Bundesheer

Übungsszenario: Erdbeben im Raum Wiener Neustadt

22. September 2010 -

Parallel zur friedenserzwingenden Mission der MFOR-Kräfte im Norden von Mainland ereignet sich im Süden ein Erdbeben. Dabei wurde der Raum um Wiener Neustadt schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das ist die Ausgangslage für die 612 ABC-Abwehrsoldaten, unter ihnen zwölf Frauen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.

ABC-Abwehrübungsplatz Tritolwerk

Das Tritolwerk, ein ABC-Abwehrübungsplatz in Wiener Neustadt, bildet die Basis der ABC-Abwehrübung. Ziel des gemeinsamen Trainings ist das Kennenlernen der nationalen Verfahren und ABC-Abwehrgeräte sowie die internationale Zusammenarbeit. Zusätzlich werden zivile Kräfte wie Behörden, Feuerwehren, das Rote Kreuz oder der Arbeiter Samariter Bund in das Geschehen miteingebunden. Geübt werden Zwischenfälle in einem Kernkraftwerk, Störfälle in einem Munitionslager, ein Anschlag mit einer Autobombe sowie das Auffinden eines illegalen Labors, in dem von Terroristen biologische Kampfstoffe hergestellt werden.

Gemeinsame Einsätze erfordern gemeinsames Üben

Der besondere Vorteil an der Zusammenarbeit zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich ist die gemeinsame Sprache und eine mehr als 20-jährige Kooperation der drei Armeen im Bereich der ABC-Abwehr. "Die Kooperation funktioniert nach anfänglichen Schwierigkeiten gut", stellt Oberst Edward-Errol Jaffke von der deutschen Bundeswehr fest.

Hoher Milizanteil

Während die deutschen und österreichischen ABC-Abwehreinheiten nahezu zur Gänze mit Kadersoldaten befüllt sind, besteht das Schweizer Pendant zu 98 Prozent aus Milizsoldaten. Auf Grund der völkerrechtlichen Stellung der Schweiz nehmen die Soldaten nur an der Katastrophenübung im Bereich Wiener Neustadt teil, nicht an der friedenserzwingenden Übung im Waldviertel. Hiezu wäre die Zustimmung des Schweizer Bundesrates nötig.