist eine gediegene alpinistische Ausbildung wichtiger denn je.

Wie stellt sich derzeit die Ausbildung im Österreichischen Bundesheer dar?

Die im Gegensatz zur erlebnisorientierten zivilen Alpinausbildung auftragsorientierte militärische Gebirgsausbildung wird im Bundesheer in einem aufbauenden, vierstufigen Modell durchgeführt.

1. Stufe: Truppengebirgsausbildung (verpflichtend). Die Allgemeine Truppengebirgsausbildung wird auf fast das gesamte Bundesheer angewendet. Die Spezialisierte Truppengebirgsausbildung gilt für hochgebirgsbewegliche Jägerverbände und sonstige Kräfte (z. B. Sondereinsatzkräfte, Fernmelder usw.) mit Einsatzaufgaben im Hochgebirge.

2. Stufe: Heereshochalpinist. Ab dieser Stufe erfolgt die Ausbildung grundsätzlich auf freiwilliger Basis. Sie ist jedoch verpflichtend, wenn jemand gewisse Funktionen (z. B. Lehrpersonal an der Jägerschule/Lehrabteilung 3 oder im zukünftigen Gebirgsjägerbataillon Kommandantenfunktionen bzw. in der Alpingruppe) im Bundesheer anstrebt. Die Ausbildung zum Heereshochalpinisten gehört bereits zur qualifizierten Gebirgsausbildung. Die Ausbildungsverantwortung liegt noch bei der Truppe, sie wird allerdings von einem Ausbilder der Jägerschule beraten.

3. Stufe: Heeresbergführergehilfe.

4. Stufe: Heeresbergführer.

Darüber hinaus können noch verschiedene Zusatzqualifikationen erworben werden, wie z. B. der Heeresschiausbilder oder der Heeresschilehrer.

Verantwortlich für die Ausbildungsinhalte der Gebirgsausbildung, die Vorschriftenerstellung und - ab der 3. Stufe - auch für die Planung und Durchführung dieser Ausbildung ist die Jägerschule in Saalfelden, und hier konkret die Lehrabteilung 3. Diese Abteilung kann dabei auf den so genannten Gebirgsausbilderkader zurückgreifen, welcher aus 150 qualifizierten, durch das Bundesministerium für Landesverteidigung und die Lehrabteilung ausgewählten Ausbildern aus allen Waffengattungen besteht.

Die qualifizierte Gebirgsausbildung

Allgemeines

Diese Ausbildung begründet sich ausschließlich durch den militärischen Einsatz im Gebirge oder gebirgsähnlichen Gelände mit all seinen Facetten.

Der Träger der qualifizierten Gebirgsausbildung ist der Gebirgsausbilderkader oder Alpinausbilderkader, wie er früher geheißen hat. Er rekrutiert sich aus den besten Absolventen der jeweiligen Ausbildungsgänge. Alle Angehörigen dieses Kaders müssen sich im Vier-Jahres-Rhythmus einer Fortbildung, zwei Ausbildungskursen sowie einer alpinmedizinischen Untersuchung unterziehen. Da die Ausbildung allen Waffengattungen offen steht, gibt es den positiven Nebeneffekt, dass bei den Kursen alle Themen waffengattungsübergreifend behandelt werden können.

Die hohe Qualität der Ausbildung spiegelt sich auch im Zahlenverhältnis - der Anzahl der Kursteilnehmer pro Ausbilder - wider, das je nach Kurs 3:1 bzw. 4:1, bei der Heeresschiausbildung 8:1 beträgt.

Diese Kurse der qualifizierten Gebirgsausbildung werden sowohl national als auch international durchgeführt. Bei den internationalen Kursen ist die Kurssprache Englisch.

Der Weg zum Heeresbergführer

Die Ausbildung ist in der derzeit noch gültigen Durchführungsbestimmung für die Alpinausbildung (DBAlpA) geregelt. (Der Ausbildungsinhalt der einzelnen Kurstypen wird in Klammer stichwortartig dargestellt. Bei den einzelnen Bezeichnungen gibt es scheinbare Widersprüche. Diese sind darin begründet, dass in der Terminologie im gesamten Vorschriftenwesen eine noch nicht gänzlich vollzogene Umstellung von "Alpin"- auf "Gebirgs"- erfolgt ist.) Heereshochalpinist

Voraussetzung: Truppengebirgsausbildung.

Auftrag: Ausbilder in der Truppengebirgsausbildung, Führen von Soldaten im mäßig schwierigen alpinen Gelände im Winter, auf Gletschern und im Fels sowie beim Begehen von Sicherungsanlagen, Mitwirken bei Bergrettungseinsätzen im mäßig schwierigen alpinen Gelände.

