Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Der letzte Doppeldecker des Kaisers

26. Juni 2013 - 

Die AIRPOWER13 hat nicht nur jede Menge moderner Jets im Angebot: Auf dem Boden ist in diesem Jahr auch ein echter Hundertjähriger zu bewundern. In der Militärluftfahrtausstellung im Hangar 8 steht eine Albatros B1 - die letzte erhaltene Maschine der Bewaffneten Macht Österreich-Ungarns hierzulande. Das Flugzeug kommt aus dem Stammhaus der Ausstellung in Zeltweg, dem Heeresgeschichtlichen Museum in Wien.

Österreicher bauten in Lizenz

"Es handelt sich um ein Muster zum Lizenzbau der Maschine in Österreich, Albatros war eine deutsche Firma. Der zweisitzige Doppeldecker war ein Entwurf des Konstrukteurs Ernst Heinkel. Das Flugzeug war aber zu Kriegsbeginn bereits veraltet", schildert der Experte für historische Flugzeuge auf der AIRPOWER13, Zugführer Wolfgang Hainzl. Er wird die Maschine aus dem Jahr 1913 auch den "Airchiefs" aus Großbritannien, Deutschland, Italien, der Schweiz, der Tschechischen Republik, Serbien und Slowenien zeigen. Die sieben Luftwaffenchefs sind während der AIRPOWER13 zu Gast beim österreichischen Airchief Brigadier Karl Gruber in Zeltweg.

Maschine galt als verschollen

Die Albatros B1 galt lange Zeit im Heeresgeschichtlichen Museum als "verschollen" und wurde erst Anfang der 1980er-Jahre restauriert. Der Originalmotor ist allerdings im Lauf der Zeit verloren gegangen. Die Albatros erhielt stattdessen eine Attrappe eingebaut; sie ist damit nicht mehr flugtauglich. "In Österreich mussten 1921 alle Flugzeuge nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg unter Aufsicht der Interalliierten Kontrollkommission zerstört werden. Dafür waren auch wirtschaftspolitische Gründe ausschlaggebend", so Hainzl. Deshalb sind kaum Exemplare aus dem Krieg erhalten geblieben.

Ohnehin war die Fliegerei bei den Militärs in Österreich-Ungarn ein Stiefkind. Als der Artilleriehauptmann Emanuel Quoika auf eigene Kosten eine Blériot nach Wien brachte und eine Bruchlandung in der Simmeringer Haide hinlegte, herrschte ihn dessen Vorgesetzter noch an: "Wollen Sie Luftakrobat werden oder doch lieber Artillerieoffizier bleiben?"

Österreich-Ungarn hatte zu Kriegsbeginn nur 70 Flieger

Das Kräfteverhältnis zu Beginn des Ersten Weltkriegs war dementsprechend. Während das Deutsche Reich über 1.350 Flugzeuge verfügte und die Alliierten Großbritannien, Frankreich und Russland zusammen ebenfalls über rund 1.300, gab es in Österreich-Ungarn nur 70 Maschinen.

Die Flugzeuge zu Beginn des Krieges 1914 waren noch leistungsschwache Maschinen, die hauptsächlich zu Aufklärungszwecken eingesetzt wurden. Die Aufklärungsergebnisse wurden auf einer Papierrolle notiert und abgeworfen. Mit der Entwicklung von Funkgeräten, der Erfindung der Unterbrechersteuerung für die hinter den Propellern montierten MGs der Jadflugzeuge und der Herstellung von Bombern nahm die Bedeutung der Luftabteilungen von Heer und Marine immer mehr zu. Gegen Ende des Krieges dienten in der Luftwaffe Österreich-Ungarns 40.000 Mann. Von den Flieger- und Ballonbesatzungen waren rund 1.000 Mann im Krieg gefallen.

Die Albatros B1 - ein Highlight der Militärluftfahrtausstellung. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Albatros B1 - ein Highlight der Militärluftfahrtausstellung.

Der zweisitzige Doppeldecker Albatros B1 ist in Zeltweg zu sehen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der zweisitzige Doppeldecker Albatros B1 ist in Zeltweg zu sehen.

Das Flugzeug ist gut erhalten. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Das Flugzeug ist gut erhalten.

Wolfgang Hainzl und Mario Tuttinger, r., vor einer Albatros B1. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Wolfgang Hainzl und Mario Tuttinger, r., vor einer Albatros B1.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle