Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Wehenhemmer im Land des Storches

28. Juni 2011 - 

"Man kann nichts ausschließen", sagt der Adjutant des Gesamtleiters für Sanität, Diplom-Krankenpfleger Günter Mayr. Deshalb habe das Bundesheer medizinische Hilfsgüter in Millionenwert für die AirPower11 bereitgestellt.

Von Sonnenstich bis Raufhandel

Zwischen 450 und 760 Einsätze - abhängig von den Außentemperaturen - verzeichnen die Sanitätsteams pro AirPower. Das reicht vom Sonnenstich über akute epileptische Anfälle bis zum Raufhandel mit Kieferbruch. In einem Gebiet, wo sich so hartnäckig der Storch aufhält, sind auch Wehenhemmer für schwangere Besucherinnen in der Notfallausrüstung notwendig. Und bei der letzten Großveranstaltung vor zwei Jahren mussten drei Buben mit Blinddarmreizung per Hubschrauber ausgeflogen werden.

59 Ärzte im Einsatz

59 Ärzte sind an den beiden Tagen der AirPower11 im Einsatz, 15 davon Militärmediziner. Zu 200 Personen des medizinischen Fachpersonals kommen 100 Soldaten als Verwundetenträger. "Wir haben eine Hilfsfrist von wenigen Minuten", begründet Mayr den großen Aufwand. Als sich 2003 bei einem Fallschirmspringer der Schirm nicht gänzlich öffnete, waren innerhalb von einer Minute vier Notärzte am Einsatzort. Bei der nächsten AirPower war der Springer, der sich bei dem Unfall mehrere Brüche zugezogen hatte, wieder im Einsatz.

Man lerne aus den Erfahrungen der Vergangenheit, sagt Günter Mayr. "Ramstein hat die Welt verändert." Deshalb befinde sich auch das Sanitätszentrum innerhalb der Kaserne und nicht im Gefahrenbereich möglicher Absturzstellen. Vor dem Haus parken acht der zehn Notarztwägen des Bundesheeres - "fahrende Intensivstationen", wie sie Mayr bezeichnet, Allradfahrzeuge mit 160 PS und gefederter Trage.

Sechs Santiätssationen im Zuschauerraum

Insgesamt sechs Sanitätsstationen wurden im Zuschauerraum aufgebaut. Die zentrale Steuerung und die Verbindung zu zivilen Krankenhäusern und Rotem Kreuz sind im Tower untergebracht. Mobile Teams schieben fahrbare Krankentragen mit einem rund 20 Kilogramm schweren Notarztrucksack durch die Menge, um bei Bedarf rasch am Einsatzort zu sein. Drei Medikamentenetuis enthält der Rucksack, Beatmungsgeräte für Säuglinge ebenso wie für Erwachsene. Sonnen- und Insektenschutz führen die ambulanten Mediziner ebenso mit sich wie Kopfwehtabletten und Verbandstoffe.

Noch lagert ein Großteil des Materials in einem riesigen Kasernen-Lehrsaal, angeliefert aus Heeresvorräten in Eisenerz und Wien: Das Ultraschallgerät zur Feststellung von Blutungen ist noch verpackt, Wolldecken stapeln sich in Kartons. Allein 6.000 Gehörschutzpfropfen für die Mitarbeiter liegen bereit, Metallkisten mit Medikamenten, von Augentropfen bis zum 1.800 Euro teuren Herzinfarktpräparat, an die 10.000 Infusionen, 1.000 Ampullen schmerzstillende Mittel. Mit in Teebaumöl getränkten Tücher können 200 schwer Verbrannte versorgt werden.

Ein halbes Jahr lang haben Günter Mayr und seine Leute die medizinischen Vorbereitungen getroffen, acht Wochen lang werden sie nach der AirPower mit der Rückgabe von hoffentlich möglichst viel nicht benötigtem Material beschäftigt sein.

Topausgestattete Notarzt-Hubschrauber vom Typ "Alouette" III. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Topausgestattete Notarzt-Hubschrauber vom Typ "Alouette" III.

Die Sanitätsstellen sind mit modernster medizinischer Ausrüstung versorgt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Sanitätsstellen sind mit modernster medizinischer Ausrüstung versorgt.

Die Notarztwägen sind fahrende Intensivstationen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Notarztwägen sind fahrende Intensivstationen.

Günter Mayr mit dem neuen San-Rucksack. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Günter Mayr mit dem neuen San-Rucksack.

Das vollgefüllte San-Lager vor der AirPower11. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Das vollgefüllte San-Lager vor der AirPower11.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle