Forum Alpbach: Sicherheit geht uns alle an
Alpbach, 25. August 2008 - Es werde in der heutigen Sicherheitspolitik immer schwieriger, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Zu diesem Schluss kam am Montag General Edmund Entacher, Generalstabschef des Österreichischen Bundesheeres, in seiner Eröffnungsrede zum Europäischen Forum Alpbach 2008. Auch heuer gestaltete das Verteidigungsministerium eine internationale Diskussionsveranstaltung, diesmal zum Thema "Bewaffnete Konflikte und globale Entwicklungen".
Bewaffnete Konflikte verhindern
Eine zeitgemäße Sicherheitspolitik müsse verhindern, dass globale negative Entwicklungen überhaupt zu bewaffneten Konflikten führten, so General Entacher. Und wenn Konflikte dennoch ausgebrochen seien, gelte es, diese rasch wieder zu beenden, der notleidenden Bevölkerung zu helfen und einen Beitrag zum Wiederaufbau funktionierender Staatswesen zu leisten. Prävention, Kooperation und umfassende Anlage seien die Grundvoraussetzungen, um diese Ziele wirksam zu erreichen. Besonders betonte Entacher in diesem Zusammenhang die Rolle des neutralen Österreich, das mit mehr als 600 Soldaten der größte Nicht-NATO-Truppensteller im Kosovo ist.
Gesamtstaatlicher, ressortübergreifenden Ansatz
Auf nationaler Ebene bedürfe es eines gesamtstaatlichen, ressortübergreifenden Ansatzes und international einer wirksamen Zusammenarbeit zwischen Staaten und Organisationen, forderte der General. Das Verteidigungsministerium sei daher bestrebt, in enger Abstimmung mit den anderen Ressorts diesen umfassenden Sicherheitsansatz voranzutreiben.
Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Die westlichen Gesellschaften seien "durch die Globalisierung verwundbarer geworden", darum könne es auch keine Sicherheit "durch Isolation und Abschottung geben". Was am Balkan, am Kaukasus oder in Afrika passiere, gehe auch Österreich an, betonte Entacher. Es gelte zu verhindern, dass die Folgen dieser Konflikte nach Europa und Österreich getragen würden. Deswegen brauche Europa eine forcierte Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik.