Evakuierung im Zeitraffer
Der Einsatz erinnert an den Vorspann eines James-Bond-Filmes: Fernaufklärer springen von einem Flugzeug ab, steuern ihre Paragleiter in das Zielgebiet und erkunden einen Flughafen. Wenig später setzt eine Maschine Dutzende von Fallschirmspringern ab, die Terminals und Rollfeld in einer Blitzaktion einnehmen.
Raus aus dem Krisengebiet
Dann landen die Transportflugzeuge. Bedrängte Zivilisten werden von den Soldaten zu den Maschinen geleitet und aus dem Krisengebiet ausgeflogen - eine Evakuierungsaktion im Zeitraffer. Nach diesem Drehbuch sorgen das Jagdkommando, das Jägerbataillon 25 und die Luftstreitkräfte für einen Höhepunkt bei der AirPower09.
Fallschirmspringen mit 40 kg Gepäck
Das Szenario: Zwei Nachbarstaaten sind in einen Konflikt verwickelt, erlauben es aber Österreich, seine Staatsbürger auszufliegen. Bei der spektakulären Übung werden 50 Soldaten im Massenabsprung abgesetzt - mit Waffe, Ausrüstung und Gepäck.
"Das sind 20, 25 Kilogramm. Die Fernspäher springen mit dem Großgepäck ab. Die haben bis zu 40 Kilogramm Wasser, Verpflegung, Ausrüstung und Munition mit. Dazu kommt noch die Bewaffnung. Das geht gerade noch", schildert Major Davy Lambach vom Jagdkommando, dem für Evakuierungen verantwortlichen Verband.
Pläne liegen bereit
Die Experten des Bundesheeres arbeiten seit einigen Jahren an konkreten Plänen, um im Ernstfall für Evakuierungen gerüstet zu sein. Für besonders gefährdete Länder werden Evakuierungspläne erstellt. Im möglichen Krisenland werden die Sicherheitslage erfasst und die Basisdaten erhoben: Wie viele Urlauber aus Österreich gibt es durchschnittlich? Wie viele Auslandsösterreicher und Botschaftsangehörige gibt es und wo wohnen diese Personen?
"Die Kunst besteht darin, einer Evakuierungsoperation zuvorzukommen. Wenn man die Krise so früh erkennt, dass alle Ausreisewilligen das Land möglichst normal verlassen können, dann bleiben eigentlich nur die Botschaftsangehörigen übrig, und das kann man mit relativ geringem Aufwand abarbeiten", schildert der Experte.