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Westliche Friedenspolitik in Afrika

erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2003" (ISBN: 3-8132-0813-3) - Dezember 2003

Schlagworte zu diesem Beitrag:  Afrika, Sicherheitspolitik, Krieg, Bürgerkrieg, Friedenspolitik, Europa, USA

Abstract:

Die neunziger Jahre waren die Dekade des sicherheitspolitischen Rückzugs des Westen aus Afrika südlich der Sahara. Nach dem Ende des Kalten Kriegs tendierte die strategische Bedeutung der Region gegen Null. Zudem hegte man die Hoffnung, auch in Afrika ende die Geschichte, statt Diktaturen und Konflikten würden sich Demokratie und Marktwirtschaft breit machen. Zur Bearbeitung der "Restkonflikte" erachtete man in den Hauptstädten Nordamerikas und Europas das Propagieren von afrikanischen Lösungen für afrikanische Probleme und eine mehr rhetorische denn substanzielle Politik der Krisenprävention für ausreichend. Spätestens seit dem Kongo-Konflikt Ende der neunziger Jahre wurde deutlich, dass diese Erwartungen kaum mehr als Illusionen waren. Statt dem Ende von Konflikten erlebte man die Herausbildung immer komplexerer und grenzüberschreitender Konfliktsysteme, an der eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure beteiligt war. Diese Entwicklung schreckte potenzielle westliche Interventionsstaaten eher ab, als dass sie sie ermutigte, sich zur Beendigung der Krisen auch militärisch zu engagieren. Erst seit dem 11. September 2001 scheinen selbst traditionell denkende Sicherheitspolitiker akzeptiert zu haben, dass sich auch Gewaltkonflikte und Staatszerfall in weltpolitisch peripheren Regionen auf die Sicherheit der wohlhabenden Nationen auswirken können. Seither ist eine wachsende Bereitschaft zumindest Europas festzustellen, das ganze Spektrum seiner Instrumente der Friedensschaffung und -wahrung in Afrika anzuwenden.

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