Ausbildungsdauer: 1 Woche Winterkurs 1 (Eigenkönnen in der Winterbeweglichkeit); 2 Wochen Winterkurs 2 (Marsch, Rettung, Überleben im Winter im unvergletscherten Gelände); 2 Wochen Hochtourenkurs (Marsch, Rettung, Überleben in Fels und Eis bis zum Schwierigkeitsgrad III); 2 Wochen Gebirgskampfkurs (Überleben, Kampfkrafterhaltung, Durchsetzung bei einfachen Gefechtsaufgaben im mäßig schwierigen Gelände).

Einschränkungen: Der Winterkurs 1 muss vor dem Winterkurs 2 und der Gebirgskampfkurs als letzter Kurs absolviert werden.

Heeresbergführergehilfe

Voraussetzungen: abgeschlossene Ausbildung zum Heereshochalpinisten; Verwendung als Ausbilder in der Truppengebirgsausbildung.

Auftrag: Leiten der Truppengebirgsausbildung, Ausbilder auf Heereshochalpinistenkursen oder diese als Kommandant leiten, Sicherungsanlagen bauen, Soldaten im sehr schwierigen hochalpinen Gelände führen, Bergrettungseinsätze im mäßig schwierigen Gelände leiten und bei solchen Einsätzen im sehr schwierigen Hochgebirge mitwirken.

Ausbildungsdauer: 2 Wochen Winterkurs (Marsch, Rettung, Überleben im Winter); 2 Wochen Hochtourenkurs (Marsch, Rettung, Überleben im kombinierten Gelände bis zum Schwierigkeitsgrad IV); 2 Wochen Felskurs (Marsch, Rettung, Überleben im Fels bis zum Schwierigkeitsgrad IV); 3 Wochen Sicherungsanlagenbaukurs (Planen, Errichten und Betreiben von Sicherungsanlagen, Seilbahnen, Klettersteigen usw.).

Einschränkung: Der Sicherungsanlagenbaukurs muss als letzter Kurs absolviert werden.

Heeresbergführer

Voraussetzungen: abgeschlossene Ausbildung zum Heeresbergführergehilfen, Ausbilder bei einem Heereshochalpinistenwinterkurs 2 oder Hochtourenkurs.

Auftrag: Als Ausbilder oder Kurskommandant die Inhalte der Heeresbergführergehilfenausbildung sowie bei besonderer Eignung jene der Heeresbergführerausbildung vermitteln, Soldaten im äußerst schwierigen, hochalpinen Gelände führen, Bergrettungseinsätze leiten, Kommandanten bei der Planung und Durchführung von Einsätzen beraten und im Führungsverfahren mitarbeiten. (Dieser - vermutlich wichtigste - Auftrag wird im nächsten TRUPPENDIENST-Heft ausführlich behandelt), als Flugretter Einsätze durchführen, Lawinen absprengen.

Ausbildungsdauer: 2 Wochen Winterkurs (Marsch, Rettung, Überleben im Winter im Rahmen einer Gebietsdurchquerung); 1 Woche Lawinensprengkurs (Planung und Durchführung von Lawinensprengungen); 2 Wochen Hochtourenkurs (Marsch, Rettung, Überleben im vereisten bzw. kombinierten Gelände, Marsch im Steileis); 2 Wochen Felskurs (Marsch, Rettung, Überleben im Fels bis zum Schwierigkeitsgrad VI); 3 Wochen Bergrettungskurs (Planung, Führung, Durchführung von militärischen Rettungseinsätzen einschließlich Flugrettung).

Einschränkung: Der Winterkurs muss vor dem Lawinensprengkurs absolviert werden.

Anmerkung: Heeresbergführer müssen bis zum Schwierigkeitsgrad III seilfrei klettern können.

Zusatzqualifikation als Heeresschiausbilder

Voraussetzung: abgeschlossener Heereshochalpinistenwinterkurs 1.

Auftrag: Kommandant oder Ausbilder der Schigrundschule.

Ausbildungsdauer: 2 Wochen (Marsch mit militärischer Schiausrüstung in der Schigrundschule gemäß den Richtlinien des österreichischen Schilehrplanes).

Zusatzqualifikation als Heeresschilehrer

Voraussetzungen: abgeschlossener Kurs als Heersschiausbilder, geeignet für die weitere Ausbildung (die Beurteilung der Eignung obliegt dem Heeresschiausbilderkader, welcher wiederum Teil des Gebirgsausbilderkaders ist), Verwendung als Heeresschiausbilder in der Truppengebirgsausbildung; Auftrag: als Ausbilder oder Kommandant die uneingeschränkte Schibeweglichkeit einschließlich der Meisterstufe vermitteln, als Ausbilder oder Kommandant die Inhalte der Heeresschiausbildung sowie bei besonderer Eignung die Inhalte der Heeresschilehrerausbildung vermitteln.

