Die Spirale der Gewalt beginnt sich zu drehen
Im März 2004 brannten im Kosovo zahlreiche Klöster und Kirchen. Ähnliche Bilder könnten in "Mainland" schon bald zur Realität werden, wenn die multinationale Friedenstruppe die derzeit brisante Situation nicht demnächst in den Griff bekommt. Eines aber ist bereits jetzt Faktum: Die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung und der Widerstand gegen die internationale Militärpräsenz wird zunehmend stärker.
Unruhen fordern erste Opfer
Die zunehmenden Unruhen forderten bereits die ersten Opfer in der Zivilbevölkerung. In Angererdorf brannten mehrere Hauser bis auf die Grundmauern ab. Rund 73 Personen, vorwiegend Frauen und Kinder, waren hier untergebracht. Davon erlitten drei Personen Verletzungen unbestimmten Grades. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Offizielle der Vereinten Nationen haben bereits rasche Hilfe zugesichert.
Waffenfund bei Hausdurchsuchung
Bei einer Hausdurchsuchung in Reisenberg wurden insgesamt 14 verschiedenste Hand- und Faustwaffen, mehrere Kisten Munition, einige Handgranaten und Minen sowie Sprengstoff sichergestellt. Durchsucht wurde ein Verbindungsbüro, das die "Mainland-Police" gemeinsam mit der "Mainland-Army" betreibt. Dieses Büro ist eine der Kontaktstellen der internationalen MFOR-Truppen zu den lokalen Behörden.
Im Zuge dieser Schwerpunktaktion wurden allerdings mehrere Waffen und Kampfmittel versteckt aufgefunden. Zudem mussten die Soldaten zwei Sprengfallen entschärfen, die sie im Gebäudeinneren ausmachten. Die beiden Behördenvertreter zeigten sich jedoch nur zu Beginn der Aktion kooperativ, sodass der Verdacht eines illegalen Waffenlagers und der Korruption nahe lag. Sie wurden festgenommen. Ob die MFOR-Truppen den Tipp von einem Informanten bekommen haben ist noch unklar.
Erste Schüsse gefallen - Nervosität der Soldaten steigt
Abneigung und Feindseligkeiten gegen die internationale Militärpräsenz werden in "Mainland" allerorts größer. Vor der Campeinfahrt in Götzendorf kam es zu einer größeren Menschenansammlung, die lautstark den Abzug der multinationalen Truppen forderten. In Zwölfaxing hingegen sind die ersten Schüsse auf die Soldaten gefallen. Aus einem vorbeifahrenden Zivilfahrzeug heraus wurde die Campwache beschossen, anschließend flüchteten die Täter. Verletzt wurde dabei niemand.
Unbekannte übergaben Wachsoldaten des "Camp Benedek" in Bruckneudorf einen Sprengkörper und verschwanden. Laut ihren Angaben haben sie das explosive Paket kurz zuvor aufgefunden. Dabei handelt es sich um eine selbst gebastelte Bombe mit rund vier Kilogramm Gewicht. Experten des Entminungsdienstes konnten den Sprengsatz entschärfen.