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Jänner 2005

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Probleme mit unserem Hi-Tech-Gerät

22. Jänner 2005 - 

Bundesländer-Geschichte Oberösterreich. Alle anderen waren schon dran. Jetzt sind nur noch die Kameraden ob der Enns ausständig. Unser Plan ist, jeden einzelnen Soldaten des Kontingents zu interviewen und daraus für die einzelnen Medien der Bundesländer eigene Geschichten zu basteln. Bis auf die Oberösterreicher habe ich bereits alle durch. Zum Teil erhielt ich ganz witzige Antworten.

Dann kommt ein Anruf von Oberstleutnant Bacher, der sich in Galle befindet, um Absprachen mit anderen internationalen Hilfsorganisationen zu treffen. Er berichtet von einer Demonstration, eine große Demo der Bevölkerung gegen die Pläne der Regierung für ein striktes Bauverbot. Zukünftig müssen Häuser mindestens 300 Meter vom Ufer des Indischen Ozeans entfernt errichtet werden.

Die Bevölkerung demonstriert

Es soll der Bevölkerung nicht mehr gestattet werden, direkt am Ufer Gebäude jeglicher Art zu bauen. Als wir Galle erreichen, ist die Demo längst vorbei. Wir beschließen, nach Unawatuna Beach weiterzufahren. Ich brauche noch unbedingt ein Sackerl Sand vom ehemaligen Traumsandstrand Sri Lankas. Das ist eine alte Angewohnheit von mir, wenn ich auf Auslandseinsatz bin: Sand oder Erde vom Einsatzort. Ich habe Wüstensand aus Jordanien und aus dem Irak, rote Erde aus Israel, Vulkangestein aus Syrien, Erde aus dem Libanon zuhause. Heute holen wir uns weißen Sand von Unawatuna.

Auf dem Rückweg ein kurzer Stopp bei einer Familie, die alles verloren hat und jetzt in einem Zelt vom UNO-Flüchtlingshilfswerk haust. Meine Lebensgefährtin Helga hat mir ihren Sommerschlafsack mitgegeben, mit dem strikten Auftrag, diesen an einen Bedürftigen weiterzugeben. Mit leuchtenden Augen wird der Schlafsack vom Familienvater der kinderreichen Familie entgegengenommen. Es folgen zwei Trainingsanzüge von mir, zwei Sporthosen und ein paar weitere Utensilien des täglichen Gebrauchs, wie meine Dosen mit Waschpulver aus Österreich.

Major Markus Bock und sein Logistikteam haben eine Waschmaschine und einen Trockner für unser Kontingent organisiert. Bock ist Wirklich ein Organisationsgenie! Jetzt stehen besagte Waschmaschine und der Trockner mitten im Urwald und sind nahezu rund um die Uhr in Betrieb. Ich kann daher meine Waschmitteldosen leicht entbehren und übergebe sie jenen, die sie nötiger haben als ich.

Ein aufgeregter Motorradfahrer

Weiter geht die Fahrt Richtung "Elephant Lodge" am Hyare-See. Plötzlich sehen wir ein entgegenkommendes Motorrad, dessen Fahrer uns aufgeregt zuwinkt. Wir stoppen. Benötigt er unsere Hilfe?

Der Mann in Zivil läuft auf uns zu, nimmt die militärische Grundstellung ein, salutiert, ergreift meine Hand mit seinen beiden knochigen Händen und hört gar nicht mehr auf, diese zu schütteln. Er stellt sich als Captain der singhalesischen Streitkräfte vor und bedankt sich überschwänglich für die Hilfe Österreichs.

Die Straße ist ziemlich belebt, zahlreiche Leute passieren uns oder bleiben interessiert stehen. Mir ist das Ganze fast schon peinlich. Gerade, dass er mich nicht vor lauter Freude aus dem Pinzgauer zerrt.

Endlich, Minuten später lässt er uns ziehen. Dreht sich nochmals nach uns um und läuft dabei fast in einen Tuk-Tuk. Tuk-Tuk heißen die dreirädrigen Taxis, die hier zu dutzenden durch die Straßen flitzen.

Zurück im Lager

Eine halbe Stunde später sind wir wieder im Lager. Ich melde unser Team zurück. Jetzt gilt es für morgen die Presseauswertung fertig zu stellen und mich auf mein virtuelles Tagebuch zu stürzen. Auch eine Presseaussendung für Wien sollte ich noch schreiben.

Eine böse Überraschung: Mein Laptop hat den Geist aufgegeben, rührt sich nicht mehr. Er gibt lediglich einen undefinierbaren Piepston von sich. Auch unser Satellitenanschluss spinnt von Tag zu Tag mehr. Die Feuchtigkeit fordert ihren Tribut. Unser Hi-Tech-Gerät beginnt sich schön langsam von uns zu verabschieden. Gestern haben wir sechs Stunden verzweifelt versucht, eine Meldung abzusetzen. Mal schauen, ob wir heute mehr Erfolg haben...

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