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Rundschau

Österreich/Serbien/NATO: Serbien nimmt an der Partnerschaft für den Frieden teil

Seit 14. Dezember 2006 nimmt Serbien an der NATO-Partnership for Peace (PfP) teil. Das eröffnet Serbien, so der Generalstabschef der serbischen Streitkräfte, Generalleutnant Dipl. Ing. Mag. Zdravko Ponos, neue Möglichkeiten. Serbien erhält dadurch einen leichteren Zugang zu militärischen Bildungsinstitutionen und somit auch mehr Chancen für die Ausbildung seiner Offiziere. Darüber hinaus können die serbischen Streitkräfte an internationalen Programmen teilnehmen, die nur PfP-Teilnehmern zugänglich sind, etwa an PPBES (ein militärisches Planungs- und Budgetprogramm). Serbien wird als Teilnehmerstaat nun auch bei multinationalen Übungen gleichberechtigter Partner sein und nicht wie bisher nur Beobachter stellen.

Generalleutnant Dipl.-Ing. Mag. Ponos besuchte das PfP-Teilnehmerland Österreich bereits am Tag nach der Aufnahme Serbiens in den Kreis der PfP-Staaten. Dies ist unter anderem ein Zeichen für die gute militärische Zusammenarbeit zwischen Serbien und Österreich, die laufend intensiviert wird. Wie Generalleutnant Ponos ausführte, fanden 2006 insgesamt 25 gemeinsame militärische Aktivitäten statt, für 2007 sind bereits doppelt so viele geplant. So wirkt Österreich auch an einem Minenzerstörungsprojekt in Serbien mit, bei dem bereits über eine Million Landminen vernichtet wurden.

Die serbischen Streitkräfte verfügen nach den Angaben des serbischen Generalstabschefs über genug Kapazitäten, um auf einigen Gebieten - wie beispielsweise in der Militärmedizin - einen Beitrag zu Friedensmissionen zu leisten. Derzeit stehen serbische Soldaten in drei UN-Friedensmissionen (im Kongo, in Liberia und an der Elfenbeinküste) im Einsatz; eine Teilnahme bei ISAF (Afghanistan) ist geplant.

Serbien strebt zwar den EU-Beitritt an, ein NATO-Beitritt ist in absehbarer Zeit jedoch nicht geplant, dafür gäbe es auch in der Bevölkerung keine Zustimmung.

Die serbischen Streitkräfte befinden sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase, deren Ziel ein kleineres, aber effizienteres Berufsheer ist. Viele Kaderangehörige verlieren dadurch ihre Arbeitsplätze oder müssen die Garnison wechseln. Bei den deshalb erforderlichen Sozialmaßnahmen hilft die NATO-PfP unter anderem mit der Finanzierung von Umschulungen in Form von Krediten. Dennoch wird ab 2010 eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 2,4 Prozent des Bruttonationalproduktes erforderlich sein.

Die Rolle Österreichs

Für die Sicherheit Österreichs ist es wichtig, dass der Balkan zu einer Zone der Stabilität, des Friedens und des Wohlstandes wird. Das Österreichische Bundesheer kann und will helfen, den Raum der Stabilität in Europa auszudehnen und die demokratischen Kräfte am Balkan bei der Heranführung ihrer Streitkräfte an Europa zu unterstützen. Ein Ziel ist dabei auch die Schaffung eines politischen Europabewusstseins in den Ländern des Balkan. Dieser Weg führt unter anderem über den Austausch von Erfahrungen, Reformen des Sicherheits- und Verteidigungssektors sowie (gemeinsame) Ausbildung und Übungen.

-vy-

Österreich: Fahrschulpanzer "Ulan" für die Ausbildung

Im Sommer 2006 erhielt die Panzertruppenschule in Zwölfaxing den Prototyp des Fahrschulpanzers "Ulan" mit dem vom deutschen Hersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) entwickelten Fahrschulrüstsatz. Nach der erfolgreichen Erprobung dieses Prototyps wurde nun die Serienfertigung der Fahrschulpanzer aufgenommen. Bis Mitte 2007 wird das Bundesheer insgesamt sechs dieser Fahrzeuge erhalten.

