Auslandseinsätze: Medizinische Versorgung nach heimischen Standards
Wien, 19. Februar 2009 - Am Dienstag, den 10. Februar, ereignete sich im österreichischen KFOR-Kontingent im Kosovo ein bedauerlicher Schussunfall, bei dem ein Soldat verletzt wurde. Neben dem tragischen Unglück bewies dieser Vorfall aber auch die Effektivität, mit der die Sanitäter des Österreichischen Bundesheeres arbeiten.
Innerhalb weniger Minuten war ein Notfallteam bei dem verletzten Soldaten. Nachdem der Patient stabilisiert war, wurde er mit einem Sanitäts-Hubschrauber in das deutsche Einsatzlazarett geflogen und dort operiert. Mittlerweile geht es dem Verletzten besser.
Die Sanitätsversorgungskette
Die Sanitätsversorgungskette ist im Auslandseinsatz in drei Leistungsbereiche (A, B und C) geteilt. Diese treten je nach Schwere der Verletzung in Aktion und garantieren den österreichischen Soldaten eine medizinische Versorgung, wie sie den medizinisch-fachlichen Standards in Österreich entspricht.
Leistungsbereich A umfasst die Erstversorgung und die ambulante Versorgung leichterkrankter bzw. leichtverletzter Patienten. Österreichische und Schweizer Sanitäter betreiben dafür das Medical Center im Camp Casablanca, wo sie die Friedenssoldaten medizinisch beraten und unterstützen.
Betreuung im Lazarett
Die Betreuung im deutschen Feldlazarett im Camp Prizren (Leistungsbereich B) umfasst die fachärztliche Versorgung, vor allem im Bereich der Unfallchirurgie, Intensivmedizin, internen Medizin, Zahnmedizin und Psychologie. Im Lazarett werden Patienten auch stationär aufgenommen und auf den Rücktransport ins Heimatland vorbereitet. Leistungsbereich C stellt den Rücktransport der Verwundeten in ihre Heimatländer sowie ihre Endversorgung und Rehabilitation sicher.
Der Schussunfall
Nach dem Schussunfall im Camp Casablanca trat die Sanitätsversorgungskette wie folgt in Aktion: Der Soldat wurde in seiner Unterkunft von einem Projektil, das sich aus einer Dienstpistole gelöst hatte, schwer verletzt. Binnen fünf Minuten war ein Notarztteam vor Ort und kümmert sich um den Verletzten.
Der Notarzt fordert einen Hubschrauber an, der den Schwerverletzten in das deutsche Lazarett flog. Dort wurde er von Fachärzten operiert und stationär versorgt. Die Ärzte entschieden sich aber gegen einen Rücktransport nach Österreich, da es sich um keine lebensgefährliche Verletzung handelte.