Studenten sind fit für UN-Mission bei "EURAD 10"
Rund 70 Studenten aus Innsbruck und Salzburg haben die Vorbereitungen für ihren Einsatz im Rahmen der EURAD10 abgeschlossen. Die Studenten nehmen als Untersuchungskommission der Vereinten Nationen - "UN Fact Finding Mission" - an der Großübung teil. Trainiert wurde am Tiroler Truppenübungsplatz Lizum/Walchen.
Studenten aus Innsbruck und Salzburg trainieren gemeinsam
Die Gruppe besteht aus Studenten der Politikwissenschaft und der Zeitgeschichte sowie aus Absolventen des Lehrgangs "Master of Arts Program in Peace, Development, Security and International Conflict Transformation". Unterstützt wurden die jungen Leute von einem erfahren Trainerteam der 6. Jägerbrigade und vom Militärkommando Tirol unter dem Kommando von Major Bernd Rott.
Ausbildung und praktische Übungen für den Einsatz
Neben den Vorbereitungen für die "UN Fact Finding Mission" wurde ein grundlegendes Vorbereitungstraining für jene Gruppenmitglieder veranstaltet, die im Zuge ihres Studiums nicht mit UN-Missionen konfrontiert sind. Darüber hinaus haben sich die Studenten auch mit dem Thema Nichtregierungsorganisation (NGO) auseinandergesetzt. Dabei wurden Kenntnisse über die Ausgangslage in der Krisenregion, grundlegende Regeln des sicherheitsbezogenen Verhaltens, Kommunikations- und Deeskalationstechniken sowie Erste Hilfe vermittelt. Bei einer praktischen Übung wurde das Team dann zusammengeführt und in seiner Einheit gestärkt.
Einsatz bei der "EURAD 10"
Seit Montag sind die Studenten Teil der Großübung und treten dort als sogenannte "Roleplayer" auf, das sind Menschen, die bei Übungen Opfer bzw. Täter spielen, z. B. Demonstrant, Verletzter oder Terrorist. Andere erledigen journalistische Aufgaben im Zuge der "EURAD 10".
Der Leiter der Politikwissenschaften an der Universität Salzburg, Reinhard Heinisch, sieht diese Übung als "einzigartige Möglichkeit solch ein internationales Szenario realitätsnah zu erleben und dann zu entscheiden, ob man dies auch künftig als NGO machen will". Und hinsichtlich der Berufsentscheidung stellt Thomas Spielbüchler vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck fest, dass man "solch eine Lage nicht im Hörsaal bieten kann". Brigadier Thomas Starlinger, Initiator dieser innovativen Zusammenarbeit, betont, dass "die Interaktion von zivilen Hilfsorganisationen und Militär im Einsatzgebiet bei Weitem effizienter ist, wenn diese vorher geübt wurde und damit die gegenseitigen Verfahren - wie bei einem Musikorchester - besser abgestimmt werden können".