Rüstsatz für die Fahrschulausbildung

Der Fahrschulpanzer "Ulan" besteht aus dem üblichen Kettenfahrgestell des Herstellers Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH., hat jedoch anstelle des Turmes eine Fahrschulkabine aufgesetzt. Diese bietet Platz für den Fahrlehrer und einen Fahrschüler. Das fehlende Gewicht des Turmes wird durch einen Ballastring ausgeglichen. Damit bleibt das Fahrverhalten nahezu unverändert, und der Wechsel vom Ausbildungs- zum Einsatzgerät bedarf keiner Umgewöhnung. Die Rüstsätze sind so konzipiert, dass der Fahrschulpanzer bei Bedarf nach einer kurzen Rückbauphase auch wieder als Schützenpanzer eingesetzt werden kann.

Die Schulung der Panzerfahrer am Originalfahrzeug, das anstelle des Gefechtsturmes mit der Fahrschulkabine ausgestattet ist, ermöglicht eine praxisnahe Ausbildung auf höchstem Niveau. Wie bei den herkömmlichen Fahrschulfahrzeugen (Personenkraftwagen und Lastkraftwagen) hat auch beim Fahrschulpanzer der Fahrlehrer von der Kabine aus in jeder Situation die Möglichkeit, den Schüler zu übersteuern. Dafür stehen ihm alle wichtigen Funktionen wie Lenkung, Bremse, Fahrpedal und Gangschaltung zur Verfügung.

Krauss-Maffei Wegmann bietet ein breites Spektrum an Ausbildungsgeräten an. Die Fahrschulkabinen der Firma stehen weltweit im Ausbildungseinsatz, integriert auf Fahrgestellen der von KMW hergestellten Kampfpanzer "Leopard" 1, "Leopard" 2, der Luftlandepanzer "Wiesel" und der Schützenpanzer "Marder". Insgesamt werden von KMW heute 167 Fahrschulpanzer an fünf verschiedenen Standorten gewartet und instand gesetzt.

-si-

Österreich/Europa: Arbeitsbesuch der EDA in Wien

Im Zuge von Fachgesprächen einer Delegation der Europäischen Verteidigungsagentur (European Defence Agency - EDA) mit der Österreichischen Wirtschaftskammer und dem Verteidigungsministerium in Wien stellte sich Dr. Hilmar Linnenkamp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der EDA, am 24. November 2006 auch den Fragen von Redakteuren der militärischen Fachmedien Österreichs.

Die EDA ist eine Einrichtung der EU, wurde 2004 gegründet und hat ihren Sitz in Brüssel. Ihr Hauptziel ist es, die militärischen Gesamtfähigkeiten der EU zu verbessern, beispielsweise durch eine entsprechende Koordination bei Beschaffungen. Die EDA soll die Rüstungsanstrengungen der EU-Mitgliedstaaten aufeinander abstimmen und gemeinsame Anschaffungen ermöglichen, u. a. durch die Förderung staatenübergreifender Kooperationen. Darüber hinaus unterstützt sie Bereiche der europäischen Sicherheits- und Rüstungsforschung. Die EDA dient somit der Realisierung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU. Alle EU-Staaten ausgenommen Dänemark, Spanien und Ungarn sind Mitglieder der EDA.

Da Europa für seine Sicherheit nur relativ wenig Geld auszugeben bereit sei, könne die EDA die Stärken jedes einzelnen Landes weiter ausbauen helfen, aber, so Linnenkamp, auch notwendige Verzichte koordinieren. Beispielsweise könne ein Küstenstaat auf die Überwachung seines Seeraumes mit eigenen Marineflugzeugen verzichten, wenn ein Nachbarstaat diese wahrnehme, und sich dafür auf einem anderen militärischen Sektor - etwa anstelle des Nachbarstaates - verstärkt einbringen. In Europa gebe es derzeit gleichsam "24 Pentagons" führte Linnenkamp pointiert aus, und das könne nicht besonders wirtschaftlich sein, insbesondere, da heute kein europäisches Land mehr alleine Einsätze in Krisengebieten durchführt. Wenn europäische Streitkräfte jedoch weiterhin "mit 23 verschiedenen Typen von Transportpanzern in den Einsatz gehen, dann können wir nicht einmal Ersatzteile austauschen", brachte Linnenkamp eines der Kernprobleme, an dessen Lösung die EDA arbeitet, auf den Punkt.