Ausbildungsdauer: 2 Wochen Heeresschilehreranwärterkurs (Marsch mit militärischer und ziviler Schiausrüstung gem. dem österreichischen Schilehrplan); 2 Wochen Heeresschilehrerprüfungskurs (Findet an der Bundes-Schiakademie statt).

Zusatzqualifikation für das Lawinensprengen aus Hubschraubern

Voraussetzung: ausgebildeter Heeresbergführer.

Auftrag: Durchführung von Lawinensprengungen aus Hubschraubern.

Ausbildungsdauer: 1 Woche (Planung und Durchführung von Lawinensprengungen aus Hubschraubern).

Weiterführende Gedanken

Bei allen diesen Kursen werden die Eigenverantwortung einerseits und die Individualität des Einzelnen andererseits gefördert. Das ist einer der Gründe dafür, warum sich österreichische Kräfte bei Einsätzen im Gebirge im In- und Ausland so ausgezeichnet bewähren. Das Ausbildungssystem ist überdies eine der Ursachen dafür, dass es im Bundesheer bisher kaum Unfälle im Gebirge gab, in Relation zur großen Zahl der bisher eingesetzten Kräfte und den oft widrigen Bedingungen im Gebirge.

Da die Ausbildung in Blöcken und nicht durchgehend erfolgt, ergibt sich für den Heeresbergführer eine Zeitdauer von ungefähr 30 Kurswochen innerhalb von drei bis vier Jahren. Der Nachteil der langen Ausbildungszeit wird durch den Vorteil des Erfahrungsgewinnes aufgewogen, weil der Bergführeranwärter immer wieder in die Ausbildung oder den Einsatz zurückgeht und sich militärisch, gebirgstechnisch und auch persönlich weiterentwickeln kann.

Die Qualität der Ausbildung in ihrer Gesamtheit ist gut und einsatzorientiert. Das Leistungsniveau (z. B. die zu bewältigenden Schwierigkeitsgrade) in gebirgstechnischer Hinsicht muss nicht erhöht werden, darf aber auf keinen Fall sinken. Die manchmal geforderte Reduktion der Qualität zugunsten der Quantität ist entschieden abzulehnen, weil es speziell beim Gebirgsdienst um Gesundheit und Leben von Soldaten geht.

Erziehung steht vor Ausbildung. Dieser Grundsatz hat heute immer noch die gleiche Gültigkeit, wie zu jener Zeit, als unsere Altvorderen die Berge "erobert" haben. Der Berg erzieht den Menschen, und man muss ins Gelände gehen, um Erfahrungen zu sammeln bzw. zu lernen, und man darf sich nicht allein in einer virtuellen Lehrsaalwelt verlieren. Man kann und muss heute vieles aus finanziellen oder sonstigen Gründen simulieren - die Gebirgsausbildung jedoch kann und darf man nicht simulieren.

Ein viel diskutierter Themenkreis ist der Vergleich des Heeresbergführers zum staatlich geprüften Berg- und Schiführer. Es gibt ein interministerielles Abkommen, in welchem gemeinsame oder ähnliche Ausbildungsziele definiert sind und die auch gegenseitig anerkannt werden. In den meisten Bereichen jedoch ist die Ausbildung nicht zu vergleichen. Der zivile Bergführer arbeitet erlebnisorientiert. Er muss seinen "Kunden" immer den neuesten, touristisch am besten zu verkaufenden Zeitgeist am Berg (Telemarktechnik, Canyoning, Wasserfallklettern, Hochseilgarten usw.) anbieten. Der Heeresbergführer dagegen arbeitet auftragsorientiert. Nicht das Erlebnis, der Weg oder der Gipfel ist das Ziel, sondern der jeweils zu erfüllende Auftrag.

Die Erziehung erfolgt so, dass der Heeresbergführer bewusst in die Gefahr hinein beurteilt und handelt. So werden bei der Ausbildung z. B. schlechtes Wetter oder die schlechten Bedingungen ganz gezielt ausgewählt. Natürlich gilt auch bei dieser Ausbildung der Grundsatz "Sicherheit geht vor Übungszweck", aber es gibt im Gebirgsdienst sehr wenige klare Grenzen, bei denen man sagen könnte: "bis hierher und nicht weiter" - sondern es herrschen eher Grauzonen vor.

Wenn ich mich z. B. beim Scharfschießen über eine Sicherheitslinie in die Gefahrenzone 1 begebe, dann übertrete ich eine klar definierte Linie. Bei der Beurteilung, ob ein Hang lawinengefährlich ist oder nicht, gibt es keine klare Trennlinie. Man muss in diesem Fall von einer Risikoreduktion sprechen. Der vorrangige Ausbildungszweck ist natürlich die Vermeidung von Gefahr. Im Heeresgebirgsdienst geht es aber auch darum, als gefährlich gekennzeichnete Gegebenheiten zum eigenen taktischen Vorteil und zum Nachteil des jeweiligen Gegners auszunützen.

