Übungstagebuch: Scharfschießen mit dem Panzerabwehrrohr
Wachtmeister Philipp Liebhart war beim Scharfschießen mit dem Panzerabwehrrohr hautnah dabei. Er berichtet:
Endlich hat mein persönliches Highlight auf der Übung stattgefunden: das Scharfschießen mit dem Panzerabwehrrohr. Wir haben auf der Schießbahn mit Soldaten der 3. Kompanie ungefähr 60 Granaten abgefeuert - Sprenggranaten, Leuchthohlladungs-Geschosse und Leuchtgranaten.
Ausleuchten des Gefechtsfeldes
Mit den Leuchtgranaten haben wir in der Nacht die Bahn für das Nachtschießen ausgeleuchtet. Dort schossen die Kameraden unter anderem auch mit überschweren Maschinengewehren sowie mit Sturmgewehren und Pistolen. Bei einem Durchgang eröffneten zirka 24 Personen gleichzeitig das Feuer - das war eine beeindruckende Kulisse.
Wir hatten drei Panzerabwehrrohre gleichzeitig im Einsatz: Eines hat ausgeleuchtet, eines hat mit Sprenggranaten geschossen und eines hat Leuchthohlladungs-Granaten abgefeuert. Das war ziemlich schwierig zu koordinieren, denn wenn nur ein Rohr zum Ausleuchten zur Verfügung steht, hat man knapp 20 Sekunden Zeit, um die nächste Granate nachzuladen und zu feuern. Ist man dabei zu langsam, wird es am Gefechtsfeld finster.
Sicherer und routinierter Umgang
Die größte Herausforderung war das schießen von sogenannten "Sprenggranaten hochgezogen". Das bedeutet, die Granate detoniert über dem Boden und nicht erst beim Auftreffen. Das erfordert eine präzise Planung, denn damit die Granaten zum gewünschten Zeitpunkt explodieren, muss man sie "tempieren" - also sozusagen mit einem Zeitzünder versehen.
Als wir auf Ziele in 350 Metern Entfernung geschossen haben, habe ich die Granate so eingestellt, dass sie rund 50 Meter vor dem Ziel detoniert. Obwohl wir Milizsoldaten das nicht täglich machen, sind wir sehr sicher und routiniert mit dem Panzerabwehrrohr umgegangen.
Weiterführende Information
Fotos zu diesem Artikel
Wachtmeister Liebhart beim Scharfschießen.
Ein überschweres MG, mitte, und ein Panzerabwehrrohr, r.