Vor der großen Show: Still, so still
Mittwoch, kurz vor 7 Uhr: Am Fliegerhorst in Zeltweg, dem Austragungsort der AIRPOWER13, herrscht vornehme Ruhe. Das Wetter zeigt sich zwiegespalten. Im Norden über dem Tremmelberg mit seiner markanten Aussichtswarte hängen schwere schwarze Wolken, die jederzeit zu platzen drohen, im Südwesten über der Seetaleralpe zeigt sich der Himmel im schönsten Blau mit einigen weißen Wolken. Die Luft ist klar, kein Wunder, magere 11 Grad Außentemperatur sind wahrlich kein Anlass, sommerliches Hitzeflimmern entstehen zu lassen.
Leere Straßen, freie Parkplätze
Nur wenige Fahrzeuge lassen sich auf den Straßen sehen. Die Parkplätze sind noch weit davon entfernt, überfüllt zu sein. Alles liegt still vor den Augen der Bundesheer-Bediensteten, die sich bereits am Fliegerhorst befinden.
Letzte Handgriffe
Vor dem Ausstellungsbereich der Bundesheer-Leistungsschau hält ein junger Soldat Wache. Langsam dreht er seine Runden, die Müdigkeit der frühen Morgenstunden ist ihm anzusehen. Gleich im Anschluss daran reiht sich Zelt um Zelt. Ihr Innenleben fehlt allerdings noch. Doch das wird sich im Laufe des Tages ändern. Und am Freitag werden sie vollgefüllt mit Ausstellungsstücken den Besuchern abseits der Flugshow viele interessante Einblicke bieten.
Hinter dem AIRPOWER-Büro steht Pinzgauer um Pinzgauer. Es scheint, als ob sie bis zum Ende der Flugshow hier ihren Ruheplatz gefunden haben. Kein Motor mit seinen klassischen Fehlzündungen ist zu hören, kein Fahrer ist zu sehen. Still harren sie nebeneinander aus.
Abfallbewirtschaftung
Dutzende Plastiktonnen für die Abfallbewirtschaftung stapeln sich auf einem Wiesenstück. Plastik-, Biomüll-, Alu- und Restmülltonnen werden sorgfältig mit Plastiksäcken ausgekleidet und aufs Gelände gebracht. Hunderte blau-weiße WC-Container heben sich in großer Anzahl vom satten Grün der Wiesen ab. Es scheint für alle Bedürfnisse gesorgt zu sein.
Langsam wird der Verkehr stärker und die Anzahl der Bediensteten, die zu sehen sind, höher. Doch noch immer liegt diese Stille über dem Fliegerhorst, die in keinster Weise vermuten lässt, dass in Kürze die Tage des Donners anbrechen werden.
Die Fahrzeuge bewegen sich fast in Zeitlupe, eine Soldatin fährt auf einem Rad vorbei. Ihre Geschwindigkeit ist höher als jene der Autos, doch das dürfte nicht an ihrer Muskelkraft liegen, sondern eher an der Unterstützung des E-Antriebs.
Das letzte Geheimnis
Und dann steht da noch ein halbfertiges Zelt. Metallene Stangen ragen in den Himmel, die Planen fehlen noch. Ein einziges Ausstellungsstück steht gut in Plastik verpackt in der Mitte des Holzbodens. Nach intensivem Betrachten ist die Druckkapsel von Felix Baumgartner dahinter zu erkennen. Auch sie hat nach ihrem spektakulären Einsatz in der Stratosphäre ihre Ruhe gefunden und steht nun in Zeltweg dem Auge des Betrachters zur Verfügung.
Um diese Tageszeit ist es kaum zu glauben, dass um 9 Uhr mit den Anflügen der ersten Jets und Propellermaschinen zu rechnen ist. Die Faszination des Fliegens löst dann die beschauliche Stille des frühen Morgens ab.