-red-

Österreich: Zehn neue Militärluftfahrzeugtechniker

Die im November und Dezember vergangenen Jahres in Langenlebarn abgehaltenen Prüfungen zum Militärluftfahrzeugtechniker brachten bei allen Kandidaten durchwegs gute Ergebnisse. Damit haben die Prüfungskandidaten ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, und das Österreichische Bundesheer verfügt nun über zehn neue und bestens ausgebildete Militärluftfahrzeugtechniker. Dazu meinte der Leiter der Fliegerwerft 1, Amtsdirektor Ing. Gerhard Mayerhofer: "Mit dem Ergebnis der letzten Prüfung für Militärluftfahrzeugtechniker konnte das hohe Niveau der Ausbildung bestätigt werden." Mit dem positiven Abschluss der Prüfung zum Militärluftfahrzeugtechniker, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil in jedem der Fachgebiete (Flugwerk, Triebwerk, Bordausrüstung und Luftfahrtrecht) besteht, wird dieser anspruchsvolle und umfassende Ausbildungsgang abgeschlossen. Die Militärluftfahrzeugtechniker übernehmen mit dieser neuen Befähigung gemäß der Militärluftfahrtpersonalverordnung (MLPV) eine sehr hohe Eigenverantwortung für die Militärluftfahrt. Die Prüfungen erfolgten vor der Prüfungskommission für Militärluftfahrzeugtechniker, bestehend aus Fachprüfern des Bundesministeriums für Landesverteidigung und der Fliegerwerft 1; den Vorsitz führte Brigadier DI Rudolf Truxa.

Die Prüfungen zum Luftfahrzeugtechniker werden halbjährlich in Langenlebarn für die zu betreuenden Luftfahrzeugtypen Agusta Bell AB.206, Bell OH-58 "Kiowa", Sikorsky S-70A-42A "Black Hawk", Pilatus PC-6 "Turbo Porter" und Short SC-7 "Skyvan" durchgeführt. Der hohe technische Ausbildungsstand wird durch eine laufende, intensive interne und externe Ausbildung in Theorie und Praxis erreicht. Damit ist gewährleistet, dass das Fluggerät der Truppe mit der höchstmöglichen Flugsicherheit zur Erfüllung der Aufgaben bei Katastrophen, zur Grenzsicherung, für die Luftraumüberwachung sowie in der Ausbildung und im Einsatz zur Verfügung steht.

-roe-

Österreich: Zweiter Jahreskongress der D-A-CH-Streitkräfte in Wien

Vom 27. bis zum 29. November 2006 fand im noblen Ambiente des Renaissance Penta Hotels in Wien der zweite Kongress der D-A-CH-Streitkräfte (Deutschland-Österreich-Schweiz) statt. Veranstaltet wurde der aus vier Workshops mit zahlreichen Vorträgen bestehende Kongress vom International Quality & Productivity Center aus Berlin.

Die Workshops behandelten die Themenbereiche - Operationsführung in einer vernetzten Umgebung, - Paradigmenwechsel: von der "Operativen Beschaffung" zum "Strategischen Einkauf", - Wissensrepräsentation und -verarbeitung im Kontext der Effects Based Operations, - Software defined Radio.

Prominente Vortragende aus dem Österreichischen Bundesheer waren unter anderem General Mag. Roland Ertl, Generalmajor Mag. Othmar Commenda und Generalmajor Mag. Karl Wendy. Weiters gab es Vortragende der deutschen Bundeswehr, des Verteidigungsausschusses des deutschen Bundestages, der Bundeswehr-Universität München, der Schweizer Armee, der NATO und der European Defence Agency.

