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Soldaten üben den Notfall

18. Februar 2020 - 

Wie bei jeder Auslandsmission gibt es auch für die UNIFIL-Soldaten im Libanon verschiedene Notfallpläne. Diese sind notwendig, um im Ernstfall rasch und effizient arbeiten zu können. Ein regelmäßiges Üben dieser Szenarien ist absolut wichtig, da in jeder Mission unterschiedliche Nationen mit unterschiedlichen Ausbildungsstandards eingesetzt sind. Um jedoch zu gewährleisten, dass im Bedarfsfall alles reibungslos funktioniert, werden im Zuge solcher Übungen alle Teilnehmer auf ein gemeinsames Arbeiten vorbereitet und mögliche Fehler korrigiert.

"Mass Causalties Contingency Plan"

Einer dieser Notfallpläne nennt sich "Mass Causalties Contingency Plan". Dieser zielt darauf ab, große Zahlen von verletzten Personen aus einer Gefahrenzone zu evakuieren und medizinisch zu versorgen. 

Üben ohne Vorwarnung

Die Wetterbedingungen hätten für den Flugbetrieb nicht besser sein können: Klarer Himmel, 18 Grad, Fernsicht bis zu 10 Kilometer. Ein UNIFIL-Helikopter startete um 09.55 mit 20 Personen an Bord vom Startplatz im Camp Naquora. Um 10.00 Uhr drehte sich der Helikopter nach links und begann zu rotieren. Der Pilot setzt noch in allerletzter Sekunde einen Mayaday-Funkspruch ab. Kurz danach stürzte er nahe dem Feuerwehr-Trainingsplatz ab. Gott sei Dank nur eine Übung.

Die österreichische Feuerwehrbereitschaft reagierte sofort und war schon kurze Zeit danach an der Absturzstelle. Die fünfköpfige Mannschaft stand einem Trümmerfeld, Feuerstellen und vielen Verletzten gegenüber. Da die Anfahrzeit genutzt wurde, um den Feuerwehrkommandanten über den Absturz zu informieren, konnte die Alarmierungskette unverzüglich ausgelöst werden. Somit war wertvolle Zeit gewonnen.

Schnelles Handeln

Der Bereitschaftstrupp begann sofort mit den Löscharbeiten. Schon wenige Minuten später konnten die Flammen gelöscht werden, und die ersten Verstärkungen trafen ein, um das Team zu unterstützen. Unverzüglich begangen die Helfer mit der Bergung der Verunglückten aus dem Hubschrauber und lieferten die Personen am Verwundetensammelplatz ab. Die in der Zwischenzeit eingetroffenen Rettungsteams begannen dort mit der Einstufung der Verletzungsgrade.

Parallel wurde von der Militärpolizei und der Feuerwehr der umliegende Bereich gesichert. Immer mehr Hilfskräfte trafen in der Zwischenzeit ein und bauten vor Ort medizinische Versorgungsplätze auf. Die Rettungsteams konnten jetzt alle Unfallopfer vom Verwundetensammelplatz je nach Einstufung der Verletzung an den richtigen Versorgungsplatz bringen, um dort mit der medizinischen Versorgung zu beginnen und den Transport vorzubereiten.

Neue Erkenntnisse und Sofortmaßnahmen

Mit Hilfe des Flugplanes wurde klar, dass zwei Passagiere fehlten. Unverzüglich wurden zwei weitere Hubschrauber für den Start vorbereitet. Einer davon mit dem Auftrag, aus der Luft die zwei fehlenden Personen zu suchen. Der zweite Hubschrauber begann, die schwer verletzten Personen ins nahgelegene St. Georg-Hospital zu fliegen.

Abtransport und Rück-Organisation

Die zwei Vermissten wurden gefunden und wurden von Rettungstrupps am Boden medizinisch versorgt. In weiterer Folge wurden sie mit den restlichen Verunglückten ins Krankenhaus gebracht.

Teilnehmer und Erkenntnisse

Die teilnehmenden Soldaten kamen aus Indien, Tansania, Indonesien, China, Neuseeland, Italien, Frankreich, Nepal, Peru, Kambodscha, Polen, Sri Lanka, Serbien, Malaysia, Dänemark, Ghana, Spanien, Irland, Kasachstan, El Salvador, Korea und Österreich. Dennoch konnte die Übung in vollem Umfang positiv beendet werden. Dies war nur möglich, weil alle Soldaten der UNIFIL-Truppe die Zusammenarbeit laufend trainieren.

Eine brennende Hubschrauber-Attrappe. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Eine brennende Hubschrauber-Attrappe.

Das erste Löschfahrzeug erreicht die Unglücksstelle. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Das erste Löschfahrzeug erreicht die Unglücksstelle.

Österreichische Feuerwehrmänner bei der Bergung. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Österreichische Feuerwehrmänner bei der Bergung.

Die Feuerwehrmänner unterstüzen beim Abtransport. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Feuerwehrmänner unterstüzen beim Abtransport.

Verstärkung bei der Anfahrt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Verstärkung bei der Anfahrt.

Internationale Zusammenarbeit. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Internationale Zusammenarbeit.

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