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Fürst Skanderbeg: Ein Held Albaniens

10. Oktober 2007 - 

Die Heimstätte der Übungsserie "Cooperative Longbow/Lancer 2007" befindet sich in der Skanderbeg-Kaserne in Tirana. Doch wer war Skanderbeg, der Namensgeber für diese Kaserne der albanischen Armee?

Albanischer Fürst

Gjergj Kastrioti (deutsch: Georg Kastriota), genannt Skanderbeg, lebte von 1405 bis 1468 und war ein albanischer Fürst. Berühmt wurde er durch die Verteidigung Albaniens gegen die Osmanen, die Albaner verehren ihn seither als Nationalhelden.

Als Geisel am Hof des Sultans

Skanderbegs Vater führte ab 1407 beinahe ständig Krieg gegen die Türken. 1415 und nochmals 1423 wurde der junge Gjergj nach einer Niederlage des Vaters mit drei Brüdern als Geisel an den Hof des Sultans nach Adrianopel geschickt, wo er als Angehöriger des Pagenkorps zum Islam übertrat und den türkischen Namen Iskender erhielt (daher sein Beiname Skanderbeg).

Die Festung Kruja

1438 wurde er von Murad II. als Beg und Wali von Misia, Skuria und Jonima (Hauptort Kruja) ins heimatliche Albanien gesandt. Als im November 1443 die Ungarn über die Türken siegten, verließ Skanderbeg mit den ihm unterstellten Albanern das Heer des Sultans. Er bemächtigte sich am 27. November 1443 der Festung Kruja und fiel am folgenden Tag offen vom Sultan ab.

Krieg gegen die Osmanen

1444 gründete er die Liga von Lezha als Verteidigungsbündnis gegen die Türken. Mit dieser Allianz führte Skanderbeg 18 Jahre lang erfolgreich Krieg gegen die Osmanen, denen es nicht gelang, sich dauerhaft in Nord- und Mittelalbanien festzusetzen. Bis zu seinem Tod 1468 verteidigte Skanderbeg von der Festung Kruja aus Albanien gegen das Osmanische Reich. Seine Schwester Mamica half ihm bei dabei. Sie starb später im Kampf gegen die Türken.

Keine Unterstützung aus Europa

Die Osmanen versuchten wiederholt, mit riesigen Heeren die Macht Skanderbegs zu brechen. So belagerten sie Kruja mehrmals, ohne die Festung einnehmen zu können. Die albanischen Truppen waren jedoch zu schwach um die Türken vollständig zu vertreiben, und auch die erhoffte Unterstützung von anderen europäischen Herrschern blieb aus.

Thema zahlreicher Bücher und Dramen

Skanderbeg wurde nach seinem natürlichen Tod im Januar 1468 in einer Kirche im nordalbanischen Lezha begraben. Schon zu Lebzeiten war er in ganz Europa berühmt. Der Papst bezeichnete ihn als Athleta Christi. Sein erfolgreicher Kampf gegen die Osmanen brachte ihm nicht nur den Status als Nationalheld Albaniens ein, sondern machte ihn auch zum Thema zahlreicher Bücher und Dramen; viele davon wurden erst einige hundert Jahre nach seinem Tod verfasst. Skanderbeg ist auch Titelheld einer Oper von Vivaldi.

Erinnerungen an Skanderbeg

In Tirana und Prishtina sind die zentralen Plätze nach ihm benannt und mit Skanderbeg-Reiterstatuen geschmückt. Auch in Rom gibt es einen Skanderbeg-Platz. Es gibt keine bildlichen Darstellungen, die Skanderbegs wirkliches Aussehen zu Lebzeiten zeigen. Skanderbegs Helm und Schwert kann man aber im Kunsthistorischen Museum in Wien besichtigen.

Die mächtige Statue Skanderbegs inmitten des Zentrums von Tirana. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die mächtige Statue Skanderbegs inmitten des Zentrums von Tirana.

Am Eingang der Militäruniversität Tirana erinnert ein Schild an den Helden. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Am Eingang der Militäruniversität Tirana erinnert ein Schild an den Helden.

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