Die Jobs der Österreicher fern der taktischen Kompanie
19 Kameraden sind Teil der multinationalen B-Coy. Was aber machen die restlichen acht Österreicher? Vom Kontingentskommandanten bis hin zum Sanitätsunteroffizier sind Österreicher in den unterschiedlichsten Abteilungen der Großübung "Cooperative Lancer 2007" vertreten.
Medical Chief und Sanitätsunteroffizier
Majorarzt Dr. Andreas Kaltenbrunner vom Kommando Einsatzunterstützung ist, wie auch schon bei der Brigadeübung "Cooperative Longbow", in der Übungsleitung für die realmedizinische Versorgung verantwortlich. Der Job hat die NATO-Bezeichnung "Medical Chief" und beinhaltet die Obhut medizinischer, hygienischer und den Umweltschutz betreffender Belange. Ein Sanitätshubschrauber, drei Ambulanzen, das Medical Center des Gastgeberlandes, ein britisches Feldlazarett sowie die von den Kanadiern durchgeführten hygienischen Präventivmaßnahmen fallen in seinen Verantwortungsbereich. Der Medical Chief hat direkten Zugriff auf das Militärspital in Tirana und muss darauf achten, dass die gesamte Sanitätsversorgung den NATO-Standards entspricht. Der Sanitätsunteroffizier Stabswachtmeister Robert Baumer von der Sanitätsschule in Stammersdorf ist ebenfalls in der NATO-Realversorgung tätig, kümmert sich aber auf Anfrage verstärkt um das österreichische Kontingent.
Chief Evaluation und Betreuungsunteroffizier
Der Kontingentskommandant Major Matthias Lampl kümmert sich gemeinsam mit dem Betreuungsunteroffizier Vizeleutnant Leo Wegscheider um unsere Soldaten. Sein NATO-Job während der Übung ist es jedoch, die drei multinationalen Kompanien auf die NATO-Standards zu evaluieren. Dies erfolgt durch so genannte Reports, die gesammelt und ausgewertet werden, um die Qualität von NATO-PfP-MD-Übungen für die Zukunft verbessern zu können.
Chief Roleplayer
Major Ernst Orter von der 7. Jägerbrigade bekleidet den NATO-Job "Chief Roleplayer" in der Übungsleitung - in Österreich wird der Begriff "Feinddarsteller" verwendet. Er organisiert das aus insgesamt 120 Mann und zwei Frauen des albanischen Jagdkommmandos bestehende Personal für die "Einlagen" bei den Stationen mit vier Zugskommandanten. Sein Fuhrpark in Zall Herr umfasst fünf Lastkraftwagen und vier Jeeps. Die Ausbilder der Stationen fordern mit "Requests" Feinddarstellungen an. Die wohl größte Herausforderung ist die Koordination aller Roleplayer während der Phase 3, also der durchgehenden Gefechtsübung als eigentliches Highlight der "Cooperative Lancer".
Instructor und Assistent
Hauptmann Christian Luipersbeck und Vizeleutnant Adolf Gallbrunner sind gemeinsam mit schweizerischen Kameraden bei der Station Checkpoint tätig. Sie bilden die 200 Soldaten in den Themen "Personen- und Fahrzeugkontrolle" für die Gefechtsübung aus; während der Übung selbst werden sie als Schiedsrichter in die Evaluation eingebunden und greifen nur mehr ein, wenn es grobe Mängel gibt oder wenn gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen wird. Das Vermitteln von angepasstem Verhalten in Peace Support Operations entgegen früherer konventioneller Kriegsszenarien ist dabei die größte Herausforderung - Rules of Engagement unabdingbar.
Head Production
Major Michael Mayerböck von der Redaktion TRUPPENDIENST ist im NATO-Media- and Information Center als Produktionsleiter tätig. Vom Canadian Combat Camera Team werden Videos erstellt, ein dänischer Webmaster kümmert sich um die NATO-Übungshomepage. Der Head Production selbst produziert zwei Übungszeitungen und kümmert sich um die externe und interne Kommunikation.