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Der Wettertrupp: Wissen, woher der Wind weht

09. Oktober 2012 - 

Was hat das Wetter mit der Treffergenauigkeit von Soldaten zu tun? Bei der Artillerie einiges. Schon ein geringer Seitenwind kann eine Granate während des Fluges beeinflussen und sie vom Ziel abbringen. Um dies zu verhindern, erstellt ein eigener Wettertrupp bei jedem Schießen eine Wettermeldung, um die Witterungseinflüsse berücksichtigen zu können. Diese Arbeit bildet eine wichtige Grundlage für die Artilleristen.

Verwendet wird für diese Analyse ein Radiowettersondensystem, das aus zwei Elementen besteht: Einem Ballon mit Sonde als Messeinheit sowie dem Radio-Theodolit mit Computer als Empfangseinheit.

Ballon mit Sonde

Der mit Helium gefüllte Wetterballon hat beim Start einen Durchmesser von mehr als einem Meter. Mit zunehmender Höhe dehnt er sich weiter aus. Je geringer der Luftdruck, desto größer wird der Ballon. In etwa 20 Kilometern Höhe platzt er schließlich. Ein Schicksal, das er mit allen Jahrmarktballons teilt.

Dass der Ballon weiß ist, hat historische Gründe, weiß Vizeleutnant Riegler, der Kommandant des Wettertrupps: Früher wurde der Flug des Ballons manuell beobachtet, da musste dieser gut zu sehen sein. Mit dem neuen System ist nun eine Wettermeldung auch bei Finsternis oder dichtem Nebel möglich.

Die Messarbeit übernimmt jetzt eine 250 Gramm schwere Sonde, die permanent Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchte sowie die Windgeschwindigkeit und Windrichtung misst und per Funk weitermeldet. Diese Daten sind je nach Höhe unterschiedlich, so schwankt etwa die Windrichtung stark mit der Höhe. Eine Tatsache, die auch Heißluftballonfahrer nutzen, um zielsicher navigieren zu können.

Der Radio-Theodolit

Der Radiotheodolit ist eine hochspezialisierte Empfangseinheit, die vollautomatisch dem Ballon nachgeführt wird und den Empfang der Messdaten von der Sonde sicherstellt. Der Empfang von Wetterdaten ist solange möglich wie eine quasioptische Sicht besteht, also beispielsweise keine Bäume oder Häuser im Weg sind.

Die Messung benötigt etwa 45 Minuten. Solange dauert es, bis der Ballon die erforderliche Höhe erreicht hat. Diese ist dann zwei Stunden gültig, dann muss neu gemessen werden.

Die Computereinheit mit Touchscreen verarbeitet schließlich die gewonnenen Messdaten und liefert die fertige Wettermeldung. Diese wird über Datenfunk direkt an die Rechenstelle weitergegeben und bei der Feuerleitrechnung der Artillerie berücksichtigt.

Der Wettertrupp des Artillerie- und Aufklärungsbataillons 4. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Wettertrupp des Artillerie- und Aufklärungsbataillons 4.

Der Wetterballon wird zum Start vorbereitet. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Wetterballon wird zum Start vorbereitet.

Mit dem Theodolit wird der Ballon verfolgt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Mit dem Theodolit wird der Ballon verfolgt.

Der Computer errechnet die Werte und übermittelt sie in die Rechenstelle. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Computer errechnet die Werte und übermittelt sie in die Rechenstelle.

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