Bundesheer

KULTURGUT ALS FRIEDENSSTIFTER

Comic
Comic: Pia Plankensteiner

Kulturgüter können zur Unterstützung von Friedens- und Versöhnungsprozessen beitragen. Der gemeinsame Besuch von Kulturstätten, bedeutsamen Plätzen und Monumenten fördert beispielsweise den sozialen Dialog, indem Gespräche über das Kulturgut und seine Geschichte geführt werden. Dabei kann es unterschiedliche Interpretationen der kulturellen Bedeutung des Kulturobjekts wie auch der Erzählungen, die mit diesem in Verbindung stehen, geben. Durch den Austausch ist aber auch ein Einblick in die Sichtweise des Gesprächspartners möglich, der das Verständnis und die Toleranz füreinander fördern kann. Neben der Bedeutung von Kulturgütern für Gesellschaften und ihrer Einbettung in das soziale Gefüge haben Kulturgüter für jeden Menschen selbst einen persönlichen Wert, der sich in bestimmten Emotionen äußert. Wird ein Kulturgut zerstört, trifft dies somit auch den Menschen, für den das Gut einen persönlichen Wert besitzt. Der Respekt für das jeweilige Kulturgut fördert gegenseitiges Vertrauen.

Welche Orte sind für Sie von besonderer Bedeutung?


FRIEDENSFÖRDERUNG DURCH MUSEEN

Insbesondere Museen können mit der „Geschichte” ihrer Kulturobjekte zur Friedensförderung beitragen (Friedensmuseen & Museen für den Frieden). In ihrer „Vermittlungsfunktion” ist es möglich, Gemeinsamkeiten und Friedensprozesse in den Mittelpunkt zu rücken oder an vergangene Ereignisse zu erinnern, die nicht erneut geschehen sollen. Zur Erinnerung an vergangene Gewalttaten dienen meist die Orte der Geschehnisse selbst als „Museen”, wie Schlachtfelder, Gefängnisse, Konzentrationslager oder Stätten der Sklaverei. An diesen Orten werden vergangene Taten dargestellt und an sie erinnert. Hierbei soll ein Bewusstsein für die Geschehnisse und deren fatale Folgen geschaffen werden. Damit spannt sich der Bogen in die Gegenwart, indem die Geschichte zum aktuellen Thema wird und zur Diskussion anregt, um eine Wiederholung historischer Ereignisse zu verhindern.

Auch im Bundesheer wird die Vermittlungsfunktion von Stätten der Erinnerung genutzt, um die Gegenwart positiv zu beeinflussen. Beispielsweise erfolgt seit dem Jahr 2021 eine Bildungskooperation mit dem Mauthausen Memorial. Damit wird ein Beitrag zur europäischen und nationalen Strategie gegen Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus geleistet.

→für weitere Informationen siehe

Materielle Kulturgüter sind als Träger und Mittler von Kultur, Traditionen und Erzählungen stark mit immateriellem Kulturerbe verbunden. In der Friedensförderung und Konfliktprävention sind deshalb beide von zentraler Bedeutung.

Weitere Informationen zum Thema:

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