Übungsannahme: Erdbeben legte Telefone lahm
Im Morgengrauen erschütterte ein mittleres Erdbeben Allentsteig und Steinbach. Dabei wurde die gesamte Infrastruktur wie Straßen und Kommunikationseinrichtungen der Region zerstört. Die Landeswarnzentrale löste für die betroffene Gegend Katastrophenalarm aus. Ein glücklicher Umstand ermöglichte es, dass die 3. Panzergrenadierbrigade zur selben Zeit ihre Übung KOMBATT072 in der betroffenen Gegend abhielt. So staden in kürzester Zeit fast 1.000 helfende Hände zur Verfügung, um die Situation wieder zu normalisieren.
"Black Hawk" transportiert Sendemast
Um die Probleme mit der Kommunikation wiederherzustellen, wurde von der Landeswarnzentrale ein mobiler Sendemast der mobilkom austria AG angefordert. In kürzester Zeit wurde ein Technikerteam samt Ausrüstung aus Wien in das Katastrophengebiet entsandt. Die Installation des Senders bedurfte allerdings einer Kooperation von mehreren Organisationen: Sämtliche Wege zu einem möglichen Aufstellungsort waren zerstört, daher dachte die Einsatzleitung an eine Verlastung mit "Black Hawk"-Hubschraubern des Bundesheeres. Außerdem rechneten die Verantwortlichen mit eventuellen Nachbeben und wollten sich deshalb nicht auf eine Richtfunkverbindung fixieren, sondern die Möglichkeit der Übermittlung über Satellit nutzen. Für diese Funktion wurden Techniker der Telekom benötigt.
Sender geht in Betrieb
Vorort wurden die Maßnahmen der mobilkom zur Verlastung des Containers samt Sendeeinrichtung durchgeführt. Piloten und Techniker führten letzte koordinierende Gespräche, ein Erkundungsflug half bei der Fixierung des Aufstellungsortes des Containers. Um 15 Uhr wurde es dann ernst: Der "Black Hawk" spannte die Seile und kurz danach flog der Hubschrauber mit dem Container in Richtung Zielposition. Nach eineinhalbstündiger Aufbauarbeit konnte der Sender in Betrieb gehen. Die Kooperation zwischen mobilkom, Telekom und Bundesheer erfolgte rasch, unkompliziert und effizient.
Der mobile Sendemast der mobilkom austria AG:
Bei dem Szenario handelte es sich glücklicherweise um eine Übung, um die Einsatzbereitschaft der beteiligten Organisationen zu testen und die Zusammenarbeit noch zu verfeinern. Die funktionierende Kooperation wurde schon mehrmals bei Katastrophen, wie etwa beim Hochwasser rund um Krems und entlang der March, unter Beweis gestellt.
Der mobile Sendemast der mobilkom austria AG:
- Gewicht: 4.000 kg
- Benützung: bei Großevents und Katastrophen
- Verbindungsmöglichkeit: Richtfunk- oder Satellitenverbindung
- Reichweite: ca. 35 km
- Abdeckung: für ca. 15.000 Einwohner oder 128 Telefonate gleichzeitig
- Einsatzbereit: innerhalb zwei Stunden ohne Transportweg.