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Pioniergerät des Österreichischen Bundesheeres

13. August 2002 - 

Für Katastrophenhilfeeinsätze, wie sie derzeit in Teilen des Österreichischen Bundesgebietes vom Bundesheer durchgeführt werden, steht spezielles Pioniergerät zur Verfügung. Wichtig sind dabei das Pionierbrückengerät, schwere Pioniermaschinen, Pionierboote sowie sonstiges Gerät wie Pumpen, Kranfahrzeuge oder Schwerlast-Lkws.

Das modernste Gerät stellt das Pionierbrückensystem 2000 dar, das erlaubt, innerhalb einer Stunde mit nur 6 Mann eine Pionierbrücke in einer Länge bis zu 40 Metern und einer Tragkraft bis zu 110 Tonnen zu errichten. Von diesem Pionierbrückensystem stehen 6 Einheiten bei den Pionierbataillonen zur Verfügung. Neben diesem System gibt es das sogenannte D-Brückengerät, das zwischen 1961 und 1971 eingeführt wurde. Die D-Brücke hat nur eine maximale Traglast von 50 Tonnen. Zur Überwindung breiterer Hindernisse ist bei diesem System der Bau von Zwischenunterstützungen erforderlich. Weiters besitzt das Bundesheer Aluminiumbrückengerät, das in einem Baukastensystem für Brücken kürzerer Länge geeignet ist und händisch, d.h. ohne Verwendung eines Kranes eingebaut werden kann.

Für einen Katastrophenhilfseinsatz besonders geeignet sind auch die Radlader des Bundesheeres, die vor allem bei der Pionier- und Artillerietruppe sowie auf Truppenübungsplätzen vorhanden sind. Gerade auf diesem Sektor hat erst vor kurzem eine Umrüstung auf neueres und leistungsfähigeres Gerät stattgefunden. Diese Radlader vom Typ JCB eignen sich für schwere Erdbewegungsarbeiten, können mit einem Umrüstsatz aber auch als Gabelstapler verwendet werden.

Weiters verfügt das Bundesheer über sogenannte Schreitbagger, die sich mit halber Schrittgeschwindigkeit bewegen können und für Grabarbeiten im extremsten Gelände geeignet sind. Hydraulikraupenbagger, die auch behelfsmäßigen Straßen- und Wegebau verrichten können, zählen zum vorhandenen schweren Pioniergerät. Bei den Pionieren, die den Panzergrenadierbrigaden zugeordnet sind, sind Pionierpanzer verfügbar, die in einer "zivilen Zweitverwendung" sich auch für Katastrophenhilfseinsätze bestens eignen.

Im Wasserfahrzeugpark des Bundesheeres gibt es leistungsstarke Pionierboote, die für eine Einbindung beim Brücken- und Fährenbau sowie für einen Übersetzverkehr geeignet sind. Auch Schubboote stehen zur Verfügung. Der Pioniertruppenschule in Klosterneuburg unterstellt sind die beiden Patrouillenboote Niederösterreich und Obst Brecht, die auf der Donau operieren.

Die Pioniertruppe des Österreichischen Bundesheeres setzt sich neben der bereits genannten Pioniertruppenschule aus mehreren Pionierbataillonen, die geschlossene Verbände darstellen, sowie Pionierkompanien, die bei den Brigaden eingegliedert sind, und Pioniereinheiten, die einzelnen territorialen Kommanden, z.B. auf Truppenübungsplätzen, unterstehen, zusammen.

Für Katastrophenhilfseinsätze bestens ausgebildet sind auch die ursprünglich aus der Pioniertruppe hervorgegangenen Spezialisten der ABC-Abwehrtruppe. Sie sind spezifisch für Rettungs- und Bergeaufgaben ausgerüstet und verfügen mit ihren Dekontaminationsfahrzeugen und Wasseraufbereitungsanlagen über autarke Einsatzmodule. Spezialisten dieser Truppe sind in der Vergangenheit mehrfach auch im Ausland zur Hilfeleistung eingesetzt gewesen. Derzeit sind solche Dekontaminationsfahrzeuge auch bei der Hochwasserhilfe in Teilen des Bundesgebietes tätig.

Patrouillenboot Niederösterreich. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Patrouillenboot Niederösterreich.

Fiat-Radlader im Einsatz Krems 1991. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Fiat-Radlader im Einsatz Krems 1991.

JCB-Bagger mit Tieflöffel. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

JCB-Bagger mit Tieflöffel.

Pionierpanzer. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Pionierpanzer.

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