Von der Übung in den Hochwassereinsatz
Es erinnert an die Situation bei der MilAk-Übung im Jahr 1991 in Kärnten: Damals wurden Teile der Übungstruppen an die slowenische Grenze in Marsch gesetzt, um ein Übergreifen des Bürgerkrieges im Nachbarland auf Österreich zu verhindern. Auch aus der KOMBATT 094 wurden nun Truppen für den Hochwassereinsatz abgezogen. Diesmal wurde aber nicht Munition ausgegeben, sondern Schaufeln und Sandsäcke.
Erste Assistenzleistungen für den Bezirk Krems
Die Lagemeldungen vom Mittwoch waren so genannte "Reallagen" und betrafen Orte weit außerhalb des Übungsgebietes: Enns, Ybbs, Erlauf und Donau. Das Militärkommando Niederösterreich hatte bereits erste Einheiten für einen allfälligen Einsatz alarmiert. Die erste Assistenzanforderung kam von der Stadtgemeinde Krems. Wegen der zu erwartenden Überflutungen wurde ein Sanitäts-Pinzgauer für den zivilen Krankentransport angefordert.
Lagebeurteilung und Umgliederung für den Einsatz
Dem Brigadekommandaten und Übungsleiter, Brigadier Anton Wessely, war klar, dass auch bei der 3. Panzergrenadierbrigade bald Hilferufe einlangen würden. Er bildete ein Hochwasser-Stabsteam, das nicht nur die aktuelle Lage verfolgte, sondern auch geeignete Teile der Übungstruppe für einen Einsatz bereit machte.
Eine erste Bestandsaufnahme ergab, dass folgende Truppen und Gerät ohne Zeitverlust eingesetzt werden könnten:
- 1 Pionierbaukompanie,
- 1 Pionierkompanie des Militärkommandos Niederösterreich,
- 1 Nachschub-, Transport und Instandsetzungskompanie,
- 1 ABC-Abwehrkompanie.
Außerdem stehen Aufklärer, Panzersoldaten und Infanteristen zur Verfügung, die eine Gesamtstärke von 920 Mann ausmachen. An Spezialgerät stehen mehrere Pioniermaschinen, Bergepanzer, Tiefladesysteme, Faltstraßen, Kipper, sLKW, Lkw und sechs Hubschrauber zur Verfügung.
Hilfeleistungen für die Hochwassergebiete
Mittwochnachmittags war es schließlich soweit. Das Pionierbataillon 3 wurde als "Assistenzbataillon Melk/Scheibbs" in den Einsatzraum in Marsch gesetzt. Für den Raum Wiener Neustadt wurde das Panzergrenadierbataillon 35 abgezogen. Die Ausbildungsvorhaben der am Truppenübungsplatz verbliebenen Verbände laufen planmäßig weiter. Falls weitere Assistenz-Anforderungen kommen, sind sie in der Lage, ohne Zeitverlust abzurücken.