S-70 "Black Hawk": Die Lastentiere des Bundesheeres
Die Lawinenkatastrophe von Galtür (1999) offenbarte den Mangel an Transport-Möglichkeiten für die Evakuierung von Personen beim Österreichischen Bundesheer. Abhilfe wurde mit einem der modernsten Transporthubschrauber der Welt, dem S-70 "Black Hawk", geschaffen. Bis zu vier Tonnen Innen- bzw. Außenlasten kann der Helikopter befördern, 18 Personen oder 16 Soldaten mit Ausrüstung finden Platz.
Außenlast
Container, Granatwerfer und Feuerlöschkübel können genauso transportiert werden wie Lasten bis zu 4.000 Kilogramm, die in ein Netz unterhalb des Hubschraubers passen. Für die Bergung von verletzten Personen im unwegsamen Gelände steht eine Rettungswinde zur Verfügung. Soldaten des Jagdkommandos nutzen diese Seilwinde auch für Spezialeinsätze.
Sonderaufträge
Seit Paula, Cyrill und Emma über Österreich gefegt sind und zahlreiche Bäume geknickt haben, hat sich das Aufgabenspektrum für die "Black Hawk"-Piloten erweitert. Mittels eines 30 oder 50 Meter langen Seiles, befestigt am Außenlasthaken, werden Baumstämme abtransportiert.
"Die Schwierigkeit dabei ist die punktgenaue Einweisung an das Transportobjekt, da der Pilot vier Meter vor der Außenlasthaken-Luke sitzt, über keine Spiegel verfügt und daher auf die exakte Einweisung durch ein Crewmitglied angewiesen ist", so Major Michael Doppler, Pilot jenes "Black Hawk", der die Baumstämme für die "Schutz & Hilfe"-Vorführung bei AirPower09 in den Fliegerhorst Hinterstoisser flog.
Schnellstraßensperre
Für den Transport der 2,5 Tonnen schweren Baumstämme wurde von Doppler die Flugroute zur Sicherheit so gewählt, dass keine Häuser überflogen wurden. Drei Minuten vor Überfliegen der Murtalschnellstraße wurde über Funk die Polizei verständigt, die für zwei Minuten eine Totalsperre der Straße verfügte.
Damit war garantiert, dass im Falle von Problemen mit der Außenlast keine Gefährdung für die Menschen bestand. Im Rahmen der AirPower09 können nun die Besucher am Samstag und am Sonntag die außergewöhnlichen Leistungen der "Black Hawks" und ihrer Piloten im Katastrophenfall bewundern.