Gefechtsübung Felsenberg 2003: Hoher Besuch
Militär-Promis und "Röntgentrupps"
Hoher Besuch bereits zu Übungsbeginn
Generalleutnant Edmund Entacher, Kommandant der Landstreitkräfte, beehrte bereits am zweiten Übungstag die Truppe mit einem Besuch. Sein besonderes Interesse an der "Dritten" ist vakant - war er doch zehn Jahre lang Brigadekommandant.
Einen Tag vorher traf Entachers Stellvertreter, Brigadier Dieter Heidecker ein. Er macht aber keinen "Freundschaftsbesuch", denn er brachte ein umfangreiches Inspektionsteam mit. Dieses umfasst neben Spezialisten für die üblichen Waffengattungen wie Mech, Pioniere, Fliegerabwehr und Artillerie auch Fachleute für Logistik und Controlling.
Der Hintergrund ist kein Misstrauen gegen die 3. Panzergrenadierbrigade, sondern der Umstand, dass auch beim Bundesheer die Kostenrechnung Einzug gehalten hat.
Die Inspekteure werden die Übung durchleuchten wie ein Röntgenteam. Das geht von der Einhaltung der Vorschriften über das richtige gefechtsmäßige Verhalten bis zum effektiven Einsatz von Geldmitteln.
Gelassener Verteidiger
Es gab zwar bereits in der Nacht erste Zusammenstöße mit der Partei "Blau" an der Tüpl-Grenze, dennoch strahlt der "rote" Verteidiger Major Manfred Gratzer in seinem Gefechtsstand in Schweiggers betonte Gelassenheit aus: "Wir haben drei feindliche Aufklärungstrupps ohne eigene Verluste ausgeschaltet.
Gratzers Kampfgruppe in der geschätzten Stärke von rund 1000 Mann besteht zwar in der Masse aus Infanterie, verfügt aber auch über Kampf- und Schützenpanzer. Gratzer baut auf den "Heimvorteil", und beruhigt in der Frage nach einem eventuellen Giftgaseinsatz: Der sei von seiner Seite auszuschließen. Er ist sich aber nicht ganz sicher, ob sich die Gegenseite an die Ächtung dieser Waffen hält. Gratzer sieht auch die Sympathien der Bevölkerung auf seiner Seite.