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"Checkpoint Charlie" in Karlstein

20. April 2005 - 

Karlstein ,Waldviertel - Man glaubt sich in vergangene Zeiten, an die Grenze zu Ostberlin zurückversetzt. Im Zuge der Verbandsübung "Handwerk 05" werden weitläufige Planquadrataktionen mit dem treffenden Codenamen "Sudden Freeze" trainiert. Bei diesen Planquadraten rund um die Zufahrtswege einer Ortschaft, in geschilderten Fall rund um das 700 Einwohner zählende Dorf Karlstein, werden temporäre Checkpoints errichtet und betrieben, um Fahrzeuge und Zivilbevölkerung auf illegale Waffen zu durchsuchen, aber auch um steckbrieflich gesuchte Verbrecher dingfest zu machen.

Der temporäre Checkpoint mit dem Namen "Charlie 1" wird auf einer Zufahrtsstrasse südöstlich des Dorfes aufgebaut. Ein Halbzug des Panzerartilleriebataillons 9 aus Baden errichtet den Checkpoint mit 20 Mann und drei Geländefahrzeugen "Pinzgauer". Zwei Maschinengewehre 74 und ein überschweres Maschinengewehr 12,7 mm sichern diesen Checkpoint vor bösen Überraschungen.

Plötzlich unterbricht eine Funkmeldung an den Checkpoint-Kommandanten die noch vorherrschende Stille. Vom vorgeschobenen Sicherungsposten wird die Anfahrt eines zivilen Transporters gemeldet. Es kommt Bewegung in den Halbzug. Die Waffen werden noch einmal überprüft und Funkmeldungen dröhnen aus den Lautsprechern. Der zivile Wagen wird angehalten, die drei Insassen zum Aussteigen aufgefordert.

Dabei werden sie von den Sicherungsposten nicht aus den Augen gelassen. "Ausweise ablegen, mit dem Durchsuchen von Personen und Auto beginnen" - so das militärisch kurz gehaltene Kommando des Checkpoint-Kommandanten. Bei der Kontrolle der Ausweise zeigt der Sicherungsposten auf die mitgeführte "arrest target list", auf der steckbriefliche Verbrecher aufgelistet sind.

Nach Rücksprachen mit dem übergeordneten Kommando stellt sich jedoch heraus, dass die verdächtige Person nicht zum gesuchten Personenkreis zählt. Ein hörbares Aufatmen geht durch die Sicherungscrew. Mit einem Spiegel wird auch die Unterseite des Personenwagens abgesucht. Es werden jedoch keine Waffen oder sonstige illegale Gegenstände gefunden. Die Erleichterung nach Beendigung der Überprüfung ist auch den Insassen des Wagens anzusehen.

Schnell begeben sie sich zu ihrem Fahrzeug und nach einem klaren "Weg frei" dürfen sie ihren Weg fortsetzen. Ähnliche Szenarien bei temporären Checkpoints gehören zu den Standardaufgaben unserer Soldaten bei internationalen Einsätzen, wie sie tagtäglich im Kosovo Wirklichkeit sind. Und nicht immer gehen solche Aktionen so glimpflich aus wie diese. Deshalb muss jedes Szenario und jede Eventualität bei Übungen wie der "Handwerk 05" trainiert werden, um unseren Soldaten die größtmögliche Sicherheit, aber auch die Professionalität zu geben, die wir in kommenden internationalen Einsätzen dringend benötigen.

Die Insassen eines Fahrzeuges werden zum Aussteigen aufgefordert ... (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Insassen eines Fahrzeuges werden zum Aussteigen aufgefordert ...

... und nach Waffen durchsucht. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

... und nach Waffen durchsucht.

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