Brückenschlag in Kriessern
Als "kleinen Event, aber großen Schritt in Richtung eines vereinten Europa" bezeichnete am Dienstag Nachmittag der Kommandant des Streitkräfte-Führungskommandos in Graz, Generalleutnant Mag. Günter Höfler bei einem Besuch in der Einsatzentrale des Militärkommandos Vorarlberg den Bau der Brücke über den Binnenkanal in Kriessern in der Schweiz. Denn: "Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass österreichische Pioniere in der Schweiz eine Brücke errichten".
Höfler vertrat dabei die Ansicht, dass heute Katastrophen - und nicht nur in Grenznähe, wie Galtür gezeigt hatte - auch multilateral zu bewältigen seien.
Wichtige Brücke beschädigt
Die Übungsannahme hatte vorgesehen, dass bei Kriessern eine wichtige Brücke über den Binnenkanal durch das Erdbeben beschädigt wurde. Da sämtliche eigenen Kräfte der Schweizer bereits im Einsatz waren, wurde durch die Kantonsregierung St. Gallen ein Ansuchen um Abstellung von Fachkräften für den Bau einer Behelfsbrücke an die Vorarlberger Landesregierung gestellt. Diese wiederum ersuchte das Militärkommado Vorarlberg um Assistenzleistng des österreichischen Bundesheeres.
Die Pionierbrücke 2000 kommt zum Einsatz
Daraufhin kam eine Pionierbrücke 2000 mit einer Spannweite bis zu 40 Meter zum Einsatz. Ihre Tragfähigkeit liegt bei 110 Tonnen, was dem Gewicht zweier Kampfpanzer entspricht. Nach den vorbereitenden Arbeiten, wie Vermessung usw., kann diese Brücke, die aus genormten Bauteilen besteht, in einer eigentlichen Bauzeit von nur zwei Stunden durch zehn Mann errichtet werden. Die Brücke wurde durch vier Transport-Lkw zum Einsatzort transportiert. Dazu kam noch ein Verlegefahrzeug.
Der Aufbau, der durch Soldaten des Pionerbataillons 2 in Salzburg erfolgte, stieß auf grosses Interesse der Bevölkerung sowie der österreichischen und Schweizer Medien. Dem Ereignis wohnten ranghohe Vertreter von Militär und Politik aus Österreich und der Schweiz bei.