Eines steht auf jeden Fall außer Frage: Im Gebirgsdienst gibt es keinen Unterschied zwischen Übung und Einsatz. Ein Fehler im Steilgelände ist im Frieden genau so tödlich wie im Einsatz.

Ein weiterer immer wieder in Frage gestellter Ausbildungszweig ist die Heeresschiausbildung. Immer wieder gibt es aus Kostengründen die Forderung nach Abschaffung dieser Ausbildung. Ein im Jahr 2003 durchgeführter Versuch unterstreicht eindrucksvoll, wie viel mehr ein Soldat auf Schiern zu leisten vermag. Bei gleich leistungsstarken, gebirgstauglichen Soldaten beträgt das Verhältnis 20:10:1. Das bedeutet, ein gut ausgebildeter und leistungsfähiger schibeweglicher Soldat ist durchschnittlich 20 Mal schneller als derselbe Soldat zu Fuß oder 10 Mal schneller wie der Soldat auf Schneetellern. Darüber hinaus gibt es Schneebedingungen, bei denen Geländeabschnitte nur von Schifahrern bewältigt werden können. Bereits 1988 hat sich der berühmte österreichische Schilehrpionier Prof. Franz Hoppichler zum Thema der Abschaffung der Heeresschilehrerausbildung eindeutig geäußert, dass "nur ein Schilehrer einem Nicht - oder Schlechtschifahrer das Schifahren beibringen könne".

Wie bei der Gebirgsausbildung gilt auch bei der Schiausbildung der Grundsatz der klaren Unterscheidung zwischen erlebnisorientierter ziviler und auftragsorientierter militärischer Schiausbildung.

Der Weg in die Zukunft

Dem österreichischen Soldaten wird im Ausland - scherzhaft - unterstellt, dass er ohnehin als Gebirgsjäger auf die Welt komme. Gebirgsdienst ist gefragt. Gebirgsdienst muss zukünftig im Österreichischen Bundesheer ein Teil der Grundkenntnisse sein. Optimal wäre es, wenn der österreichische Soldat am Tag des Dienstantritts neben der Waffe und Ausrüstung auch seine Gebirgsdienstgrundausstattung ausfasst, und diese genauso selbstverständlich handhabt wie z. B. die Schutzmaske.

Das Interesse ausländischer Armeen an unserer Ausbildung steigt stetig. Der Bedarf an gemeinsamen Ausbildungsschritten seitens unserer Nachbarn unterstreicht die Bedeutung der Gebirgsausbildung. Der erste Kurs für "Internationale Rettungsspezialisten" als Spezialausbildung für Heeresbergführer ist in der Ausbildungsplanung fest verankert und findet regen Zulauf. Mit Absolvierung dieses Kurses könnte z. B. ein österreichischer Soldat - in Afghanistan, - mit deutscher Ausrüstung und - einem Schweizer Hubschrauber oder umgekehrt einen Verletzten oder Verwundeten aus einem verminten Steilgelände oder aus einer Häuserschlucht bergen.

Das Einsatzspektrum eines Heeresbergführers des Österreichischen Bundesheeres wird erweitert werden. Der Auftrag wird zukünftig in Stadtschluchten und auf Wolkenkratzern genauso zu erfüllen sein wie im arktischen Umfeld, und der Einsatz von schlecht ausgebildeten und ausgerüsteten Verbänden, der zu Verlusten von Menschen und zu taktischen Misserfolgen führt, wird in der Öffentlichkeit immer weniger akzeptiert werden.

___________________________________ ___________________________________ Autor: Oberstleutnant Johann Gaiswinkler, Jahrgang 1961. 1980 Grundwehrdienst an der Jägerschule, 1981 bis 1984 Theresianische Militärakademie, 1984 bis 1988 Truppenverwendung beim Landwehrstammregiment 71, Lehroffizier für Panzerabwehr und Jäger an der Sperrtruppenschule, 1988 bis 1989 Lehroffizier an der Theresianischen Militärakademie, 1989 bis 1994 Ausbildungsoffizier und Kompaniekommandant beim Jägerbataillon 26, 1994 bis 2004 Lehroffizier für qualifizierte Alpinausbildung an der Jägerschule, 2001 bis 2006 Abteilungsleiter der Lehrabteilung 3 sowie Hauptlehroffizier für Gebirgs- und Winterkampf. Heeresbergführer, Heeresschilehrer, staatlich geprüfter Berg- und Schiführer, gerichtlich beeideter Sachverständiger für Alpinistik. Auslandsverwendung: 2005 ACOS G2 bei EUFOR bei der MNTF "N".

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