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Jänner 2005

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Das restliche Kontingent kommt

08. Jänner 2005 - 

Ein neuer Tag im Dschungel Sri Lankas bricht an. Es ist feucht, unglaublich feucht. Jede Menge Vögel zwitschern, zirpen und trällern. Fast ein idyllisches Bild, wäre da nicht die Katastrophe kaum 15 Kilometer südlich von uns.

8:00 Uhr früh: Standeskontrolle. Meldung an den Kommandanten. Die Motivation ist nach wie vor ungebrochen hoch. Heute kommen die ersten Tankwagen, um Wasser zu holen. Zunächst gibt es aber für die angetretene Truppe eine erste Medienauswertung über die interessantesten Ereignisse, die sich am anderen Ende der Welt ereignet haben. Danach eine kurze Info über die allgemeine Lage im Katastrophengebiet. Die Kameraden sind erstaunt über das gewaltige Medienecho auf unseren Einsatz - daheim und hier in den Medien Sri Lankas.

Abtreten. Kurze Kommandantenbesprechung. Einsatzplanung für den Tag. Auftrag an den "Spieß", unser restliches Kontingent in der Stadt Galle in Empfang zu nehmen. Weitere 20 Mann sind im Anmarsch, im Konvoi mit fünf zusätzlichen Geländefahrzeugen "Pinzgauer" und 14 Lastkraftwagen mit Ausrüstung - dem Inhalt der in den letzten Stunden gelandeten Iljuschin-Transportflugzeugen.

Tausende Tote

Der Kommandant Oberstleutnant Reinhard Bacher, unser Verbindungsoffizier Oberstleutnant Fritz Teichmann und ich machen uns auf den Weg in die Stadt, um Absprachen zu treffen. Besuche beim Polizeichef der Region, beim Koordinator der Katastrophenhilfe im UNO-Coordination Centre, beim Bürgermeister. Es geht Schlag auf Schlag. Der Polizeigeneral berichtet über die neuesten Verlustzahlen: Nach derzeitigem Stand sind in der Provinz Galle 3.200 Menschen ums Leben gekommen, darunter 13 Touristen. Noch immer sind allein in Galle etwa 600 Personen vermisst.

Jetzt sollen Beamte von Ruine zu Ruine gehen und genau erheben, wie viele Menschen fehlen. Der Bürgermeister von Galle bringt uns eine Liste mit 20 Ortsangaben, an denen Wasser abgeliefert und verteilt werden soll.

Der frühere Verteidigungsminister Sri Lankas will das Camp besuchen. Ich begleite ihn und bringe ihn ins Camp. Nochmals erklären wir unsere Anlagen. Er ist beeindruckt und bringt sein Hoffen zum Ausdruck, dass wir möglichst lange bleiben.

Mittlerweile ist unser zweiter Konvoi mit weiteren Soldaten eingetroffen. Nun muss Wagen für Wagen abgeladen werden, um Platz für die nachfolgenden Transportgüter zu schaffen.

"Die Österreicher sind da"

Am Abend begleite ich einen Wassertransport. Wir fahren einige der Treffpunkte ab, die vom Bürgermeister avisiert worden sind. Jede Menge Kinder, zahlreiche Frauen und einige Männer nehmen uns freudestrahlend in Empfang. "Die Österreicher sind da", spricht es sich wie ein Lauffeuer in der Siedlung herum. Immer mehr Menschen kommen zur Wasserausgabestelle. "Wann kommt ihr zurück?", fragen sie in ihrer Landessprache und strahlen als wir antworten: "Wir sind morgen wieder da!"

An den Ausgabestellen werden wir freudig empfangen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

An den Ausgabestellen werden wir freudig empfangen.

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