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"Mister OL": Oberstleutnant Braun, der Sportfachoffizier für Orientierungslauf

25. August 2014 - 

Herr Oberstleutnant, Sie sind Berufsoffizier und an der Theresianischen Militärakademie tätig. Gleichzeitig sind sie aber auch Sportoffizier für Orientierungslauf. Wie kann man sich diese Doppelfunktion vorstellen?

Ich bin Ausbildungsverantwortlicher an der Militärakademie und plane die Ausbildung der angehenden Offiziere. Gleichzeitig übe ich parallel dazu seit 2006 die Funktion des Sportfachoffiziers für Orientierungslauf aus und arbeite dort mit dem Heeressportzentrum und dem zivilen österreichischen Fachverband für Orientierungslauf zusammen.

Beide Aufgaben unter einen Hut zu bringen, ist mit unter sehr spannend und bedarf einer strengen Zeitplanung. Dabei ist festgelegt, dass ich ca. zehn Prozent meiner beruflichen Tätigkeit als Sportfachoffizier aufwenden kann.

Was charakterisiert den Orientierungslauf und wie sind sie zu diesem Sport gekommen?

Die Freude an der Bewegung und eine gute physische Leistungsfähigkeit sind wichtige Grundvoraussetzungen. Man muss auch gute koordinative Fähigkeiten haben, vor allem wenn man sich im Wald und in schwierigem Gelände bewegt. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist das dreidimensionale Denken. Man muss in der Lage sein, das Kartenbild in die Umgebung und umgekehrt übertragen zu können.

Mit zehn Jahren begann ich mich intensiv mit dem Orientierungslauf zu befassen, weil Schule und Familie die Vorrausetzungen dafür perfekt schufen. Ich wurde Mitglied im Heeressportverein Wiener Neustadt und absolvierte meine ersten Wettkämpfe noch im selben Jahr. In weiterer Folge wurde ich in den österreichischen Jugend-, Junioren- und Elitekader einberufen. Ich kann in meiner langen Karriere als Leistungssportler auf zahlreiche Titel im In- und Ausland zurückblicken. Leider konnte ich diese schöne Sportart aus beruflichen Gründen nie als Bundesheerleistungssportler betreiben.

Beim Bundesheer war es für mich als ausgebildeten Artillerieoffizier wichtig, mich mit Karte und Gelände besonders zu beschäftigen. Meine Vorkenntnisse aus der Jugend und meine Fachexpertise unterstützten viele Initiativen bei der Ausbildung. Im Rahmen der Körperausbildung stand Orientierungslauf immer auch im Vordergrund und ich konnte dabei mehrere Heeresmeistertitel im Einzel und in der Mannschaft erringen.

Welche Funktion üben Sie hier jetzt bei der Militär-WM im Orientierungslauf aus?

Ich bin der Wettkampfleiter für alle Bewerbe bei der Militär-WM, also hauptverantwortlich für Mittel- und Langdistanz sowie den Staffelbewerb. Eine große Herausforderung ist dabei die Umsetzung der internationalen Vorgaben, vor allem im Bereich der Bahnlegung, der sehr komplexen Zeitnehmung und der Erstellung der Wettkampfkarte. Insgesamt unterstützen mich ca. 50 Helfer aus den verschiedenen Bereichen des Bundesheeres, ohne die diese Veranstaltung niemals gelingen könnte. Nicht zu vergessen die vielen, vielen helfenden Hände des Jägerbataillons 19. Oberstleutnant Erkinger hat mehr als 200 Soldaten für diesen Sportevent abgestellt. Die regional ansässigen Orientierungslaufvereine unterstützen mit der entsprechenden Fachexpertise. Diese Kooperation mit den zivilen Vereinen, den Soldaten des Jägerbataillons 19 und den Angehörigen des Heeressportzentrums ist beispielgebend für eine hervorragende Zusammenarbeit und richtungweisend für künftige sportliche Großveranstaltungen im Bundesheer.

Wir haben uns seit mehr als zwei Jahren auf diesen Event vorbereitet. Periodische Besprechungen mit dem Organisationsteam sowie die Ausarbeitung der Grundlagen wie Strecke, OL-Karte und Programm waren eine große Herausforderung in der Vorbereitung. Mit der Eröffnung war für mich zu einem großem Prozentsatz die Arbeit getan. Was jetzt in dieser Woche passiert, läuft wie am Schnürchen. Hunderte Stunden Arbeit haben sich daher gelohnt.

Der Sportoffizier für Orientierungslauf: Oberstleutnant Emanuel Braun. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Sportoffizier für Orientierungslauf: Oberstleutnant Emanuel Braun.

Braun mit Oberstleutnant Ostbye beim Kartenstudium. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Braun mit Oberstleutnant Ostbye beim Kartenstudium.

3. v. l.: Braun mit der österreichischen Mannschaft. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

3. v. l.: Braun mit der österreichischen Mannschaft.

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