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Harte Nüsse für die MFOR

23. April 2008 - 

"Aaah MFOR, gut Freund, geben Essen und Medizin für Kinder" oder "MFOR raus!" aber auch "Du haben Alkohol und Zigaretten, ich geben Information", Phrasen, die die Soldaten auf Seiten der internationalen Friedenstruppe bei der "Pacemaker 08" beinahe täglich zu hören bekamen. Egal in welchen Winkel der entmilitarisierten Zone sie ihren Fuß hinsetzten, ein leichtes Leben hatten sie nirgends. Und dafür sorgten ganz gezielt rund 350 schlitzohrige, mit allen Wassern gewaschene Typen, denen die Sache obendrein noch mächtig Spaß machte: Die "Roleplayer".

Hollywoodreife Leistung

Von der anderen Seite aus zuzuschauen, wie sich die "armen Kerle der MFOR mit uns abmühen mussten", sei mal ganz interessant gewesen, erzählten einige Roleplayer mit breitem Grinsen. "Waren sie ‚gut Freund‘ zu uns, waren wir auch freundlich zu ihnen", so die fast perfekten Schauspieler, die meist den "nächsten Trumpf bereits im Ärmel" hatten, wenn die MFOR nicht so tat, wie sie´s gerne wollten. Wenn also eine "Schnorr-Aktion" nicht zum gewünschten Ergebnis führte, konnte es durchaus sein, dass eine ursprünglich entspannte Stimmung mit Schimpftiraden endete. Je nach dem, was im Drehbuch für die jeweilige Situation vorgesehen war.

Aber nicht nur einfache Dorfbewohner mussten gemimt werden. In gekonnter Hollywood-Manier stellten sie die unterschiedlichsten Situationen dar, die für Soldaten bei einem friedensunterstützenden Einsatz durchwegs zur Realität werden könnten: Vom Zivilisten, der Minen findet, über "Local Worker", Anhänger radikaler Gruppierungen, Waffenschieber bis hin zu gesuchten Verbrechern und gewaltbereiten Demonstranten. Als Darsteller fungierten dabei zum überwiegenden Teil Berufssoldaten.

Jägerbataillon 25 am Regiepult

In Szene gesetzt wurden die einzelnen Aktionen der Roleplayer direkt vom Gefechtsstand der 7. Jägerbrigade im Lager Kaufholz: Von der Einlagensteuerung. Unter dem Kommando des Jägerbataillon 25 aus Klagenfurt und der Regie von Oberstleutnant Fritz Jessenitschnig, quasi dem Steven Spielberg der "Pacemaker 08", gaben die rund 350 Roleplayer der MFOR so manche harte Nuss zu knacken. Unterstützung bekamen die 25er dabei von einer Kompanie des Rieder Panzergrenadierbataillons 13 und der Lehrkompanie vom Stabsbataillon 7 aus Bleiburg.

Die 25er kennen übrigens beide Seiten: Bei der "Dispute" im Jahr 2005 war es das Kommando der Kärntner Luftlandesoldaten, das von den kritischen Augen der NATO-Evaluierer genauer unter die Lupe genommen worden ist.

"Toll gemacht!" - Lob von MFOR

Anerkennende Worte für die Leistungen der Roleplayer fanden auch die vermeintlichen Besatzer, die MFOR-Soldaten. Die wirklich realitätsnahe Darstellung der einzelnen Situationen sei fordernd gewesen und habe immense Aufmerksamkeit verlangt. "Wenn du gedacht hast, jetzt ist die Sache eingetütet, dann hatten die sicher noch eine Überraschung auf Lager, die meist nicht so angenehm war", erklärte eine MFOR-Patrouille kurz vor Heinreichs. Viele Roleplayer würden zudem ihre bereits gemachten Auslandserfahrungen mit einbringen, fügte ein Checkpoint-Kommandant hinzu.

Kreativität war bei den Transparenten gefragt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Kreativität war bei den Transparenten gefragt.

Durch Schutzbekleidung gewappnet werden die Szenen realitätsnah gespielt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Durch Schutzbekleidung gewappnet werden die Szenen realitätsnah gespielt.

Oft eskaliert die Situation gemäß Drehbuch. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Oft eskaliert die Situation gemäß Drehbuch.

Auch das eingesetzte Tränengas hält die Roleplayer nicht ab. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Auch das eingesetzte Tränengas hält die Roleplayer nicht ab.

Die als Roleplayer eingesetzten Soldaten spielen authentisch. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die als Roleplayer eingesetzten Soldaten spielen authentisch.

Ein Rollenspieler stellt ein Unfallopfer dar. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ein Rollenspieler stellt ein Unfallopfer dar.

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