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Eine Bilanz zum Abschluss

29. Jänner 2005 - 

Wochenende im Salzkammergut. Ich genieße den Schnee und die reine klare Luft in meinem geliebten Ischler Land. Lediglich die Temperaturen bereiten mir ernste Probleme. Normalerweise liebe ich die Kälte und hasse die Hitze, jetzt scheint sich mein Körper aber komplett umgestellt zu haben. Außerdem bin ich permanent müde. Seit einer Woche könnte ich immerzu nur schlafen.

Alltags-Problemchen

Auch sonst haben sich die Dinge für mich ganz entschieden gewandelt. All die administrativen und bürokratischen Probleme im Ministerium, die kleineren und größeren Querelen, mit denen sich die Österreicher im täglichen Leben herumzuschlagen haben, wie lächerlich erscheinen sie doch im Vergleich zu den Ereignissen der Megakatastrophe in Südostasien.

Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis das Gros unseres Bundesheerkontingents aus Sri Lanka wieder in Wien eintrifft. Morgen, Montag, gegen 19.10 Uhr, werden 34 Kameraden aus Sri Lanka wieder heimischen Boden betreten. Ich bin schon gespannt, ob sie Bundesminister Platter selbst in Empfang nehmen wird.

Ein Teil von uns bleibt für immer in Asien

Für viele von den Soldaten wird das Leben nicht mehr dasselbe sein, wie vor ihrem Einsatz im Katastrophengebiet. Ein Teil ihrer Gedanken wird wohl ein Leben lang bei den Menschen in Sri Lanka bleiben. Vielleicht wird der eine oder andere eines Tages zurückkehren, um nachzuschauen, wie sich die Menschen und ihr wunderschönes Land weiterentwickelt haben. Ob sie es geschafft haben, den Horror des Erlebten abzuwerfen und ein neues Leben zu beginnen.

Schon die Gewürzhändler im Altertum berichteten von der unbeschreiblichen Schönheit Serendibs, wie sie die Insel Sri Lankas damals tauften. Später wurde daraus Ceylon, heute nennen die Singhalesen ihr Land stolz Sri Lanka, das königlich-leuchtende Land.

Seine Besucher lockte der Inselstaat noch bis vor kurzem mit palmenumsäumten Traumstränden, atemberaubenden Berglandschaften im Landesinnern sowie einer reichen Kultur und Geschichte mit historischen Tempeln und Monumenten.

Wie geht's weiter?

Die Einwohner haben auf mich einen überaus freundlichen und hilfsbereiten, vor allem aber sehr fleißigen Eindruck gemacht. Ich denke, mit Hilfe der Weltengemeinschaft und ohne Blick auf Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur, Rasse oder einem politischen System wird es möglich sein, das Land wieder aufzubauen.

Was aber geschieht mit den verletzten Seelen der Opfer dieser größten zivilen Katastrophe in der Menschheitsgeschichte? Was wird aus den tausenden traumatisierten Kindern, die ihre Verwandten und Freunde verloren haben? Wird es den Psychologen und Psychotherapeuten jemals gelingen, den Überlebenden der Flut wieder ruhige Nächte ohne Angst und Schrecken zu schenken?

Unsichere Zukunft: Können die Kinder Sri Lankas ihr Trauma überwinden? (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Unsichere Zukunft: Können die Kinder Sri Lankas ihr Trauma überwinden?

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