Bundesheer

"Allied Action 2003": Übungsszenario und Aufgabenfelder

06. November 2003 -

Übungsszenario:

Die Übungsanlage basiert auf folgenden Hintergrund: Auf der Halbinsel GEM führten zwei Staaten, CORAL und OPAL, eine kriegerische Auseinandersetzung, in deren Verlauf coralesische Truppen in OPAL einmarschierten. Dieses gewaltsame Eindringen wurde mit der "Befreiung von unterdrückten coralesischen Bevölkerungsgruppen" in OPAL begründet. Mitte Mai 2002 riefen die Vereinten Nationen mit der Resolution 5.400 beide Kriegsparteien zur Beendigung der Feindseligkeiten auf, wobei weitere Vermittlungen zur Unterzeichnung eines Waffenstillstandabkommens am 11. September 2002 führten. Im Mai 2003 wurde die NATO durch UN-Resolution mit einem friedensunterstützenden Einsatz auf der Halbinsel GEM beauftragt! Die Allianz entschloss sich multinationale Streitkräfte zu entsenden. Auf Grund des hohen Truppenbedarfs wurden die Nationen der Partnerschaft für den Frieden, darunter auch Österreich, eingeladen, sich an diesem friedensschaffenden Einsatz zu beteiligen.

Der Auftrag dieser Truppe ist es, die kämpfenden Parteien zu trennen und eine Befriedung der Region herbeizuführen. Die Landstreitkräfte umfassen insgesamt drei Divisionen mit den erforderlichen Unterstützungstruppen und Verbindungselementen. Eines dieser Divisionskommandos wird durch die Teilnehmer eines derzeit an der Landesverteidigungsakademie Wien stattfindenden Führungslehrganges dargestellt.

Aufgabenfelder:

Planungsaugsaufgaben, die im Rahmen des Divisionsstabes zu bewältigen sind, umfassen u.a. die Unterstützung bei der Rückführung von Flüchtlingen ins ehemalige Kriegsgebiet, Einrichten und Überwachung einer Pufferzone, Trennung von Konfliktparteien, Überwachung des Truppenrückzuges, Evakuierungen der Bevölkerung aus von Kampfhandlungen bedrohten Gebieten, Entwaffnung und Demilitarisierung der Streitkräfte der Konfliktparteien, Unterstützung beim Aufbau der Zivilverwaltung, Unterstützung bei der Einrichtung funktionsfähiger Polizeistrukturen, Bereitstellen von Krisenreaktionskräften in Zusammenarbeit mit anderen Nationen für unvorhersehbare Lageentwicklungen, Planung und Führung von Einsätzen von luftbeweglichen Operationen mit Transporthubschraubern. Das Zusammenwirken mit anderen Teilstreitkräften, u.a. mit amphibischen Kräften.

Darüber hinaus sind weitere Übungsteilnehmer in einzelnen Fachbereichen der Operationsführung eingesetzt. Durch Medienarbeit, psychologische Operationen, Verbindungsdienste zu den Konfliktparteien, logistische Einsatzunterstützung, Beurteilung rechtlicher Grundlagen der Einsatzführung und des politischen Prozesses der Friedensschaffung wird unter Mitwirkung österreichischer Teilnehmer wird gesamte Spektrum des Krisenreaktionsoperation geübt.

Insgesamt soll dadurch die Einhaltung des Waffenstillstandes garantiert und der politische Prozess der Stabilisierung der Region unterstützt werden.

ANMERKUNG:

Die beigefügten Fotos, die während der "Partnerschaft für den Frieden"-Übung "Linked Seas" im Jahr 2000 in Portugal aufgenommen wurden, sind als exemplarische Darstellung der oben angeführten Aufgabenfelder zu sehen. "Allied Action 2003" ist dagegen eine reine Stabsrahmenübung, die ohne Volltruppe durchgeführt wird. Es kommt dabei in erster Linie auf das Üben jener Führungsabläufe an, die eine Durchführung solcher Maßnahmen sicherstellen.