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Anschläge auf Soldaten

14. April 2004 - 

Im Lauf des zweiten Übungstages, dem Mittwoch, wurden mehrere Bombendrohungen und versuchte Bombenanschläge gegen Soldaten und Einrichtungen des Bundesheeres bekannt. Es war um 13:17 Uhr, als die Einsatzleitung des Innenministeriums (BMI) ihre Gendarmerie- und Polizeidienststellen sowie die Außendienst-Patrouillen über Funk verständigte, dass aus fahrenden Pkw Granaten geworfen worden seien. Die Tatorte befänden sich im Nahbereich der Bahnhöfe. In Trofaiach (Waldstraße) bemerkten Soldaten einen verdächtigen Gegenstand, ähnlich verhielt es sich in Unterpremstätten südwestlich von Graz.

Hier mussten nach Alarmierung durch ein Sachkundiges Organ (SKO) der Gendarmerie die Spezialisten des Entschärfungsdienstes (ED) des Innenministeriums ausrücken. Der ED ist an drei Standorten in Österreich (Hall in Tirol, Wernberg in Kärnten und Wien) stationiert. Diese Beamten verfügen über die entsprechende Ausrüstung, um Bomben beziehungsweise verdächtige Gegenstände unschädlich zu machen.

Harald Leitner, einer der Entschärfungsexperten, zwängte sich mit Hilfe seines Kollegen in einen Splitterschutzanzug. Mit einem Fernlenk-Manipulator (ein Roboter auf sechs Rädern mit Greifarm und Videokameras) haben die BMI-Leute die vermeintliche Bombe zuvor in Augenschein genommen - Videokameras übertragen Bilder der "Bombe" in den Einsatzbus. Nachdem eine Entschärfung nicht durchgeführt werden konnte, musste der Gegenstand (ein manipulierter Feuerlöscher mit möglichem Sprengsatz und Zünder) geknackt werden.

Und zwar im Sinn des Wortes: Leitner schoss mit einer Ladung aus einer kleisterähnlichen Flüssigkeit mit zirka 1300 bar Druck auf den Feuerlöscher. Der Sprengsatz wurde dadurch von Zünder und Stromkreis getrennt. Nun könnten die Kriminaltechniker die Bombe untersuchen und mögliche Spuren zu den Attentätern finden.

Helmut Leopold vom Landesgendarmerie-Kommando Steiermark: "Wir haben außer diesen Spezialisten keine zusätzlichen Kräfte für die Übung geordert." Auch im Ernstfall würde die Exekutive nämlich einen "normalen" Alltag mit Verkehrsunfällen, Anzeigen, diversen Delikten und mehr bewältigen müssen. Und zwar überall in Österreich.

Anlegen des Schutzanzuges. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Anlegen des Schutzanzuges.

Entschärfung der vermeintlichen Bombe. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Entschärfung der vermeintlichen Bombe.

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