-si-

Österreich: Neuer Erlass für die Herausgabe von Truppenzeitungen

Mit der Geschäftszahl GZ S93565/4-FGG5/2006 vom 29. November 2006 gilt ein neuer Erlass für die Herausgabe einer Truppenzeitung. Truppenzeitungen stellen ein wichtiges Instrument der praktischen wehrpolitischen Bildung dar und stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit den anderen Maßnahmen der staats- und wehrpolitischen Bildung. Sie unterliegen in jeder Hinsicht den Bestimmungen des Mediengesetzes. Herausgeber einer Truppenzeitung können ausschließlich kleine und große Verbände sowie Waffenschulen sein.

Die Truppenzeitung ist ein Kommunikationsmittel des Truppenkörpers, in dem vor allem Möglichkeiten zum wechselseitigen Meinungsaustausch geboten werden sollen. Insbesondere sollen dabei Themen behandelt werden, welche die Soldatinnen und Soldaten, ihren Lebensbereich, die militärische/zivile Umwelt bzw. territoriale wehrpolitische und spezielle sicherheitspolitische Fragen und Problembereiche unmittelbar betreffen und berühren. Soldatinnen und Soldaten aller Dienstgrade können und sollen in der Truppenzeitung Anregungen, Wünsche und Vorstellungen einbringen, eine konstruktive Diskussion anregen und damit einen Beitrag zur Verbesserung eines demokratischen Meinungsaustausches leisten. Für die Kommandanten sind die Truppenzeitung ein Informationsmittel, in dem sie - vor allem zu Fragen der militärischen Landesverteidigung und ihres Truppenkörpers - seriös meinungsbildend wirken können und sollen.

Der neue Erlass trat mit 1. Jänner 2007 in Kraft. Der Erlass vom 16. Oktober 1996, GZ 3.140/5-03/96, VBl. I Nr. 122/1996, wurde gleichzeitig außer Kraft gesetzt.

-red- ___________________________________ ___________________________________ Eurofighter-Vertrag: Ausstieg geplant

Der neue Verteidigungsminister Mag. Norbert Darabos hat sich den Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag zum Ziel gesetzt. Zu diesem Zweck fanden bereits erste Gespräche mit der Herstellerfirma EADS statt. Eine weitere Möglichkeit neben einem Ausstieg wäre ein Tausch gegen anderes Gerät. Das grundsätzliche Bekenntnis zur aktiven Luftraumüberwachung bleibt davon unberührt; für den Eurofighter gebe es genug Alternativen, erklärte der Verteidigungsminister.

Polen: erste F-16 augeliefert

Am 9. November 2006 erhielten die polnischen Luftstreitkräfte die erten vier von insgesamt 48 bestellten Kampfflugzeugen Lockheed-Martin F-16 "Fighting Falcon" (36 F-16C und 12 F-16D). Die erste Einheit, die auf F-16 umgerüstet wird, ist die 3. Eskadra Lotnictwa Taktycznego in Poznan-Krzesiny, wo auch die feierliche Übergabe stattfand. Die letzten der in Polen als "Jastrzab" ("Falke") bezeichneten Maschinen sollen bis August 2008 ausgeliefert sein.

China schießt Satelliten im Orbit ab

Mit einer Mittelstreckenrakete vom Typ DF-21 ("Dong Feng" - "Ostwind") hat das chinesische Militär am 11. Jänner 2007 den ausgedienten chinesischen Wettersatelliten "Feng Yun" im Orbit in 850 km Höhe getroffen und zerstört. China verfolgte bereits seit den 60-er Jahren ein dem amerikanischen SDI-Projekt ähnliches Programm zur Militarisierung des Weltraumes. Dieser Abschuss demonstriert auf dramatische Weise die neuen militärischen Fähigkeiten Chinas.

Verteidigungsministerium in Japan

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg hat Japan seit dem 9. Jänner 2007 wieder ein eigenes Verteidigungsministerium. Bis dahin gab es nur ein Amt für Landesverteidigung, dessen Leiter, Fumio Kyuma nun Verteidigungsminister ist. Grund für die demonstrative Zurückhaltung bei militärischen Symbolen ist die Rolle, welche die japanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg spielten, was sich auch in der pazifistischen Verfassung Japans widerspiegelt.

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