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Meningokokken-Meningitis - eine lebensbedrohende Infektion

Die Meningokokken-Meningitis ist eine lebensgefährliche Erkrankung. Nur durch eine möglichst frühe Diagnose und Behandlung können Spätfolgen oder gar ein tödlicher Verlauf verhindert werden.

Bei der Meningokokken-Meningitis (auch als Gehirnhautentzündung bekannt) handelt es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute. Die bekanntesten Erreger sind Meningokokken der Stämme B und C. Die höchst ansteckende Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Meningokokken-Erkrankungen treten häufig nach - längst abgeklungenen - Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches sowie des Atmungs- oder des Verdauungstraktes (Darmkatarrh) auf. Auch nach Abszessen im Zahnbereich sowie nach (auch längere Zeit zurückliegenden) Schädel-Hirn-Verletzungen kommt es zu einer statistischen Häufung dieser Erkrankung.

Risikogruppen

Häufig betroffen sind Säuglinge, Kleinkinder und vor allem Jugendliche (im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren). Aber auch für chronisch kranke Erwachsene mit herabgesetzten körpereigenen Abwehrkräften (wie beispielsweise durch Zuckerkrankheit, Asthma bronchiale, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und besonders durch Bluthochdruck) besteht eine erhöhte Gefahr zu erkranken.

Symptome

Die für die Krankheitserkennung wichtigen Hinweise sind - anhaltend hohes Fieber bis 40,5° Celsius, - heftige Kopfschmerzen, - Licht-, Lärm- und Berührungsempfindlichkeit sowie - Erbrechen und Nackensteifigkeit.

Meist zeigt der Kranke eine Bewusstseinsstörung, die sich sowohl durch Verwirrtheit als auch durch Schläfrigkeit bzw. Benommenheit bemerkbar machen kann. Ein wichtiger Hinweis für die Diagnose können kleinste, punktförmige Hautblutungen (Flecken) an Armen und Beinen sein, die bei einem Großteil der Erkrankten auftreten.

Frühstadium

Im Frühstadium der Erkrankung ist es besonders wichtig, dass die ersten Symptome einer Meningokokken-Meningitis (Schluckbeschwerden, Müdigkeit, Fieber bis 38° Celsius, eventuell schnupfenähnliche Beschwerden) nicht als Krankheitszeichen einer meist harmlos verlaufenden, fieberhaften Allgemeinerkrankung (dem klassischen grippalen Infekt) fehlgedeutet werden. Wenn die ersten Symptome einer Meningokokken-Meningitis missachtet werden und eventuell sogar eine Eigenbehandlung mit fiebersenkenden und schmerzdämpfenden Arzneimitteln erfolgt, kann dies die richtige Behandlung durch den (Truppen)arzt verzögern. Ein schicksalhafter Verlauf dieser Erkrankung mit Spätfolgen oder sogar mit einem tödlichen Ausgang ist dann unabwendbar!

Das frühestmögliche Erkennen des Leidens und die richtige Diagnose sind daher lebensbewahrend!

Weiterer Verlauf

Der weitere und in der Folge (wenn nicht raschestmöglich die medizinische Behandlung einsetzt) meist schwere Verlauf der Meningokokken-Meningitis ist durch Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen gekennzeichnet. Schließlich führen der Anstieg des Drucks im Gehirn, Herzrhythmusstörungen, Atemstillstand und schließlich die allgemeine Blutvergiftung dann innerhalb von wenigen Stunden zum Tod.

Behandlung

Die erfolgreiche Behandlung der Meningokokken-Meningitis ist nur durch eine möglichst rasch einsetzende ausreichende Antibiotikagabe möglich.

Schutzimpfung

Eine Schutzimpfung gegen Meningokokken-B-Meningitis ist derzeit nicht möglich. Aber der seit längerem verfügbare Impfstoff gegen Meningokokken-C-Meningitis schützt Menschen aller Altersstufen lebenslang vor der Infektion mit diesem Bakterienstamm; eine Auffrischungsimpfung ist daher nicht notwendig.

Beim Österreichischen Bundesheer werden Rekruten, die funktionsbedingt (beim Dienst in militärischen Sanitätseinrichtungen) einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, bereits seit Jahren kostenlos und auf freiwilliger Basis gegen Meningokokken-C-Meningitis (sowie auch gegen Hepatitis A und B) geimpft.

Die Schutzimpfungen haben keine Nebenwirkungen und sind daher auch Urlaubsreisenden jeden Alters dringend zu empfehlen!

___________________________________ ___________________________________ Autor: Oberstarzt Medizinalrat Dr. Peter Heinz Hutzler, MAS, MBA, Jahrgang 1948. Medizinstudium und Promotion an der Universität Wien. Niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin in Thaya, Niederösterreich. Buchautor und Autor verschiedenster Veröffentlichungen in militärischen und zivilen medizinischen Fachzeitschriften sowie Preisträger zahlreicher Bewerbe für Medizin-Journalismus. 1993 Bestellung zum ärztlichen Leiter des Krankenreviers B3 am Truppenübungsplatz Allentsteig. 1996 Erwerb des Diploms zum "Akademisch geprüften Krankenhausmanager" an der Wirtschaftsuniversität in Wien. 2002 Verleihung des akademischen Grades "Master of Advanced Studies (MAS, Hospital Management)" und 2006 des "Master of Business Administration" (MBA) durch die Wirtschaftsuniversität Wien.

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