Bundesheer

Freunde über den Wolken

02. Juli 2011 -

"Alle fünf bis zehn Sekunden müssen wir eine Entscheidung treffen. Jeder von uns hat seinen eigenen Stil." So charakterisiert der Kommandant des Breitling Jet-Teams, Jaques Bothelin, die Besonderheiten seines Teams. "Wir versuchen das Publikum zu unterhalten." Als einen Kompromiss zwischen Pilot und Maschine bezeichnet der Kommandant die Vorführung seiner Mannschaft. Da die Patrouille Suisse mit Kampfjets fliege, könne man nicht deren Manöver ausführen. Er habe sich aber für die Aero L-39 Albatros-Trainer entschieden, weil sie gut aussähen, kostengünstig und beständig seien, sagt Bothelin.

Voller Terminkalender der Franzosen

Wegen eines Einsatzes in der Schweiz ist das Breitling Jet Team nur heute, Samstag, aufgetreten und muss danach wieder in die Schweiz zurück. Kein Wunder, wenn man auf den Terminkalender der Herren im schwarzen Dress blickt: 40 bis 50 Auftritte haben sie im Jahr, zumeist in Europa und, wie Ende dieses Jahres im mittleren Osten. Andere Destinationen sind aus Versicherungsgründen kaum möglich. 1982 tat sich die Crew erstmals zusammen, elf Jahre später begann die Zusammenarbeit mit Breitling als Sponsor.

Größte zivile Jet-Kunstflugstaffel Europas

Das Jet-Team ist die größte zivile Kunstflugstaffel in Europa und weltweit die einzige, die ihre Vorführungen mit Jets bestreitet. Das Kennzeichen der sieben Maschinen beginnt mit "ES" für Estland. Dort sind die in Dijon, Frankreich, stationierten Flugzeuge zugelassen. "Das ist viel Papierkram, Estland machte das am Einfachsten", sagt Bothelin. "Aber wir lassen die Flugzeuge jetzt in Frankreich registrieren. Vielleicht kommen wir zur nächsten AirPower in zwei Jahren schon mit französischem Kennzeichen." Vor zwei Jahren waren die Herren aus Frankreich das erste Mal zu Gast in Zeltweg. "Es ist eine der besten Flugshows in Europa", sagt Kommandant Bothelin. "Die Landschaft und die Organisation sind großartig, Zeltweg gehört wirklich zu meinen Favoriten. Ich würde es sagen, wenn uns etwas stört."

Wings of Storm

Auch bei Krila Oluje, den "Wings of Storm", ist man hochzufrieden: "Das ist ein perfekter Hintergrund für unsere weißen Flugzeuge", sagt Major Damir Barisic, Kommandant der kroatischen Kunstflugstaffel über die grünen Hügel rund um Zeltweg. Zum zweiten Mal waren sie hier, und zum zweiten Mal sind sie an diesem Wochenende aufgestiegen. "Es gab an beiden Tagen starken Wind von den Bergen her, das erforderte höhere Konzentration", sagt Brisic unmittelbar nach der Samstags-Landung.

Seit 2005 international im Rampenlicht

2004 startete das kroatische Kunstflugteam, ein Jahr später begann es mit den internationalen Auftritten. Inzwischen haben sie 26 offizielle Präsentationen außerhalb Kroatiens pro Jahr, drei bis vier Airshows sind darunter. Soeben waren sie bei der Hundert-Jahr-Feier der türkischen Luftwaffe dabei, im August steht Polen auf dem Programm. Termine, die auch andere Crews genannt haben. Man kennt sich inzwischen untereinander. "Wir sind sehr gute Freunde in den letzten fünf, sechs Saisonen geworden", sagt der Kommandant der "Wings of Storm", "und wir unterstützen uns gegenseitig."