Diplomatie als Handwerkszeug der Soldaten
Sabatenreith. Um für den Auslandseinsatz gerüstet zu sein, üben Österreichs Soldaten nicht nur den Dienst an verschiedensten Geräten und Waffen, auch die richtigen Umgangsformen mit den jeweiligen Konfliktparteien wollen gelernt sein. Dass es bei manchen Einsätzen schon eines diplomatischen Hochseilaktes bedarf, um eine Eskalation zu vermeiden, demonstrierten Verbände der Task Force 1 bei der Übung "Handwerk 05" im Waldviertel.
Einheiten des Panzerbataillons 10 aus Spratzern bei St. Pölten und des Jägerbataillons 24 aus Lienz (Osttirol) unter Führung von Oberleutnant Max Löwenthal waren im Rahmen der Übung der 4. Panzergrenadierbrigade zum Schutz eines gedachten Klosters im kleinen Örtchen Sabatenreith eingeteilt. Die Spannungen zwischen zwei verschiedenen Ethnien, auf denen das Übungsszenario basiert, entluden sich bei diesem Einsatz kurzerhand in einer Demonstration.
Die Friedens-Soldaten standen Beschimpfungen und Krawallen gegenüber. Weder die riesigen Leopard 2 Kampfpanzer noch die bewaffneten Schutztruppen bewegten die Demonstranten, gespielt von Offiziersanwärtern der Militärakademie, zum Abzug. In der Diplomatie lag der Schlüssel zum Erfolg: Nach Verhandlungen der Task Force 1, einer speziell für Auslandseinsätze zusammengestellten Truppe, mit den Demonstranten beruhigte sich die Lage sichtlich.
Mit dieser Übung bewiesen die übenden Soldaten eindrucksvoll, dass auch die Diplomatie ein wesentliches Handwerkszeug im Kampf für den Frieden ist.