Veteranen auf dem Flugfeld
Am zweiten Tag der AirPower11 stürmten die Zuschauer bereits ab 7 Uhr das Gelände. Schon vor Beginn der Flugshow herrschte reger Andrang beim "Staticy Display", also bei den Flugzeugen, die auf dem Boden ausgestellt werden. Dort haben es dem Publikum besonders die Veteranen angetan. Vor dem Draken bei der Luftfahrausstellung bildet sich eine lange Schlange, während der zehnjährige Nicolas Taitl im Cockpit Platz nimmt.
Publikumsmagnet C-130 Hercules
Noch immer ein Publikumsmagnet: Die C-130 "Hercules" des Österreichischen Bundesheeres. "Die 'Hercules' ist ein großer Flieger, das ist wahrscheinlich interessant", vermutet Co-Pilot Hauptmann Gregor Haas. In der Maschine gab es bei der AirPower11 zwar keine Führung, dafür hielt die Crew am Zaun Kontakt mit den Zuschauern. "Jeder Tag bietet eine Überraschung, wir werden häufig eingesetzt, um die Auslandsmissionen zu unterstützen", schildert Haas aus seinem Pilotenalltag. Als 33-Jähriger ist er exakt um zehn Jahre jünger als sein Flieger Baujahr 1968.
Erste Phantom der deutschen Luftwaffe
Ein weiterer Veteran steht unweit der "Hercules": Eine McDonnell F-4 Phantom der deutschen Luftwaffe. "Das war die allererste Maschine, die in Deutschland eingeführt wurde", sagt Pilot Rüdiger Teutrup. Die Maschine mit der Kennung 30/40 ist beim Jagdgeschwader 71 "Richthofen" in Norddeutschland stationiert. Es ist das letzte Geschwader, bei der die Phantom noch im Einsatz ist. Sie wird durch den Eurofighter Typhoon ersetzt. Überwiegt da beim Piloten die Wehmut oder die Vorfreude auf das neue Modell? "Ich sehe es mit einem lachenden und einen weinenden Auge", sagt Rüdiger Teutrup und lacht. "Ich habe mit der Maschine viel erlebt, viele Erfahrungen gesammelt. Es ist schon etwas Besonders, Mitglied der Phantom-Community zu sein. Aber ich freue mich auch schon auf den modernen Eurofighter." Das Flugprogramm der österreichischen Eurofighter bei der AirPower11 findet der Deutsche Pilot großartig: "Die Abfangübung ist klasse inszeniert. Es ist toll, was hier geboten wird."
Erster Strahlenjet der Welt
Überhaupt ist die Bundeswehr mit allem da, was sie zu bieten hat: Neben der Phantom, Eurofighter und ECR-Tornado der Luftwaffe, oder einer Bell UH-1D des Heeres vom Transporthubschrauberregiment 30 in Baden-Württemberg. Pilot ist Hauptmann Alexander Schädlich, er hebt die siebenjährige Maria Kraßer aus Voitsberg ins Cockpit. Die kleine Steirerin ist begeistert. "Cool, aber mein Lieblingsflugzeug ist schwarz-orange" - ein Spielzeugmodell der F-117A Nighthawk, das erste Tarnkappenflugzeug der Welt.
Das erste Strahlenflugzeug der Welt, die Messerschmitt 262, die im Deutschen Reich ab 1943 produziert wurde, zieht bei der AirPower die Massen an. Sogar eine Leistungschau in der Luft wird geboten.
Bei Schädlich hält sich die Begeisterung für Strahlentriebwerke jedoch in Grenzen: "Das Programm bei der AirPower ist etwas jetlastig", feixt der Hubschrauberpilot. "Im Ernst: Das ist eine Klasseorganisation." Toll findet er die Kunstflieger der Frecce Tricolori und die Show mit dem Red-Bull-Hubschrauber. Am 18. September fliegen die Österreicher auf Gegenbesuch zum Transportregiment nach Niederstätten, unter anderem mit der C-130 Hercules.
Mit der "Möwe" auf den Airshows
Nicht ganz so alt wie die Messerschmitt ist die Soko Galeb (Möwe) von Vladimir Bojovic. Der Belgrader ist im Zivilberuf Pilot eines Business-Jets. Die Galeb ist heute in Privatbesitz. Die Galeb war der erste jugoslawische Serienjet und wurde ab 1961 gebaut. Bojovic ist mit seiner Möwe häufig zu Gast bei Flugshows. Was sagt er zur AirPower11? "Großartig. Für mich sind die 'Royal International Air Tattoo' in Fairford und die AirPower die besten Flugshows in Europa."