Die Stars auf dem Boden
Donnerstag, 11.17 Uhr: Einflug der Antonow AN-2 Maschine aus Westen. Eineinhalb Stunden vorher ist sie in Oberschleißheim bei München gestartet. Der silberne Vogel setzt auf, tuckert, einem landwirtschaftlichen Erntefahrzeug nicht unähnlich, über die Piste und wird zu seinem Standort am Rand des Geschehens gelotst, wo er die nächsten beiden Tage verbringen wird.
Static display
"Static display" heißt das Areal der Freiluftschau von 1:1-Modellen, das seit Dienstag stetig anwächst. Im Moment haben rund 30 Maschinen hier Aufstellung genommen. Bis heute Abend sollen alle Flugzeuge eingetroffen sein: Ein Happen für die Kamera bewährten Fliegerfans, die seit Wochenbeginn auf die einfliegenden Raritäten harren, die man während der AirPower11 selbst ja nicht am Himmel sehen wird.
Doppeldecker aus der ehemaligen DDR
Inzwischen hat das historische Stück seine Parkposition erreicht, die elf "Freunde der Antonow", wie es auf den Rumpf gepinselt steht, klettern aus dem stählernen Bauch.
1975 ist sie in der DDR als Springerabsetzmaschine der "Gesellschaft für Sport und Technik" in Betrieb gegangen. Nach dem Ende der DDR wurde sie einem Springerclub geschenkt, schließlich kaufte sie der deutsche Unternehmer und Pilot Paul Hoffmann.
Stärken und Schwächen des Flugzeugs? "Ich finde nur Stärken", sagt der schnauzbärtige Besitzer und zählt, fast zärtlich, die Vorteile des bejahrten Vogels auf: "Hohe Zuladung von bis zu 200 Tonnen, landen und starten auf 100 Meter, mit 200 Stundenkilometern genauso schnell wie eine Ju und sehr friedlich: Sie verzeiht fast jeden Fehler und ist ganz brav im Flugverhalten."
Ein willkommener Storch
Nachbar der Antonow ist ein ähnlich spektakuläres, aber weit älteres Flugzeug: Eine Douglas DC-2, das erste in Serie gebaute Passagierflugzeug, der Royal Dutch Airlines, die zuvor der US-Navy gehört hatte: Silbern glänzend, mit gerafften Vorhängen hinter den Fenstern, gebaut in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. "Uiver" steht auf ihrer Nasenspitze geschrieben, das niederländische Wort für "Storch", was in diesen Tagen einen besonderen Klang in Zeltweg hat.
Die österreichischen Luftstreitkräfte
Das Bundesheer ist mit mehreren Modellen aus Vergangenheit und Gegenwart vertreten: Eine "Alouette" III steht neben einem wendigen Hubschrauber aus Belgien, eine Saab 105 Ö in Grau und Gelb parkt neben der Propellermaschine Pilatus PC-6.
Dem wuchtigen Rumpf eines S-70 "Black Hawk" Transporthubschraubers wurde eine Agusta Bell 212 zur Seite gestellt, hinter deren Cockpit ein Widderkopf aufgemalt ist.
Seit 1980 fliegt sie in der Staffel des Österreichischen Bundesheeres und ist vielseitig einsetzbar: Für militärische Transportaufgaben ebenso wie für Rettungs- und Katastropheneinsätze oder zur Waldbrandbekämpfung. Bis 240 Stundenkilometer ist der Hubschrauber schnell und kann neben der dreiköpfigen Crew auch noch 12 Passagiere aufnehmen.